Was mehr wird wenn wir teilen - Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingueter
Funktion durch ein anderes, redundantes System übernommen werden kann. Aus der molekularbiologischen Forschung kennt man den Effekt, dass der Ausfall eines Gens kein Erscheinungsbild zu haben scheint. Dies wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, denn warum sollte ein redundantes Gen in der Evolution nicht einfach verloren gehen? Sinnvoll wird es, sobald man die Redundanz selbst als Selektionsfaktor der Evolution versteht.
Schleppnetzfischerei
Wird ein Netz für den Fischfang hinter einem Schiff hergezogen, so bezeichnet man das als Schleppnetzfischerei. Schleppnetze werden vor allem auf hoher See eingesetzt. Grundschleppnetze kommen speziell für den Fang von Grundfischen zum Einsatz. Als Grund- oder Bodenfische werden Fischarten bezeichnet, die ihren Lebensraum in Grundnähe oder auf dem Grund eines Gewässers haben. Auf der Unterseite des Netzeingangs befindet sich ein beschwertes Grundtau, das über den Meeresboden gezogen wird und die Fische aufscheuchen soll. Moderne Grundschleppnetze besitzen außerdem Scherbretter aus Holz oder Stahl, mit denen der Meeresboden regelrecht umgepflügt wird. Viele Wissenschaftler und Umweltorganisationen wenden sich gegen den Einsatz von Grundschleppnetzen.
Ende 2006 hatten elf Nationen Grundschleppnetzfischerflotten. Der Versuch, sich bei den Vereinten Nationen im Jahr 2006 über ein Verbot zu einigen, scheiterte insbesondere am Widerstand Islands.
Der Anteil an Beifang ( siehe hier ) ist in der Schleppnetzfischerei enorm hoch. Er beträgt 80 bis 90 Prozent. Grundschleppnetzfischerei ist, als würde man einen Wald abholzen, um Rehe zu jagen.
Sozialkapital
In der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion bezeichnet der Begriff »Kapital« all jene Mittel und Ressourcen, mit denen man Güter oder Dienstleistungen schaffenkann, die auf dem Markt verkauft werden sollen. Die technische Ausstattung eines Unternehmens und andere »anfassbare« Produktionsmittel nennt man »Sachkapital«. Mit dem Wort »Humankapital« wird beschrieben, was nicht zum Maschinenpark oder zur Infrastruktur gehört: das Wissen, die Fähigkeiten, die Berufserfahrung und Arbeitsmotivation der Menschen.
Der Begriff »Sozialkapital« schließlich wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt. Im Gegensatz zum Humankapital bezieht er sich auf die Beziehungen zwischen den Menschen. Wo soziales Kapital in Fülle vorhanden ist, hat auch der Einzelne Zugang zu den Ressourcen des gesellschaftlichen Lebens, erhält Unterstützung, Anerkennung und profitiert von lebendigen Netzwerken. Das ist für Gemeingüter wichtig. Dennoch stellt sich die Frage, warum selbst unsere Sozialbeziehungen in Verwertungskategorien gedacht werden müssen. Das Verwerten des Sozialen am Markt ist lebendigen Sozialbeziehungen nicht unbedingt zuträglich.
Spieltheorie
Die Spieltheorie als Teilgebiet von Mathematik und Soziologie befasst sich nicht etwa mit Gesellschaftsspielen, sondern mit Entscheidungssituationen, in denen sich Personen gegenseitig beeinflussen. Solche Situationen sind natürlich auch für Spiele typisch, was sich in Begriffen wie »Pokerface« oder »bluffen« zeigt. Sie beziehen sich auf die hohe Kunst der Einflussnahme auf die jeweiligen Mitspieler.
Im Gegensatz zur klassischen Entscheidungstheorie beschreibt die Spieltheorie also Situationen, in denen der Erfolg des eigenen Handelns nicht nur von den Entscheidungen abhängt, die man selbst trifft, sondern auch von den Entscheidungen anderer.
Man unterscheidet zwischen kooperativen und nicht kooperativen Spielen beziehungsweise Entscheidungssituationen.
Unter »kooperativ« versteht man eine Entscheidungssituation, in der die beteiligten Spieler sich zusammentun können. Der Spielerfolg wird im Team und nicht als Einzelperson errungen. Angeblich sind Gesellschaftsspiele selten kooperativ, da ein etwaiges Bündnis keine Mittel hat, seine Mitglieder zu koordiniertem Verhalten zu bewegen. Interessanterweise erfreuen sich aber gerade solche Gesellschaftsspiele enormer Beliebtheit, in denen kooperiert werden muss (zum Beispiel Doppelkopf). Einige Spielklassiker beziehen ihre besondere Dramatik gerade aus dem unberechenbaren Wechsel zwischen Kooperation und Verrat. Besonders nervenaufreibende Beispiele hierfür sind die beiden Brettspiele Mensch-ärgere-dich-nicht und Malefiz. Schach ist demgegenüber ein gutes Beispiel für ein nicht kooperatives Spiel, in dem der Erfolg ausschließlich auf den Aktionen und Strategien der einzelnen Spieler beruht.
Die nicht
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