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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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ihrer Behinderung. Dann ist es angebracht, die Krallenspitzen (und nur die Spitzen!) mit einer Krallenschere zu kürzen. Da Sie die Prozedur in der Folge meist regelmäßig durchführen müssen und dabei auf Miezes Toleranz angewiesen sind, ist es sinnvoll, eine Manipulation an den Krallen im Vorfeld gut zu trainieren. Sie sollten sie schon bei jungen Kätzchen und ohne Schere üben, bis Sie jede Kralle mit den Fingernägeln fassen und leicht bewegen können (→ auch Gewöhnung, > und > ).
    Sich wälzen
    Wer kennt noch das Trockenshampoo, die beliebte Erfindung aus den Siebzigerjahren zur schnellen Pflege fettiger Haare? Es war ein Puder, den man in die Haare sprühte und anschließend ausbürstete und -schüttelte.
    Eine derartige Trockenreinigung praktizieren unsere Katzen schon lange: Sie wälzen sich ausgiebig in feinem Staub, stehen auf, schütteln sich – und fertig ist die frisch gereinigte Katze. Das Ergebnis: keine fettigen Stellen im Fell und weniger Flöhe.
    Das Gähnen
    Gähnen ist ein sehr ursprüngliches Verhalten, man kann es schon bei stammesgeschichtlich sehr alten Wirbeltieren wie Fischen beobachten.
    Kater Riaan gähnt besonders gern und ausgiebig.
    Er reißt während eines tiefen Atemzugs den Mund weit, ganz weit auf. Beim anschließenden Ausatmen (manchmal stimmhaft) schließt er die Kiefer wieder und auch die Augen. Abgesehen von rein organischen Funktionen wie Druckausgleich im inneren Ohr, Dehnen der Gesichtsmuskeln, Temperaturausgleich oder Bekämpfung eines Sauerstoffmangels durch das tiefe Einatmen, hat das Gähnen auch die verschiedensten sozialen Funktionen.
    Schläfrigkeit: Primaten (wir Menschen eingeschlossen) und Raubtiere gähnen mehr als andere Säugetiere. Bei den einen wie den anderen ist Gähnen ein Ausdruck von Schläfrigkeit und Langeweile.
    Freundliche Motive: Nilpferde oder auch Paviane zeigen beim Gähnen ihre imponierenden Zähne her und drohen damit. Hunde und Katzen tragen nicht weniger beachtliche Waffenarsenale im Mund. Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass auch sie den Rachen zum Drohen aufreißen. Falsch! Im Gegenteil, sie gähnen aus freundlichen Motiven. Es bedeutet bei ihnen:
    »Ich bin faul und friedlich. Du auch?«
    Bei einem Löwenrudel kurz vor dem Aufbruch zur Jagd ist das sehr gut zu beobachten: Wenn alles noch ein wenig abendträge herumliegt und die anderen von ihren etwas entfernteren Ruheplätzen herbeikommen, gibt es ganze Gähnorgien. Und wie beim Lächeln und sich grüßend Zunicken wenden die Tiere dabei einander die Gesichter zu.
    Beschwichtigung: Ist ein Mensch oder eine Mitkatze wütend und starrt zornig, gähnt eine Katze, die keinen Streit will, zur Beschwichtigung ihres Gegenübers.
    Stimmungsübertragung: Gähnen ist ansteckend wie Lachen, Weinen oder Angst. Die entsprechende Stimmung überträgt sich auf den oder die Nachbarn. Bei Affen, Hunden und Löwen kann das sogar so weit gehen, dass sie reagieren, wenn ein Mensch sie angähnt. Was dem Löwen recht ist, ist unserer Hauskatze billig:
    Gähnen Sie sie doch einfach an – sie wird es als freundliche, beruhigende Geste verstehen.
    Für ihre Ganzkörperpflege benutzen Katzen gerne einen festen, rauen oder feinkörnigen Untergrund, am liebsten schön sonnengewärmt und trocken.
    Sich strecken, dehnen und räkeln
    Beim mühseligen täglichen Ritual des morgendlichen Aufstehens (das nicht selten durch die Anwesenheit einer faulen, sehr zärtlichkeitsbedürftigen Katze im Bett weiter erschwert wird) gähnen Katze und Mensch besonders ausgiebig.
    Dies wird oft auch von Räkeln begleitet.
    Ausgiebiges Dehnen und Strecken vor dem Aufstehen ist bei Mieze ebenso wie bei uns selbst ein Ausdruck des Wohlgefühls, des entspannten, beschaulichen Aufwachrituals. Beim Strecken (→ > ) werden durch einen schonenden Zug der eine oder andere im Schlaf verkürzte oder »verlegene« Muskel und auch die Sehnen in Form gebracht. Dehnen regt den Kreislauf an und bringt den Organismus in Schwung. Und weil sowohl beim Gähnen als auch beim Räkeln Endorphine, die »Wohlfühlhormone«, freigesetzt werden, steigert sich die gute Laune. Danach vermag sich die Katze lockerer und präziser zu bewegen, die Muskeln sind besser koordiniert und können sich in höherem Maße strecken beziehungsweise zusammenziehen.
    Ein guter Katzentag kann beginnen.

    Der Rhythmus eines Katzenalltags
    ES IST FRÜHJAHR. Am späten Vormittag wird die Kätzin Bella wach. Sie räkelt sich, steht auf und streckt sich ausgiebig. Nach

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