Was Katzen wirklich wollen
Muss die Katze jedoch zum Auskurieren einer Erkrankung oder nach dem Umzug »inhaftiert« werden und Sie können und dürfen sie nicht nach draußen lassen, kann sie Ihre Nerven durch anhaltendes Maunzen oder Schreien enorm strapazieren.
Strafen bringt nichts: Eine anhaltend maunzende Katze zu bestrafen, ist für diese meist bedrohlich und unverständlich, kann aber auch als Belohnung wirken, wenn Mieze es als Antwort versteht. Ignorieren ist hier die bessere Wahl, so schwer es auch fällt. Gleiches gilt für rollige Katzen und intakte Kater, bei denen sich das Geschrei allerdings auf die Fortpflanzungszeit beschränkt. Wenn Sie Katzen züchten möchten, müssen Sie damit leben. Ansonsten kann diese Ursache des häufigen Maunzens durch eine Kastration behoben werden (→ > ).
Bei einer Katze, die anhaltend maunzt, wenn sie alleine ist, lässt sich dies als Trennungsangst interpretieren (→ > ), hauptsächlich nachts maunzende Katzen sind oft gelangweilt beziehungsweise unterbeschäftigt (→ > ).
Lautstark begehrt sie Einlass. Als Aufforderung zum Türöffnen ist ihr Maunzen für uns allemal angenehmer als ein Kratzen an Scheibe oder Dichtung.
Gesprächig im Alter und bei Krankheit
Auch einige Erkrankungen können dazu führen, dass Mieze häufig maunzt. Vor allem taube Katzen schreien oft in einer enormen Lautstärke, aber auch Schmerzen können sie dazu bringen, ihr Unwohlsein durch vermehrtes Schreien, Jaulen oder Miauen zu äußern. Bei therapierbaren Erkrankungen kann Ihr Tierarzt weiterhelfen, bei (angeborener) Taubheit kann eine Verhaltenstherapie helfen, in der beide Partner alternative Kommunikationsformen erlernen.
Ältere Katzen werden oft einmal sehr laut, vor allem wenn das Gehör nachlässt und sie sich selbst kaum noch verstehen. Wenn zusätzlich noch die kognitiven Fähigkeiten nachlassen, etwa bei Demenzerkrankungen (→ > ), von denen leider nicht alle Katzen verschont bleiben, äußert sich die Katze zu den verschiedensten Tages- und Nachtzeiten, und dies laut und monoton. Das Maunzen ist hier meist Ausdruck ihrer Verwirrung und fehlenden Orientierung, und wir können ihr oft und schnell helfen, indem wir ihr antworten und sie am besten auch berühren beziehungsweise streicheln. Seniorkatzen führen zwar ein deutlich ruhigeres Leben als »in den besten Jahren«, dennoch haben sie meist ein ausgeprägtes Bedürfnis nach menschlicher Zuwendung, wenn auch nur zu bestimmten Tageszeiten. Zeigen Sie Verständnis für Ihre ältere Katze, wir werden alle nicht jünger.
Die Naschkatze – Betteln und Essenstehlen
Dem schmachtenden Blick einer Katze kann kaum ein Katzenfreund widerstehen. Erst recht nicht, wenn sie sich gekonnt immer wieder in unser Blickfeld rückt, putzig nach Leckerbissen pfötelt oder mit zartem Maunzen darum bittet.
Allzu viel ist ungesund
Zu viele Leckereien vom Esstisch können jedoch Miezes Gesundheit schaden, sei es, dass sie zu stark gewürzt sind, sei es, dass sie zu reichlich ausfallen und ihr Gewicht dadurch in rekordverdächtige Höhen schießen lassen. Dieser gesundheitliche Aspekt ist ebenso einer der Gründe, warum Sie sich Ihre Mahlzeit von Mieze auch nicht stehlen lassen sollten – ganz davon abgesehen, dass Sie sicherlich auch selbst etwas zu essen haben möchten.
Viele Gesten, mit denen Mieze uns um Essen bittet, entstammen kindlichen Verhaltensmustern.
Die Bettlerin
Katzen betteln nur dann um Essen, wenn es sich für sie lohnt. Wir blieben jahrelang völlig von solchen Bemühungen unserer Katzen verschont, da sie niemals auch nur ein Häppchen von unseren Mahlzeiten bekamen. Die Katzen zeigten sich desinteressiert, verschliefen das Essen oder gingen ihrer Wege – bis wir auf die Idee kamen, Fleisch für sie zu garen. Vorbei war's mit der Ruhe bei der Zubereitung fleischlicher Kost. Bitten, Betteln, Drängeln und Quängeln waren nur einige der Versuche der Katzen, uns zum Essenteilen zu überreden. Da ich aus meiner Praxis jedoch nur zu gut weiß, dass die Essensvorbereitung zum Spießrutenlauf werden kann, haben wir den diesbezüglichen Bemühungen unserer Katzen rasch Einhalt geboten.
Denn wann sich ihre Mühen lohnen und wann nicht, lernen Katzen – gerade im Zusammenhang mit leckerem Essen – anhand der beteiligten Signale (→ > ), ihres eigenen Vorgehens und natürlich der Belohnungen (→ > ).
Meine erste Katze Pussy in der Bauernhofpension meiner Eltern konnte auch so schmachtende Blicke werfen, dass meine Großmutter ihr jeden Abend beim
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