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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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kann. Die Katze befindet sich vielmehr in einem Konflikt.
    Man möchte fast sagen, dass das Hin- und Herschlagen des Schwanzes dem Hin- und Herschwanken des Katzengemütes entspricht.
    Welcher Katzenfreund kennt nicht die Szene, in der sein Liebling schwenkenden Schwanzes in der Haustür steht, bevor er sich zu einem Streifzug im Schneeregen entschließt – oder doch lieber im warmen Haus bleibt?
    • Drohende Kater haben eine typische hakenförmige Schwanzhaltung. An der Basis steht der Schwanz waagrecht vom Körper ab, um dann praktisch rechtwinklig nach unten abzuknicken.
    Je mehr Furcht sich in das Drohen mischt, desto länger wird das gestreckte Stück.
    • Bei einem höchst abwehrbereiten, in die Enge getriebenen Tier ist der nach hinten oder oben gestreckte Schwanz flaschenbürstenartig gesträubt – ein überaus eindrucksvolles Signal.
    • Ist der nach hinten hinaus- oder hochgestreckte Schwanz hingegen nur in einem sehr kleinen Bereich am Ansatz gesträubt, ist die Katze von einer freudigen Aufregung beherrscht.
    • Katzen, die in einer freundlichen Stimmungslage aufeinander zugehen, richten den Schwanz in einer charakteristischen bogenförmigen Bewegung locker auf, sobald sie sich noch etwa vier Meter voneinander entfernt befinden (»Schwanzgruß«). Erst, wenn die Tiere aneinander vorbei sind, senkt sich der Schwanz wieder zur gewöhnlichen Haltung beim Gehen.
    • Jungtiere, die der heimkehrenden Mutter entgegenlaufen, tun dies mit steil hochgerecktem Schwänzchen. Der Schwanzgruß ist hier viel intensiver ausgeprägt und dauert meist auch wesentlich länger an als bei erwachsenen Katzen untereinander. Folgen die Jungen der Mutter, halten alle ebenfalls den Schwanz steil aufgerichtet.
    Dieses Nachfolgesignal kennen wir Katzenbesitzer alle gut: »Komm mit mir in die Küche«, will uns Miez mitteilen, wenn sie so vor uns her läuft.
    • Manchmal kann man sehen, wie eine Katze der anderen den Schwanz in einem lockeren Bogen über den Rücken legt, vor allem, wenn die Tiere gerade parallel nebeneinanderstehen. Uns Menschen wird der Schwanz in vergleichbarer Situation sanft an die Wade gelegt. Diese »Tuchfühlung« stellt eine sehr vertraute Geste dar, vergleichbar mit unserem Händchenhalten.
    Kopf, Hals und Beine
    • Ein gestreckter Hals und vorgereckter Kopf zeigen Neugier beziehungsweise die Bereitschaft, sich anzunähern. Welcher Natur diese ist, lässt sich von der begleitenden Mimik ablesen. Eine Katze, die sich überlegen fühlt, hebt den Kopf an, nicht aber die Nase.
    • Will die Katze hingegen weiteren Kontakt mit ihrem Gegenüber vermeiden, wendet sie den Kopf ab. Bei einer anderen Abwehrgeste hebt die Katze den Kopf sehr hoch, zieht ihn mit gesenktem Kinn zurück und legt die Schnurrhaare nach hinten. Hauskatzen tun dies zum Beispiel, wenn man sie am Nasenspiegel berührt.
    • Hohe, durchgestreckte Beine künden von Selbstsicherheit, gepaart mit einer gewissen Anspannung. Auch ein Kater in Angriffslaune stelzt auf möglichst geraden Läufen auf seinen Gegner (oder im Spiel auf einen Gegenstand) zu.
    So wild es auch aussieht, der Katzenbuckel und der gesträubte Schwanz des Katers verraten, dass bei seiner Angriffsdrohung auch Angst im Spiel ist.
    Die Rückenlinie
    Bei der typischen Drohhaltung des Körpers, welche eine Herausforderung begleitet, ist der Rücken gerade. Dabei sieht die Katze hinten höher aus als vorn, denn gerade ausgestreckt sind die Hinterbeine länger als die Vorderbeine. Das gesträubte Fell entlang des Rückgrats und an der Schwanzwurzel verstärkt den Eindruck der leicht ansteigenden Linie. Die Rückenhaare stehen nicht einfach senkrecht hoch, sondern neigen sich etwas zur Mitte hin, sodass ein scharfer Kamm entsteht. Der an der Wurzel gerade Schwanz führt diese Linie fort und biegt dann scharf nach unten ab.
    Als Beobachter vermag man meistens sehr klar vorherzusehen, welcher Kater bei einem Starrduell (→ > ) als Sieger hervorgehen wird: Das weniger selbstsichere Tier knickt nämlich langsam in den Sprunggelenken der Hinterbeine ein, die Kruppe fällt ab, der drohtypische »Knick« im Schwanz wird weniger scharf; die Katze nimmt schließlich die »Hyänenstellung« (→ > ) ein, bei der der Rücken stark abfällt.
    Der Katzenbuckel: Der allbekannte Drohbuckel entsteht, wenn sich die Katze in einem Konflikt zwischen Kampf und Flucht befindet. Bildlich gesehen ist das Hinterteil der Katze, das sich weiter weg von der Bedrohung befindet, »mutiger« als das

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