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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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schaffen macht, der »Täter« wird verfolgt und gelegentlich sogar verprügelt. Es empfiehlt sich daher, für jede Katze eine separate Kratzgelegenheit einzurichten.
    Zwar muss nicht jede eine eigene Kratzlandschaft besitzen, aber für jede sollte es zumindest einen Pfosten geben.
    Vom Sofa zum Kratzbaum
    Die Katze vom Kratzen an falscher Stelle abzubringen, ist ein etwas heikles Thema, da es sich dabei um selbstbelohnendes oder aber aufmerksamkeitheischendes Verhalten handeln kann (→ Kasten > ). So merkwürdig es im ersten Moment klingen mag: Am besten, Sie ignorieren Ihre Samtpfote, wenn sie »falsch« kratzt. Wenden Sie sich ihr nämlich immer gleich zu, sobald sie zum Beispiel Ihr Sofa »kämmt«, lernt Mieze schnell, durch provokatives Kratzen am Sofa Ihre Aufmerksamkeit einzufordern. Dies gilt selbst für Strafen, vor allem, wenn Ihre Katze ansonsten wenig Zuwendung erhält.
    Kümmern Sie sich hingegen gezielt um sie, schmusen oder spielen Sie mit ihr, wenn und sobald sie »ordnungsgemäß« ihren Kratzbaum benutzt. Die gezielte Zuwendung am Kratzmöbel nehmen Katzen meist schnell zum Anlass, genau dort häufiger zu kratzen.
    Bereits »missbrauchte« Möbel machen Sie zusätzlich am besten für Miezes Krallen unzugänglich, indem Sie sie zum Beispiel für einige Zeit mit einer glatten, festen Oberfläche verkleiden.
Kätzische Quasselstrippen – übermäßiges Maunzen
    Maunzen ist der direkte und deutlichste Weg der Katzen, mit uns zu sprechen. Die Gesprächigkeit unserer Sofatiger erweist sich allerdings als ebenso unterschiedlich wie die von Menschen. Ich kenne sowohl Katzenhalter, die froh sind, dass Ihre Katze endlich auch einmal etwas sagt, als auch solche, die einschließlich ihrer Nachbarn vom stundenlangen Schreien der lieben Mieze völlig entnervt wurden. Zum Glück zeigen sich die meisten Katzen als moderate Gesprächspartner, die allerdings recht genau wissen, wann und wie sie sich bei uns Gehör verschaffen können.
Angeborene Lautgebung
    Das Maunzen einer Katze stellt eine sehr persönliche Art, sich auszudrücken, dar, schon deshalb, weil es sich überhaupt erst im Lauf des Zusammenlebens mit Menschen so ausgeprägt entwickelt hat und Katzen meist auch nur im Um-gang mit uns Menschen maunzen oder miauen (→ > ). Theoretisch ist es durchaus möglich, dass das verstärkte Maunzen durch gezielte Verpaarungen von gesprächigen Katzen gezüchtet wurde. Einen Hinweis darauf liefern uns die Siamkatzen, die für ihre rassetypische Geschwätzigkeit bekannt sind. Ebenso gut kann ihr angeborener Hang zum Maunzen aber auch genetisch an andere Gene gekoppelt sein und damit den Nachkommen eher zufällig mitgegeben werden.
    Jeder Katzenhalter kann sicher bestens nachvollziehen, dass eine maunzende Katze ihren Willen sehr oft durchsetzt. Daher ist es gleichfalls denkbar, dass das verstärkte Maunzen sich dadurch entwickelt hat, dass schon in früher Geschichte maunzende Katzen mehr Futter, Zuwendung und Pflege erhielten als ihre stimmschwächeren Artgenossen und durch diesen Vorteil mehr Nachkommen großziehen konnten, die ihrerseits viel maunzten und wiederum bevorzugt wurden.
    Wirkungsvolles Maunzen will gelernt sein
    In der Regel maunzen Katzen, um uns ihre unerfüllten Bedürfnisse anzuzeigen. Und dabei erweisen sie sich als sehr einfallsreich und ausdauernd. Eine Katze kann eine ganze Bandbreite verschiedener Maunzer einsetzen, auch mit eingebettetem Schnurren, die je nach Bedarf bittend oder fordernd klingen. Als besonders wirkungsvoll haben sich hohe Klagetöne erwiesen, dem Schreien von Kleinkindern ähnlich, denen wir kaum widerstehen können.
    Ich habe Hunger! Sehr oft setzen Katzen ihr Maunzen ein, um uns zum Füttern zu überreden. Und je länger wir uns bitten lassen, bevor wir ihnen eine Leckerei geben, desto ausdauernder werden sie dabei. Reichen Sie Ihrer Katze die guten Gaben nach besonders lieblichen Maunzern, können Sie diese damit gezielt trainieren.
    Einige Katzen haben auf diese Weise sogar gelernt, so etwas Ähnliches wie »Mama« zu sagen, wenn sie hungrig sind. Sehr oft reagieren wir jedoch erst, wenn monotones Schreien an unseren Nerven zerrt – und auch das wird durch die anschließende Belohnung verstärkt (→ > ).
    Lass mich raus! Aber auch andere Missstände werden von Katzen oft mit Maunzen angezeigt, zum Beispiel eingesperrt zu sein. Wurde sie versehentlich eingeschlossen, freut sich jeder über die lautstarke Beschwerde seiner Mieze und öffnet ihr bereitwillig die Tür.

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