Was Katzen wirklich wollen
Fellpflege gehört aber zweifellos auch alles, was die Katze von ihren Menschen so sichtlich genießt.
Streicheln und Kraulen: Es steht ganz oben in der Hitliste der zärtlichen Liebkosung durch Menschenhände (→ > ). Mit genüsslich zugekniffenen Augen und hingebungsvoll schnurrend reckt Mieze ihrem Menschen die Körperstelle entgegen, wo sie es gerade am liebsten hätte, sei es Nacken, Kehle oder Wange. Sehr tolerante Katzen lassen sogar Tätscheln oder Abküssen als »Fellpflege« durchgehen.
Willkommene Hilfestellung: Auch über das Austauschen von Zärtlichkeiten hinaus können Sie Ihre Katze in ihrem Reinlichkeitsstreben unterstützen.
• Viele Katzen, die durchnässt aus dem Regen kommen, schätzen es, mit einem Frotteehandtuch in Richtung des Haarstrichs sanft abgetrocknet (nicht abgerubbelt) zu werden.
• In der größten Sommerhitze helfen Sie Ihrer Katze beim Abkühlen, wenn Sie sie mit einem feuchten Waschlappen oder Fensterleder (natürlich in Strichrichtung, wenn die Katze bitten darf) abreiben. Außerdem glänzt die Katze danach wunderschön, ebenso wie nach dem »Polieren« mit einem trockenen Stück Wildleder.
• Langhaarkatzen ebenso wie sehr dicke, arthritische, schwache oder kranke Katzen sind auf Ihre regelmäßige Unterstützung bei der Fellpflege mittels Haarbürste, Waschlappen, vielleicht auch Pflegepuder angewiesen, weil sie sich selbst nicht mehr richtig sauber halten können.
Ohne diese Zusatzpflege verschmutzt das Tier allmählich, das Fell wird filzig. Bei vernachlässigten Langhaarkatzen verfilzt das Fell so sehr, dass nur noch eine radikale Schur den unglücklichen Tieren hilft (→ > ).
• Beim Baden allerdings hört die Freundschaft meist auf. Es gibt zwar Fälle, in denen Katzen nach einem Sturz in einen Farbeimer ohne Gegenwehr, weil vielleicht froh über die Hilfe, ein Bad über sich ergehen lassen. Es kommt auch vor, dass Findelkatzen so verdreckt sind, dass nur noch ein Vollbad mit allen Schikanen dagegen hilft. Es gibt sogar ganz verrückte Katzen, die sich zum Spielen in eine volle Wanne hocken.
Doch in allen anderen Fällen sollte man es tunlichst unterlassen, seinen Liebling in irgendwelche Flüssigkeiten (und damit sind ausnahmslos alle gemeint!) zu tunken.
Weiteres Komfortverhalten
Da wäre zunächst einmal das Schütteln. Katzen schütteln ihren Körper weniger ausgiebig, weniger kräftig und weniger oft, als Hunde dies tun, die sich ihrerseits dafür kaum putzen. Das Schütteln dient dazu, das Fell gleichmäßig »auszurichten« und zu lockern.
Ihren Kopf allerdings beuteln Katzen öfter und so stark, dass die Ohren schlenkern. Auch das bringt das Fell ins Lot, ebenso wie die Ohrenhaare und den Schnurrbart. Außerdem schleudern sie damit nach dem Essen und Trinken Blut- und Wassertropfen ab, ebenso überflüssigen Speichel.
Doch Achtung: Schüttelt Ihre Katze auffällig häufig den Kopf, ist dies meist ein Hinweis darauf, dass sie Ohrenschmerzen hat. Ab zum Tierarzt!
Krallenwetzen
Beim Krallenwetzen an einem senkrechten Gegenstand richtet sich die Katze auf, streckt den Rücken durch und zieht die vorderen Pfoten mit ausgefahrenen Krallen unter ziemlichem Kraftaufwand in kurzen Zügen über die Oberfläche. Wenn Katzen ihre Krallen an einem Baum, einem Kratzpfosten oder Ihrem neuen Sofa schärfen, hat dies gleich eine ganze Reihe von Gründen (→ auch > ):
Krallenpflege: Mit dem Kratzen reinigt die Katze die Krallen von Schmutz und Fremdkörpern, kürzt sie und schilfert lose Häutchen ab. Die Spitzen sind danach wieder scharf und glänzend wie frisch geschliffene Dolche.
Revierkennzeichnung: Die Katze hinterlässt an der Baumrinde (oder Ihrem Lieblingssessel) nicht nur sichtbare Kratzspuren, sondern auch den Geruch ihrer Pfoten. Deren Schweiß- und Talgdrüsen geben eine sehr individuelle Duftmischung an die Unterlage ab, an der andere vorbeikommende Katzen genau erkennen können, wer diese Marke gesetzt hat (→ > ).
Selbsthilfe: Last, but not least erregt die Katze beim Krallenwetzen Aufmerksamkeit, und manchmal richtet sie damit auch ihr geknicktes Selbstbewusstsein wieder auf, etwa nach einem verlorenen Kampf.
TIPP
UNTERSTÜTZUNG BEI DER KRALLENPFLEGE
Wenig kletterfreudige und ältere Katzen tragen früher oder später Krallen mit eher unpraktischen Ausmaßen, erkennbar an Klack-Geräuschen beim Gehen auf harten Böden. An weichen Unterlagen bleibt Mieze damit oft hängen und zieht Fäden, zeigt sich aber auch selbst nicht begeistert von
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