Was Katzen wirklich wollen
weg!«
Angriffsdrohung
Diese Haltung eines kampfbereiten Katers angesichts eines ähnlich gestimmten Rivalen wird in der Regel von lautem, auf- und abschwellendem »Katergesang« begleitet.
Drohbuckel
Die Katze fühlt sich bedroht, ist aber bereit, ihren Platz zu behaupten.
Schein- oder auch ernste Angriffe können folgen, um der Katze zu einer besseren Flucht- oder Kampfposition zu verhelfen.
Ängstlichkeit
Eine verschüchterte, furchtsame Katze zeigt die typische »Hyänenstellung« mit eingeknickten Hinterbeinen. Man sollte ihr eine ruhige Rückzugsmöglichkeit bieten.
Mimik
Frohe Erwartung
Weit geöffnete Augen, gespitzte Ohren – diese Katze ist aufmerksam in Verbindung mit einer frohen Erwartung, etwa eines schönen Spiels oder eines besonderen Leckerbissens.
Neutralität
Mit dieser Miene, sozusagen dem »Alltagsgesicht« einer gut gehaltenen, zufriedenen Katze, zeigt diese weder besondere Neugier noch große Aktivitätsbereitschaft.
Abwehr
Die seitwärts gelegten Ohren und die geschlossenen Augen weisen auf einen Verdruss hin, etwa bei Dauerstress oder einer nachdrücklich empfundenen sozialen Missstimmung.
Drohung
Von »kalter« Wut bestimmter, angriffsbereiter Kater. Der geringe Adrenalineinfluss zeigt sich in dem kaum gesträubten Fell und den verhältnismäßig schmalen Pupillen.
Angriff als Verteidigung
Konflikt zwischen Furcht und Aggression, charakteristische Fauchmimik. Die stark erweiteten Pupillen weisen auf die große Aufregung (hoher Adrenalinspiegel) hin.
»Spielgesicht«
Freundliche Mimik mit leicht geöffnetem Mund bei entblößten Unterzähnen. Spielerische Kämpfe von Katzen verlaufen fast stumm. Abwehrlaute bedeuten: »Jetzt wird’s ernst.«
Grundherren und ihre Nachbarn – die Reviere der Katzen
Sicherlich haben Sie längst gemerkt: Katzen lassen sich in kein festes Schema pressen. Das gilt auch, wenn es um ihre Reviere geht.
Da gibt es scharf definierte Einzelreviere weiblicher Tiere ebenso wie riesige, diffus umgrenzte Territorien solitärer, potenter Kater; es gibt paarweise benützte Reviere ebenso wie Gemeinschaftsreviere kleinerer Weibchengruppen mit freiem Katerzugang, Streifgebiete eingeschworener Bruderschaften ebenso wie gemeinsam verteidigte Gruppenreviere – und das auch noch mit allen möglichen Zwischenformen.
Katzenreviere haben selten strenge Grenzen, sie überlappen sich oft mit Nachbarrevieren.
Wie sich Katzen ihren Lebensraum aufteilen
Lassen wir die auf eine Menschenwohnung beschränkten Katzen zunächst außer Acht und wenden wir uns den Revieren frei lebender Hauskatzen zu:
Im klassischen Fall besetzen die Tiere einzeln ein Revier, das mindestens einen gut geschützten Schlafplatz enthält, einschließlich dessen direkter Umgebung, das sogenannte »Heim erster Ordnung«, ferner drei bis fünf gelegentlich genutzte Plätze zum Ruhen oder für Sonnenbäder, ein oder zwei regelmäßig aufgesuchte Stellen zum Trinken, sodann mehrere Jagdgebiete, Kratzstellen und Markierpunkte. Das Ganze ist durch ein Netz aus Wechseln und Wegen miteinander verbunden. Nicht zwangsläufig, aber oft und gerne benützen die Katzen dabei auch Mauern, Straßen, Wege und sonstige von Menschen geschaffene Strukturen.
Die Grenzen solcher Streifgebiete sind nur zu einem kleinen Teil wirklich scharf abgesteckt. Oft sind die Areale viel zu groß und meist auch zu unübersichtlich, um jeden Eindringling fernhalten zu können. Der Revierinhaber bemerkt ein revierfremdes Tier nur dann, wenn er ihm mehr oder weniger zufällig im Grenzgebiet begegnet.
In Gegenden, in denen die Katzenbevölkerung entsprechend dicht ist, überlappen sich die einzelnen Reviere manchmal beträchtlich. Dann versucht jedoch jeder, nach Möglichkeit für sich zu bleiben, zum Beispiel über Wegerechte, die über einen genauen Zeitplan abgehandelt werden (→ > ).
Weibchen und Kastraten haben meist kleinere, besser geschützte und strenger überwachte Reviere, intakte Kater nennen größere Areale ihr Eigen, die sie aber weniger strikt verteidigen und die meist mehrere Reviere von Kätzinnen einschließen. In unserer belebten Kulturlandschaft nutzen ängstliche Charaktere kleinere Streifgebiete als ihre nervenstärkeren Artgenossen.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Dieses aufgezeigte, von Leyhausen ursprünglich beschriebene, »klassische« System wird allerdings von den Katzen häufig durchbrochen. Die Tiere, die im gewöhnlichen Fall mehr oder weniger einzeln leben, treffen sich nämlich
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