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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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Wildkatzenarten zugeschaut, wie oft und wie lange sie sich das Fell reinigen. Dabei fiel ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Größe der Katze und der Putzdauer auf: Je kleiner die Katzenart, desto feiner und weicher ist das Fell, und desto länger und gründlicher putzt sie sich.
    Bei Löwen (bis 250 Kilogramm Körpergewicht) ist der Hang zur Reinlichkeit schwer abzuschätzen. Ein einzelner Löwe putzt sich bei trockenem Wetter und Nahrungsmangel insgesamt höchstens etwa zehn bis fünfzehn Minuten am Tag. Meist bleibt es bei ein paar Zungenstrichen an den Vorderpfoten und um den Mund herum.
    Nach einem Regenguss, einem unfreiwilligen Schlammbad oder einer blutigen Mahlzeit benutzen die Löwen ihre Zunge hingegen wesentlich länger – und ebenso, wenn sie beieinanderliegen, gemeinsam zur Jagd aufbrechen oder einander begegnen. Dann kann man halbstündige, sehr ausführliche Putzfeste beobachten. Die Tiere lecken dabei selten ihren eigenen Körper ab, sondern putzen sich gegenseitig.
    Diese soziale Körperpflege dient vor allem der Festigung der Rudelbindung, gleichzeitig aber eben auch der Reinigung vor allem schwer erreichbarer Körperstellen wie Stirn, Nacken und Hals.
    Karakals (bis 25 Kilogramm) haben mit ihrem kurzen, am Rücken ziemlich drahtigen Fell nicht viel Arbeit. Sie beschäftigen sich damit nur etwa fünfzig Minuten pro Tag.
    Die kleineren Servale (bis 15 Kilogramm) putzen sich schon deutlich häufiger und länger, durchschnittlich etwa zwei Stunden jeden Tag.
    Hauskatzen (drei bis neun Kilogramm) putzen sich – unabhängig von ihrer Haarlänge – am Tag etwa dreieinhalb Stunden lang. Übertroffen werden sie hierbei nur noch von den noch kleineren Schwarzfußkatzen (nur bis zwei Kilogramm), die sich mehr als vier Stunden täglich der Körperpflege widmen. Das bedeutet, dass sie etwa ein Drittel ihres aktiven Daseins sich putzend, kratzend und räkelnd zubringen.
    Und, sieh mal einer an: Die Weibchen sämtlicher Katzenarten sind reinlicher als die Kater.
    Sie putzen sich durchschnittlich eine Viertelstunde länger und wirken dabei auch eifriger.
    Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass Katzenmütter bei der Pflege ihrer Jungen ein Mehrfaches der gewöhnlichen Putzzeit aufwenden.

    BEOBACHTEN SIE MIEZES PUTZVERHALTEN
    Auffällige Veränderungen der Putzdauer und -häufigkeit zeigen gewöhnlich an, dass Ihre Katze Probleme hat.
    Zu wenig Putzen: Bei einer Katze, die sich überhaupt nicht mehr putzt, ist Alarmbereitschaft geboten. Im einfachsten Fall kann ihre Zunge verletzt oder die Mundhöhle entzündet sein, im schlimmeren Fall weist diese Untätigkeit auf eine schwere Erkrankung Ihrer Katze hin. Sie sollten die Ursache daher unbedingt ergründen und Mieze entsprechend behandeln lassen.
    Überforderung: Manche Katzen weigern sich, stark verschmutzte Stellen in ihrem Fell selbst zu reinigen. Hier dürfen Sie gerne Hand anlegen und Mieze mit einem angefeuchteten Tuch säubern oder die betroffenen Fellhaare vorsichtig mit einer Schere abschneiden.
    Zu viel Putzen: Wenn eine Katze sich hingegen übermäßig oft putzt, kann dies ein Anzeichen von Stress sein. Kahl geleckte Stellen, meist an Bauch, Flanken oder Beinen, zeigen eine organische oder psychische Erkrankung an (→ > ).
    Warum putzen sich Katzen?
    Zum Saubermachen, ist doch klar! Ein sauberes Fell schützt die Katze besser gegen Feuchtigkeit und insbesondere gegen Kälte.
    Es gibt aber noch mehr Gründe, warum sich Katzen mit der Zunge so ausgiebig über ihr Fell streichen:
    Talgdrüsen anregen: Durch das Lecken werden die Talgdrüsen an den Haarwurzeln des Fells angeregt, ihr Fett abzusondern. Das macht das Fell locker, geschmeidig, glänzend und leicht wasserabstoßend und regeneriert die Schutzschicht der Haut, die Pilze und andere schädigende Erreger abwehrt.
    Hautdurchblutung anregen: Das regelmäßige Lecken, Rupfen und Zupfen am Fell regt die Durchblutung der Haut an. Bei Katzensäuglingen ist diese Massage durch die mütterliche Zunge unerlässlich zur Anregung von Verdauung und Ausscheidung.
    Sich Kühlung verschaffen: Bei heißem Sommerwetter putzen sich die wilden Katzen häufiger und intensiver als bei Kälte, bei trübem Wetter oder nachts. Der Wärmeausgleich geschieht nämlich bei Katzen nicht allein durch Hecheln wie beim Hund, wobei die Wasserverdunstung über Atemwege und Zunge erfolgt. Wenn es sehr heiß ist, benetzen sich Katzen ihre Pfoten mit Speichel und wischen sich damit über Wangen, Stirn und Ohren. Die so

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