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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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mancher Hunde, Kaninchen, Schweine oder Schafe zu tun.
    Die Augen der meisten Hauskatzen sind ein wenig kleiner als die der wilden Verwandtschaft.
    Dafür können sie eine ganze Palette der faszinierendsten Farben zeigen. Obwohl – es gibt Schwarzfußkatzen mit bernsteinfarbenen statt den üblichen gelbgrünen Augen, und einer unserer längst ausgewachsenen Karakals hat die blaue Augenfarbe seiner Jugend behalten.
    Die Futterverwertung
    Hauskatzen haben einen etwas längeren Darm als Falbkatzen. Das hängt mit einem veränderten Nahrungsangebot über Generationen zusammen.
    So wurde aus dem Fleischspezialist Falbkatze ein Tier, das auch kohlenhydrathaltige Tischreste verwerten konnte, über Jahrhunderte die Nahrung der meisten Hauskatzen. Industriell gefertigtes Futter kam erst in der Zeit des Nachkriegs-Wirtschaftswunders auf den Katzentisch. Aber auch dieses ist oft zu kohlenhydratreich.
    Es gibt übrigens Falbkatzen in Zoos, die mit Fertig- nahrung großgezogen wurden und deshalb daran gewöhnt sind. Freie und naturnah gehaltene Tiere rühren weder Trocken- noch Dosenfutter an.

    VON DER WILD- ZUR HAUSKATZE: EINE GEGENÜBERSTELLUNG
    Domestikationsbedingte Veränderungen des äußeren Erscheinungsbilds betreffen hauptsächlich die Gestalt und Färbung der Katze.
    Falbkatzen sind schlanker und hochbeiniger als fast jede Haus- und Rassekatze. Ihr stets wildfarbenes Fell weist nur an Beinen und Schwanz deutliche Streifen auf, am Schwanzende bilden sie im Gegensatz zur Hauskatze geschlossene und voneinander getrennte Ringe. Die Kopfform einer Falbkatze ist der einer schlanken Hauskatze ähnlich.

    Viele Haus- und vor allem Rassekatzen zeigen ein stämmigeres Erscheinungsbild, wie dieser Britisch-Kurzhaar-Kater. Der gedrungene Körper steht auf kurzen, kräftigen Beinen, der Kopf ist breit und pausbäckig. »Briten« gibt es in vielen Farbschlägen (hier in Blau-Weiß), mit Ausnahme von fahler Wildfärbung.

    RASSEKATZEN – BUNTES VOLK AUF SAMTIGEN PFOTEN
    Somali: Die Somali ist die halblanghaarige Verwandte der Abessinierkatze. Das typische »Ticking« beider Rassen entsteht durch eine mehrfache Bänderung der Haare. Dabei ergibt sich, ähnlich wie bei einigen Kaninchen, kein Zeichnungsmuster, sondern eine einheitliche »Melierung« des Fells.

    Rex: Die Selkirk Rex ist eine von mehreren Rexkatzen, die allesamt ein gelocktes Fell besitzen.
    Das durch eine Mutation veränderte Haarwachstum der lebhaften Katzen betrifft leider auch die Sinneshaare, die dadurch gekräuselt sind und leicht abbrechen, weswegen die Tiere in der Tastwahrnehmung beeinträchtigt sind.

    Perser: Die Perserkatze gehört zu den ältesten Katzenrassen und zeigt meist ein gemäßigtes Temperament. Ihr langes und dichtes Fell ist sehr pflegeintensiv. Das Kindchenschema mit großen Augen, kleinen Ohren und kurzer Schnauze, das die Perser so beliebt macht, ist auch bei ihrer kurzhaarigen Variante, der Exotisch Kurzhaar, stark ausgeprägt.

    Russisch Blau: Die blaue Fellfärbung entsteht durch ein Gen, das die schwarze Grundfarbe »verdünnt«, und ist mittlerweile bei einigen Katzenrassen zu finden. Die Russisch Blau trägt ihr namengebendes silberblaues Fell standardmäßig, dazu noch smaragdgrüne Augen. Ihre halblanghaarige Schwesterrasse nennt man Nebelung.
Veränderungen der Gehirn-und Sinnesleistungen
    Haben Gehirn und Sinne durch die Domestikation an Leistungsfähigkeit und Schärfe verloren? Dies festzustellen ist bei den Katzen nicht so einfach wie bei den älteren Haustieren, die bereits eine viel längere Domestikationszeit hinter sich haben.
    Verkleinerung der Gehirnmasse: Ein Hausschwein beispielsweise hat gegenüber seinen wilden Vorfahren fast die Hälfte seiner Gehirnmasse eingebüßt. Bei Hauskatzen hingegen liegt der Verlust an Gehirnmasse gegenüber der Falbkatze in einer gerade noch messbaren Größenordnung.
    Dieses »Messen« ist aber schon deshalb schwierig, weil ganz ähnliche Gehirnmassenverluste generell auch bei in Gefangenschaft groß gewordenen Wildtieren auftreten, und zwar in umso stärkerem Maße, je eintöniger deren Umwelt gestaltet ist. Im Laufe der Jugendentwicklung, während der das Gehirn noch wächst, ist offenbar eine rege Auseinandersetzung des Tiers mit seiner Umwelt nötig, um das Gehirnwachstum zu stimulieren. Das gilt für die Hauskatze ebenso wie für die Wildtiere.
    Verluste an Sinnesschärfe: Wahrscheinlich betrifft die Domestikationsveränderung sämtliche Sinne. Selbst der unzivilisierteste Haustiger

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