Was Katzen wirklich wollen
wird sie durch den Geruch immer wieder dazu animiert, sich dort zu lösen. Verwenden Sie dazu aber keine Reiniger, die Ammoniak oder Chlor enthalten, da diese den »Katzengeruch« nur leicht verändern, statt ihn zu entfernen.
Auch wenn die Menschennase keinen Geruch mehr wahrnimmt, ist er für Mieze meist noch deutlich vorhanden. Eine an die Reinigung anschließende Behandlung mit hochprozentigem Alkohol zerstört die Fette im Urin als Geruchsträger, spezielle Enzymreiniger (erhältlich in der Apotheke) bauen die Proteine ab.
Verunreinigungen trotz normaler Benutzung des Katzenklos
Benutzt Ihre Katze anstandslos die Katzenklos und Sie finden dennoch Pfützen in der Wohnung, so hat Mieze diese wahrscheinlich zu Kommunikationszwecken hinterlassen (→ > ). Sofern Sie Ihre Katze dabei beobachten können, fällt Ihnen sicherlich die deutlich andere Körperhaltung auf als beim normalen Harnabsetzen. Selbst Katzen, die ähnlich dem Urinieren im Hocken markieren, zittern dabei mit der Schwanzspitze.
Unbeobachtet hinterlassene Botschaften geben durch die Lage der benetzten Stellen Hinweise darauf, dass die Katze markiert und nicht einfach ihren Harn abgesetzt hat. In der Regel werden zur Kommunikation nämlich senkrechte Strukturen, etwa Wände oder Türrahmen, benutzt, beim Markieren in hockender Position sind meist Unterlagen mit besonderer Bedeutung betroffen, zum Beispiel Wäschestücke.
Starke Erregung: In der Regel setzen Katzen Harnmarken, wenn sie stark erregt sind – negativ wie positiv. Ein solches Verhalten in emotional geladenen Situationen entspricht ihrem normalen Ausdrucksverhalten etwa während (seltenen) Besuchs von Menschen, Hunden oder anderen Katzen, aber auch bei einer ausgeprägten Erwartungshaltung Ihrer Katze, zum Beispiel einer verspäteten Fütterung. Solche »Aussagen« von Katzen lassen sich denn auch bestenfalls in Grenzen halten, selten völlig verhindern. Unnötig zu sagen, dass durch drastische Strafen auch das Markieren nicht beseitigt wird, sondern sich höchstens die Beziehung zum Menschen verschlechtert.
Verunsicherung und Angst: Markiert die Katze auffällig häufig, wird dies meist durch Verunsicherung oder durch Angst ausgelöst. Vereinfacht kann man sagen, dass die Katze versucht, sich in Stresssituationen durch ihren intensiven Eigengeruch Sicherheit zu verschaffen. Wollen Sie also die Ursache für das übersteigerte Kommunikationsbedürfnis Ihrer Katze finden, müssen Sie deren Lebensbedingungen genau unter die Lupe nehmen, vor allem sämtliche Veränderungen in ihrem Leben und Umfeld. Oft helfen hierbei die markierten Orte weiter:
• Fenster, Vorhänge, Türen und Katzenklappe geben meist einen Hinweis auf einen »Feind« außerhalb des Hauses. Eine einfache Maßnahme ist, die Sicht nach draußen zu verhindern.
• Mit Harn verunreinigte Kleidung, Wäsche, Hunde- und Katzendecken, aber auch Zimmertüren und -wände weisen auf einen Konkurrenten im Haus hin, die erstgenannten Stellen direkt auf den kritisierten Mitbewohner.
Hier gilt es, die Beziehung zum »Kontrahenten« zu verbessern (→ Kapitel »Die Katzengesellschaft«, ab > ).
• Werden bevorzugt neue Objekte markiert, sind es die fremden Gerüche, die Mieze verunsichern.
Neue Objekte sollten Sie beizeiten in Sicherheit bringen oder sie mit angenehmen Düften überdecken, zum Beispiel mit Katzenminze.
• Allerdings können wie beim Harnabsatz auch unakzeptable Katzenklobedingungen und organische Ursachen das Markierverhalten auslösen.
Eine Überprüfung der Katzenklos und ein Besuch beim Tierarzt bringen in dieser Hinsicht Klarheit.
• Wenn Sie mehr als zehn Katzen in Ihrer Wohnung oder im Haus ohne Freigang beherbergen, können Sie ziemlich sicher mit Harnmarken rechnen, da eine so große Katzengesellschaft kaum stressfrei zusammenlebt. Hier hilft es nur, sich von einigen der Tiere zu trennen, so schwer es auch fallen mag. Aber für das Wohlbefinden aller Katzen ist es dringend notwendig.
Solche senkrechten Strukturen eignen sich hervorragend als Träger von Geruchsbotschaften. Dieser Kater bereitet sich gerade zum Markieren vor.
Nicht zur Gewohnheit werden lassen: Schwierig zu lösen sind diejenigen Fälle, in denen das Harnmarkieren der Katze schon zur Gewohnheit geworden ist. Solche Tiere markieren häufig an den unterschiedlichsten Stellen, auch reflexartig, ohne vorher zu schnuppern. Dieses schon fast als manisch zu bezeichnende Verhalten läuft irgendwann unabhängig vom ursprünglichen Auslöser
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