Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
Vom Netzwerk:
wollen. Es bedeutet eine beschwichtigende Form der Abwehr, einen Ausdruck des Missfallens. Eine leicht verständliche Interpretation lässt eine jammernde Katze sagen: »Ich bin ja friedlich, sei du es doch auch und tu mir das nicht mehr an!«
    Miauen: Der wohl bekannteste Laut der Katze ist ein meist zweisilbiger Ruf in hoher Stimmlage. Das Tier weist damit auf eine Mangellage hin, sei es Hunger, Unterkühlung oder Einsamkeit. Mit dem Fortdauern solcher Situationen wird das Miauen länger, lauter und dunkler im Klang. In die Menschensprache könnte man das Miau mit »Bitte tu etwas für mich!« übersetzen (→ > ).
    Murren und Gurren: Ein helles Murren dient als eine Art sozialer Stimmfühlung. Katzen, die unvermutet aus tieferem Schlaf geweckt werden, äußern es ebenso wie zur freundlichen Begrüßung ihrer Menschen und anderer Sozialpartner. Häufige, stimmhafter abgewandelte und modulierte Murrlaute hört man auch von Muttertieren gegenüber ihren Jungen.
    Als Lockruf gurrt die Katzenmutter, wenn sie ihrer Kinderschar die ersten Beutestücke zuträgt. Und zwar dann, wenn die zugebrachten Beutetiere klein und ungefährlich sind (im typischen Fall eine Maus). Größere und wehrhafte Beute wie Ratten kündigt die Mutter dagegen durch laute, fast schreiende Rufe an.
    Schnattern: Die Katze öffnet dazu die Lippen nur einen dünnen Spalt, zieht die Mundwinkel weit nach hinten, der Unterkiefer bewegt sich krampfartig zitternd auf und ab. Ist die Stimme daran beteiligt, hört man dabei ein leises bis mittelstarkes Keckern. Ausgelöst wird es stets durch den Anblick einer sehr begehrten, aber unerreichbaren Beute, etwa eines Vogels im Geäst, knapp außerhalb der Sprungweite oder jenseits des Fensters. Warum Katzen schnattern, ist bis heute unbekannt. Am ehesten ist wohl an eine Übersprunghandlung zu denken.
    Hauptruf: Löwen sind berühmt für ihren mächtigen Hauptruf, das Brüllen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass alle Katzen »brüllen«. Natürlich kann dieses Brüllen, je nach stimmlicher Veranlagung, auch recht zart klingen. Damit antworten sich die Katzen gegenseitig, es hat also eine kommunikative, Sozialkontakt-erhaltende, aber auch ausgesprochen imponierende Funktion. Hauptrufe sind stets sehr intensiv und verlangen von der Katze erheblichen Kraftaufwand.
    Der Hauptruf unseres Haustigers ist ein längerer, fast durchwegs lauter, zweisilbiger Ruf, einem Maunzen nicht unähnlich. Die erste, hellere Silbe wird dabei von einem Rollen überlagert, die Lippen öffnen sich so weit, dass die Eckzähne entblößt sind. Die zweite, tiefere Silbe ist volltönend, die Lippen bedecken die Zähne und sind zu einem weiten »O« zusammengezogen.
    Hauptrufe erfolgen nicht einzeln, sondern in einigen sekunden- bis minutenlangen Rufserien. Wie beim Löwen gibt es auch hier gelegentlich ein »Nachstoßelement«, bestehend aus ein bis drei leisen, einfachen Mauzern.
    Obwohl sich Hauskatzen im Allgemeinen lautfreudiger geben als die wilde Stammform, verhält es sich im Falle des Hauptrufes umgekehrt: Hier übertrifft die Falbkatze fast alle Hauskatzen weit.
    Katerjaulen: Schließlich haben wir noch den bekannten »Gesang« der Kater. Von den Menschen früher allgemein als »Liebesgesang« missdeutet, ist er in Wahrheit ein Droh- und Kampfgesang.
    Er beginnt mit einem intensiven Blickkontakt (Starren) mit einem Herausforderer. Was folgt, ist ein in der Tonhöhe stark variierendes, auf- und abschwellendes Heulen, das manchmal von Schluckbewegungen – einige drohende Kater speicheln stark – überlagert wird.
    Gewöhnlich hört man Kampfgesänge nur im Zusammenhang mit den Kämpfen der Kater untereinander. In seltenen Fällen drohen aber auch Weibchen, meist ältere, sehr selbstsichere Damen, in dieser Form.
    Durch Wangenreiben markieren Katzen mit Drüsensekreten und Speichel »freundliche« Objekte und Lebewesen, erheben Besitzansprüche und verstärken die Bindung.
Mitteilungen per Geruch
    Bekanntermaßen gehören Feliden nicht zu den besonders nasenbegabten Säugetieren. Bei der Jagd spielt der Geruchssinn eine nur sehr untergeordnete Rolle, beim Beurteilen der Nahrung schon eine größere. Allgemein in seiner Bedeutung unterschätzt wird er aber im Zusammenhang mit der Partnerwahl, dem Sozial- und dem Territorialverhalten.
    »Dufte« Visitenkarten
    Katzen können keine »Ich war hier«-Zettelchen schreiben und auch keine Grundstücksrechte in ein Register eintragen. Aber sie können Duftmarken setzen, um ihre

Weitere Kostenlose Bücher