Was Katzen wirklich wollen
Vorderteil, das sich lieber zurückziehen möchte. Als Folge schiebt sich die Katze zusammen, und ein »gefährlich« wirkender Buckel wölbt sich auf.
Noch nicht einmal acht Wochen alt, ist dieses Kätzchen ohne seine Mutter verloren. Seine hellen und durchdringenden Rufe helfen, die Familie wiederzufinden.
Die Lautsprache der Katzen
Akustische Signale haben den Vorteil, dass sie eine Verständigung ohne direkten Blickkontakt ermöglichen. Alle Katzenarten verfügen dazu über ein reiches Lautrepertoire, das von Art zu Art sehr verschieden ist.
Ausdrucksstarke Stimmen
Auf den ersten Blick mag ja der Umfang der folgenden Aufzählung kätzischer Laute nicht besonders beeindruckend sein. Erlebt man aber, wie vielfach unsere Mieze ihre Laute abwandeln und kombinieren kann, wird rasch klar, dass ihr Repertoire an Lautausdrücken ungemein reichhaltig ist.
Fiepen: In den ersten 14 Lebenstagen sind die Lautsignale eines Kätzchens noch einfach. Hat es für längere Zeit den Körperkontakt mit der Familie verloren, empfindet es Kälte oder Hunger, äußert es mit weit geöffnetem Mäulchen ein hohes, klagendes Fiepen. Dieses veranlasst die Mutter sofort dazu, sich um ihr Kleines zu kümmern. Der Laut ist an und für sich nicht besonders kräftig, aber durchdringend und recht kräftezehrend für das noch junge und schwache Tierchen.
Schnurren: Beim allbekannten Schnurren handelt es sich um eine zwar stimmlose, aber dennoch durch den Kehlkopf abgegebene Lautäußerung, die allen Katzenarten eigen ist. Es ist eine kindliche Lautäußerungsform, die der Mama anzeigen soll, dass alles in Ordnung ist. Erstaunlicherweise brauchen sie beim Saugen und Schlucken ihr Schnurren nicht zu unterbrechen; so geht die akustische Verbindung zur Mutter nicht verloren.
Oft schnurrt die Mutter gemeinsam mit ihren Kätzchen beim Ruhen, bei der sozialen Fellpflege oder beim Säugen. Sie schnurrt auch, wenn sie sich nach einem Ausflug dem Nest nähert, und beruhigt damit die Jungen.
Kater wie Katzen schnurren gegenüber Menschen, die sie kraulen oder streicheln, beim gemeinsamen Ruhen, manchmal auch schon bei bloßem Blickkontakt. Das Mienenspiel, das das Schnurren aller Feliden am häufigsten begleitet, ist das Blinzeln (→ > ).
Manche Katzen schnurren auch zum Beispiel, wenn sie krank, verletzt oder extrem gestresst sind.
Ob dies nur der Beschwichtigung ihres Gegenübers oder auch der Selbstberuhigung dient, bleibt noch zu ermitteln.
Fauchen: Die dritte Lautäußerungsform ganz junger Tiere ist ein zunächst kaum hörbares Fauchen.
Die typische Fauchmimik, ein weites Hochziehen der Oberlippe mit Faltenbildung an der Nasenwurzel, ist bei den Zwergen schon voll entwickelt, obwohl ihre Kiefer noch zahnlos sind. Mit den wachsenden Kräften steigt auch die Geräuschentwicklung. Die Katzen stoßen die Atemluft so scharf aus, dass das angefauchte Tier auf nahe Entfernung einen Lufthauch im Gesicht verspürt.
Deshalb mögen die meisten Katzen es gar nicht, wenn man ihnen ins Gesicht bläst.
»Spucken« und Knurren: Als Steigerung in der Reihe der Warnlaute lassen Katzen das sogenannte »Spucken« hören, ein lauter, scharf durch Mund und Nase ausgestoßener Explosivlaut. Oft schlägt die Katze dabei mit den Tatzen und ausgefahrenen Krallen auf den Boden vor sich, was wie ein Scheinangriff wirkt. Man fühlt sich unwillkürlich an einen wütenden Menschen erinnert, der mit der Faust auf den Tisch haut, statt den Verursacher des Zorns selbst anzugreifen. Wie dem auch sei: So abschreckend eine spuckende, tatzenschlagende Katze auf ihr Gegenüber auch wirken mag, es handelt sich meist um reinen Bluff, denn der solchermaßen angekündigte Angriff findet bei weiterer Annäherung des Feindes selten statt. Der wesentliche Zweck des Verhaltens liegt im Erschrecken des Gegenübers, sodass die Katze Zeit zur Flucht gewinnt oder einen echten Angriff aus besserer Position entwickeln kann.
Ein weiterer Warn- oder Drohlaut mit eigener Mimik ist das Knurren. Anders als beim Fauchen entblößt die Katze dabei nicht den Fang, sondern zieht nur die Mundwinkel etwas auseinander, was dem flüchtigen Beobachter oft entgeht. Öffnet die Katze im weiteren Verlauf einer vokalen Auseinandersetzung die Kiefer und steigert die Lautstärke, wird ein stimmhaftes Grollen daraus.
Jammern: Jungtiere, die bei Raufspielen von Geschwistern zu hart angepackt werden, jammern, ebenso auch, wenn sie sich gegen die ihnen manchmal unangenehme Fellpflege durch die Mutter wehren
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