Was macht mein Kind im Netz
denen explizit jugendgefährdende Seiten von Suchergebnissen ausgeschlossen werden, dort also gar nicht auftauchen. In Deutschland sorgt die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) für die laufende Aktualisierung der zugrundeliegenden Negativliste. Daneben suchen die Programme nach bestimmten Schlüsselbegriffen (z. B. Sex, Porno) und blocken Seiten, auf denen diese auftauchen.
Zusätzlich bieten die Programme unterschiedlich „scharfe“ Einstellungen je nach Alter der surfenden Kids. Das funktioniert zusammen mit einer Selbstklassifizierung der Website-Anbieter, die eine Alterskennzeichnung im Quellcode (age-de.xml) ihrer Seite angeben. Das Filterprogramm „liest“ diese Alterskennzeichnung und gibt die Seite nur dann frei, wenn Sie eine entsprechende Altersangabe gemacht haben.
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Kinder- und Jugendschutz-Filterprogrammen auf dem Markt, die laufend weiterentwickelt werden. Manche sind kostenlos, andere kostenpflichtig, werden aber dafür regelmäßig upgedatet. Allen gemeinsam ist, dass die Blacklist-Variante nicht zu 100 Prozent zuverlässig arbeitet. Manchmal werden eigentlich unbedenkliche Inhalte geblockt, manchmal schlüpfen fragwürdige Inhalte durch, das lässt sich technisch eben nicht perfekt abgrenzen.
Kostenlose Filterprogramme sind z. B.
das JusProg-Jugendschutzprogramm ( www.jugendschutzprogramm.de ) und die
T-Online Kinderschutz-Software ( http://t-online-kinderschutz.soft-ware.net/download.asp , für Kunden mit Telekom-Internettarif kostenlos).
Kostenpflichtige Programme, die oft empfohlen werden, sind
der Cybits Surf-Sitter ( www.surf-sitter.de ),
Dolphin Secure (inzwischen auch in deutscher Sprache erhältlich unter www.dolphinsecure.de ) sowie
die Salfeld Kindersicherung ( www.salfeld.de ).
Praktisch sind diese Programme auch deswegen, weil Sie darin Surfzeitbegrenzungen für das jeweilige Benutzerkonto Ihres Kindes festlegen können. Es spart viele Diskussionen, wenn nicht die Eltern, sondern „der Computer“ die Verbindung zum Internet trennt, wenn die Surfzeit abgelaufen ist.
Diese Zeiteinstellungen können Sie auch ohne spezielles Programm auf Ihrem Fritz! Box-Router vornehmen. Dort können Sie ebenfalls eine Whitelist eingeben, wobei der Zugriff auf die fragFinn-Whitelist nicht möglich ist.
Sie sollten sich aber nicht blind auf den Schutz durch eine Filtersoftware verlassen, besonders nicht, wenn Ihr Kind das Teenageralter erreicht hat.
Ältere Kinder wissen dank Ihrer Aufklärung und Beratung, dass es im Internet auch Inhalte gibt, die nicht für Kinder gedacht sind. Medienkompetente Kinder klicken solche Seiten einfach weg, wenn sie versehentlich darauf geraten. Im Laufe der Pubertät werden sie vielleicht auch gezielt nach solchen Inhalten suchen – und wenn diese bei Ihnen von einem Filter abgeblockt werden, dann tun sie das eben bei einem Freund, dessen Eltern keine solche Software installiert haben. Gewiefte Jugendliche können die Filterprogramme ohnehin umgehen bzw. austricksen.
Wirksamer als die beste Filtersoftware ist meiner Meinung nach deshalb eine Interneterziehung, die auf Begleitung und Beratung durch die Eltern sowie auf gegenseitigem Vertrauen basiert.
So beugen Sie Gefahren beim Instant Messaging vor
Die direkten Kommunikationsprogramme sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt, weil sie erstens in der Regel kostenlos sind, es zweitens erlauben, eigene Kontaktlisten von Freunden zu erstellen, mit denen man dann drittens ganz bequem über den Computer chatten, spielen, telefonieren und sich sogar per Webcam dabei sehen kann.
Problematisch sind diese Tausendsassa-Programme vor allem deswegen, weil die Gespräche, die über sie abgewickelt werden, von Dritten nicht eingesehen werden. Das gefällt zwar den Jugendlichen, die von den Eltern oder einem Moderator nicht überwacht werden wollen, es gefällt aber auch Pädophilen und anderen Kriminellen, die sich so unbemerkt an Kinder heranmachen können und weniger guten „Freunden“ aus der Kontaktliste, die Kinder absichtlich oder gedankenlos mit verstörenden Inhalten wie Pornografie oder Gewaltvideos konfrontieren.
Gute IM-Programme bieten Sicherheitseinstellungen, die es Ihnen beispielsweise erlauben, Nachrichten von Unbekannten generell abzublocken oder belästigende Inhalte zu Dokumentationszwecken automatisch aufzuzeichnen. Grundsätzlich sollten Sie zudem dafür sorgen, dass Ihr Kind sein Messenger-Profil nicht zu detailliert anlegt, sondern
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