Was Katzen wirklich wollen
gutes Viertelstündchen dauert, wacht die Katze noch beim geringsten Geräusch auf. Beim anschließenden Tiefschlaf von fünf bis zehn Minuten sind ihre Muskeln wesentlich entspannter, und die Aufwachschwelle liegt deutlich höher.
Träumen: Lange hat man daran gezweifelt, dass Katzen träumen, obwohl die Zeichen dafür aufmerksamen Beobachtern sicher nicht entgangen sind: Beine, Fell, Ohren, Schnurrhaare und Schwanz zucken, und lebhafte Träumer knurren, jammern, schnattern, seufzen oder schreien gar im Schlaf auf.
Unzweifelhaft bewiesen wurde das Träumen aber erst durch Messungen der Hirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm, kurz: EEG. Das Katzengehirn zeigt beim Träumen eine Hirnaktivität, die mit jener des Wachseins vergleichbar ist. Ein weiteres Anzeichen für das Träumen sind die schnellen Augenbewegungen unter dem geschlossenen Lid (Rapid Eye Movements, REM).
Tiefschlaf und Träumen wechseln einander ab, wobei das Träumen aber nicht mit Leichtschlaf gleichzusetzen ist. Auch in der Traumphase schläft die Katze fest. Zwischendurch gähnt Mieze, kratzt oder räkelt sich vielleicht (→ > ), wechselt ihre Lage – und schläft weiter.
Schlafhaltung: Die Schlaf- und Ruhestellungen von Katzen sind ganz besonders mannigfaltig, schon deshalb, weil Katzen sehr gelenkig sind.
Meist passt sich die Katze einfach an die Ausgestaltung des Schlafplatzes an.
Einen Hinweis auf die Verwandtschaftsverhältnisse einer Katze (»kleinkatzenhaft zusammengerollt« oder »großkatzenartig ausgestreckt«) gibt die Schlafhaltung nicht, da die Tiere sich hier weit mehr von Witterung und Temperatur beeinflussen lassen. So beobachtete ich einen Löwen, der bei strömendem Regenwetter eng zusammengerollt unter einem Busch schlief, und Falbkatzen, die sich in der Sonne ausstreckten oder ganz entspannt auf dem Rücken schliefen. Selbst die besondere, typische Schlafhaltung von Leoparden, die ihre Glieder frei von einem Ast herabbaumeln lassen, habe ich auch schon beim Eurasischen Luchs, bei einem Nebelparder und bei einer unserer Falbkatzen gesehen. Und weil unsere Hausmieze sowieso zu allem fähig ist und wir ihr überdies sehr oft beim Schlafen zusehen können, kennen wir alle möglichen Schlafstellungen auch bei ihr.
Kälteschlaf: Ein spezieller Schlaftyp ist der Kälteschlaf. Die leicht identifizierbare, stark zusammengerollte Schlafhaltung kann man bei der Waldwildkatze vorzugsweise im Spätherbst und Winter und bei unserer Hauskatze im kalten Schlafzimmer beobachten. Die Katzen kauern dabei, in Bauchlage zu einer festen Kugel zusammengezogen, wobei sie die Gliedmaßen untergeschlagen halten. Ganz typisch für diesen Schlaftyp ist, dass die besonders kälteempfindliche Stirnpartie geschützt wird, indem sie das Tier auf den Untergrund auflegt.
WELCHER SCHLAFPLATZ DARF´S DENN SEIN?
Katzen suchen sich die unterschiedlichsten Plätze zum Schlafen aus – und die stimmen keineswegs immer mit denen überein, die wir als Katzenschlafstatt vorgesehen haben.
Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie Ihren Liebling in der Waschmaschine schlafend vorfinden oder im Wäschekorb oder im Bücherregal. Was aber nicht bedeutet, dass Mieze die Kuschelhöhle des teuren Kratzbaums oder das aufgestellte Katzen-Himmelbett generell ablehnen würde. Sie schätzt lediglich eine gewisse Abwechslung. Bieten Sie ihr daher am besten mehrere potenzielle Schlafplätze an.
Mal warm, mal kühl: Im heißen Sommer bevorzugen Katzen kühle Plätze, sie schlafen dann auch gelegentlich auf dem blanken Boden. Im Winter dagegen schlummern sie gerne neben oder auf der Heizung, auf der (von unten beheizten) Aquarienabdeckung oder auf einem Menschenschoß.
Weich gebettet: Weiche Unterlagen werden von Katzen sehr gerne angenommen, wobei den kleinen Tigern flauschige Materialien wie Frottee, Plüsch oder Schaffell lieber zu sein scheinen als ein zwar weiches Federbett, das aber einen glatten Bezug hat.
Sicher ist sicher: Ein Gefühl der Sicherheit bietet ihnen eine Schlafstatt mit seitlichen Begrenzungen, etwa ein Korb oder eine Schlafmulde. Diese verhindern ein Abstürzen bei einem verschlafenen Positionswechsel. Höhlenartige Verstecke bieten darüber hinaus noch einen gewissen Schutz vor Lärm oder Übergriffen unsensibler Mitbewohner.
Lieber hoch als niedrig: Oft werden erhöhte Schlafplätze gegenüber bodenständigen bevorzugt, jedoch reicht es den meisten Katzen, auf Sofa- oder Betthöhe zu nächtigen. Nur besonders ängstliche Tiere findet man noch
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