Was macht mein Kind im Netz
möglichst wenige persönliche Angaben zu Alter, Adresse usw. macht.
Wichtig ist auch, die Kontaktliste restriktiv zu handhaben und nur Chatpartner aufzunehmen, die man persönlich kennt, sowie das eigene Profil nur diesen Freunden von der Kontaktliste zugänglich zu machen.
Für Chatter zwischen acht und zwölf Jahren gibt es ein empfehlenswertes und ebenfalls kostenloses Instant Messaging Programm von Microsoft, den Windows Live Messenger für Kids. Er wurde in Zusammenarbeit mit der FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) und jugendschutz.net (einer von den Bundesländern getragenen Initiative) entwickelt.
WLM für Kids schränkt die IM-Funktionen ein und gewährleistet dadurch mehr Sicherheit für Ihr Kind: Es kann nur mit denjenigen Kontakten aus seiner Freundesliste chatten, die Sie zuvor freigegeben haben und weder Dateien (also auch keine privaten Fotos oder Videos) versenden noch eine Webcam benutzen.
Zudem gibt es einen „Notfall“-Button, den das Kind anklicken kann, wenn es mit einem Inhalt konfrontiert wird, der ihm unangenehm ist oder es ängstigt. Dann erhalten Sie automatisch das Gesprächsprotokoll per Mail, und eine Kopie geht an einen 24-Stunden-Dienst der Johanniter e.V. „Seelsorge“, der sich bei größeren Schwierigkeiten einschaltet.
Sie können das Programm unter www.kinder-messenger.de downloaden und finden dort auch weitere Sicherheitstipps.
Weitere Sicherheitstipps zum Chatten finden Sie in Kapitel 5.
Bei Teenagern sollten Sie vorwiegend auf Aufklärung setzen
Whitelists und Kindersuchmaschinen, spezielle Messenger und Kinderforen können spätestens mit Beginn der Pubertät keine geeigneten Schutzeinrichtungen mehr sein, weil die Kids sie dann nicht mehr akzeptieren, sondern nur noch „voll peinlich“ finden.
Sie werden dann entweder versuchen, den Schutz zu knacken oder irgendwie zu umgehen, und wenn sie dafür von ihrem Smartphone bei McDonalds ins Internet gehen (dort kann man täglich eine Stunde kostenlos surfen) oder den Rechner eines Freundes nutzen, dessen Eltern weniger sicherheitsbewusst sind als Sie.
Allenfalls die Surfzeitbegrenzung zuhause können Sie dann noch durchsetzen, was ich auch empfehle.
Ansonsten sind reine Verbote für normal-rebellisch Pubertierende kontraproduktiv. Hier hilft nur Aufklärung und Sensibilisierung. Ziel der Erziehung zur Medienkompetenz ist ja, dass Ihr Kind lernt, sich souverän und sicher durchs Netz zu bewegen. Dazu muss es die Gefahren und die geeigneten Schutzmaßnahmen kennen, sie aber nicht von Mama und Papa aufgezwungen bekommen, sondern selbstständig und (weitgehend) eigenverantwortlich anwenden.
Sie sollten Ihrem Kind nach entsprechender Information und Internetbegleitung vertrauen können, dass es sich an die Regeln hält. Umgekehrt sollte Ihr Kind zu Ihnen so viel Vertrauen haben, dass es Ihnen sagt, wenn es zu einem unerfreulichen Vorfall im Internet gekommen ist. Selbst dann, wenn es selbst etwas Dummes gemacht hat. Allzu oft vertrauen Teenies sich in solchen Fällen aber nicht ihren Eltern an, weil sie Angst haben, diese würden sie schimpfen und ihnen als Strafe oder Schutzmaßnahme den weiteren Zugang zum Internet oder in das jeweilige Soziale Netzwerk verweigern.
Reden Sie mit Ihrem Kind auch darüber und versichern Sie ihm, dass diese Gefahr nicht besteht. Sie verbieten ihm ja auch nicht das Fahrradfahren, nur weil es einmal gestürzt ist oder eine Vorfahrtsregel missachtet hat.
Grundregeln zur Nutzung von Social Media für Kinder ab zwölf Jahren
Frühestens mit 14 Jahren, besser erst mit 16, sollte Ihr Teenager einen PC mit Internetzugang im eigenen Zimmer zur freien Verfügung haben. Für Jüngere sind die Versuchungen und die Gefahren des hemmungslosen Internetkonsums zu groß.
Der Internetzugang sollte zeitlich begrenzt sein. Zwei oder drei Stunden am Tag sollten auch für eine(n) 16-Jährige(n) reichen, und wochentags sollte der Rechner abends ab 20 Uhr ohnehin ausgeschaltet sein.
Das Handy sollte vor dem Schlafengehen ausgeschaltet und aus dem Zimmer des Jugendlichen entfernt werden.
Besprechen Sie mit Ihrem Teenager, welche Daten er auf keinen Fall im Internet öffentlich preisgeben darf und welche nur „Freunde“ in Sozialen Netzwerken sehen dürfen. Die Handynummer sollte nirgends im Netz zu finden sein.
Gehen Sie gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen in den Sozialen Netzwerken durch, in denen Ihr Teenie aktiv ist. Für die Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook finden
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