Was Katzen wirklich wollen
Nachrichten zu hinterlassen und Ansprüche anzumelden.
Spritzmarken: Am berüchtigtsten sind sicher die von uns Menschen oft als penetrant empfundenen Spritzmarken der Kater (→ > ). Der Harn einer Katze dient nämlich nicht nur zum Ausscheiden körperschädigender Substanzen oder zur Regelung des Salz- und Wasserhaushalts. Wie bei manchen anderen Säugetieren auch, ist er Trägersubstanz für Geruchsstoffe, die eine Art »Visitenkarte« der Katze darstellen. Dadurch vermag eine Katze dem übrigen Katzenvolk nicht nur ihre Identität mitzuteilen, sondern mittels beigemengter Hormone und Düfte sogar einfache Botschaften.
Die chemisch überaus komplexen und komponentenreichen Sekrete, welche von Drüsen rund um den After produziert werden, haben eine eigene Mitteilungsfunktion. Eine Duftmarke kann den Empfänger der »Nachricht« über Geschlecht, Stimmung oder den Hormonhaushalt vor allem der Weibchen während des Fortpflanzungszyklus informieren, möglicherweise auch über noch viel mehr. Sicher vermag die Katze das Alter einer solchen Duftnachricht einzuschätzen, da sich der Geruch unter der Einwirkung des Luftsauerstoffs in typischer Weise verändert. Gewöhnlich hält sich der Geruch einer Katermarke etwa eine Woche lang, zumindest für die menschliche Nase.
Eine Katze produziert je nach Menge der zu sich genommenen Flüssigkeit nicht mehr als 150 bis 300 Milliliter Harn pro Tag. Bis etwa acht Monate alte Katzen sowie Kastraten setzen ihren Urin meist etwa drei- bis viermal am Tag, selten öfter ab (→ > ). Dasselbe gilt für erwachsene »intakte« Katzen außerhalb der Ranzzeit und wenn sie nicht gerade in Revierstreitigkeiten verwickelt sind.
Anders eine markierende Katze: Sie harnt viel häufiger, auch unabhängig vom Füllzustand der Blase.
Die Katze beschnuppert dabei zunächst den Ort des Geschehens – meist sind dies senkrechte Strukturen wie Hausecken oder -wände –, dreht sich dann um und spritzt ihren Urin in einem waagrechten oder nach oben gerichteten Strahl gegen das Objekt. Dabei ist ihr Rücken leicht gewölbt, sie tretelt abwechselnd mit den Hinterbeinen, und die Spitze des hoch erhobenen Schwanzes zittert.
Da die Harnröhre beim Kater sehr eng (weniger als 0,5 Millimeter weit) und die Harnblase sehr muskulös ist, können Kater ihren Harn ziemlich weit beziehungsweise hoch sprühen, bis zu 1,5 Meter wurden schon gemessen. Bei der Kätzin dagegen mündet die Harnröhre im Scheidenvorhof, daher vermag sie weder weit noch in einem scharfen Strahl zu spritzen. Sie versprüht den Urin weitgefächert. Die Harnmarken der Weibchen findet man folglich stets in Bodennähe, höchstens bis zu etwa 30 Zentimeter über dem Grund. Der weibliche Urin riecht außerdem bei Weitem nicht so stark wie der eines unkastrierten Katers.
Kotmarken: In der Nähe des sogenannten »Heims erster Ordnung« (→ > ), wo die Katze »zu Hause« ist, die Mahlzeiten einnimmt und ihre Ruheplätze hat, vergräbt sie ihren Kot sorgfältig. Schließlich soll dieses Heim ja weder beschmutzt noch an Feinde verraten werden. Wo sie hingegen meint, ihre Reviergrenzen abstecken zu müssen, wird die Katze ihren Kot offen und oft sogar gut sicht- und riechbar liegen lassen.
INFO
KAMPFGESÄNGE ODER LIEBESLAUTE?
Katerduell: Zwei Kater stehen einander gegenüber und geben lange, in Tonhöhe wie Lautstärke variierende, heulende »Gesänge« von sich. Sie halten die Köpfe tief und leicht zur Seite gewendet und starren einander an. Schließlich stelzt der eine auf steifen Beinen im Zeitlupentempo davon, der andere – der Verlierer – bleibt auf der Stelle.
Liebeswerbung: Zwei Katzen stehen hintereinander. Die vordere, die Kätzin, hat den Rücken durchgestreckt, schwenkt den aufgerichteten Schwanz heftig hin und her und gibt laute, helle Rufe von sich. Die hintere, ein Kater, gurrt freundlich und wirkt etwas schüchtern in der Annäherung.
Katzenminze und Baldrian wirken auf viele Katzen wie ein Magnet. Bei »Schnüffelsäckchen« mit diesen Düften geraten sie regelrecht in Verzückung.
Duft verbindet
Jede Katze hat einen individuellen Körpergeruch, der sich vor allem bei den Weibchen je nach dem momentanen hormonellen Status verändert.
Besonders intensiv ist er an der Schwanzwurzel, den Oberlippen, den Wangen und am Kinn, dort sitzen nämlich die meisten Talgdrüsen.
Beim Wangenreiben tauschen die Tiere ihre Duftstoffe aus. Ein regelmäßiger, häufiger Austausch innerhalb eines Paars oder eines Rudels schafft auf diese
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