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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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der dabei geholfen hat. Nicht nur das, vermutlich werden Sie allein es sogar erst ermöglichen. Können Sie damit leben?«
    Er verstummte und beobachtete die widerstreitenden Gefühle, die über das faltige Gesicht des alten Mannes huschten – oder zumindest so viel davon, wie ihn Ehrehins dickköpfige Selbstdisziplin und zwei stabile Helmvisiere sehen ließen. Trip bezweifelte ernsthaft, dass es ihm gelungen war, Ehrehin vollständig davon zu überzeugen, auf seine Seite zu wechseln. Aber der nachdenkliche Blick in den dunklen Augen des alten Mannes zeigte zumindest, dass er etwas in ihm erschüttert hatte. Der Wissenschaftler schien nicht mehr ganz so überzeugt von der Vorstellung, wieder für die romulanische Militärmaschinerie zu arbeiten.
    Ehrehins Blick kehrte aus gedankenvoller Ferne zurück, und er sah Trip aus großen, sanften Augen an. »Cunaehr oder nicht, Sie waren stets freundlich zu mir – wer immer Sie sind.«
    »Sie können mich Trip nennen.« Er wollte eine behandschuhte Hand ausstrecken, doch hielt dann inne, als er sich daran erinnerte, dass Vulkanier als Berührungstelepathen nicht gerne direkten Körperkontakt hatten. Die Romulaner als deren enge Verwandte pflegten womöglich ähnliche Angewohnheiten.
    Der alte Mann nickte, eine seltsam unbeholfene Bewegung in dem klobigen Druckanzug. »Also gut, Trip. Ich werde schauen, was ich tun kann, um Ihnen zu helfen, dieses Schiff wieder zum Laufen zu kriegen.«
    Zum absolut ersten Mal spürte Trip so etwas wie die Hoffnung in sich aufkeimen, Ehrehin könnte freiwillig anbieten, die Milliarden unschuldiger Leben auf Coridan Prime, der Erde und den übrigen Koalitionswelten zu beschützen. Dieser Gedanke hob seine Stimmung beträchtlich, denn er bedeutete zugleich, dass er schon bald die Gelegenheit bekommen würde, von den Toten zurückzukehren und seine Eltern, seinen Bruder, T’Pol und den Rest seiner
Enterprise
-Familie wiederzusehen.
    Erneut warf er einen Blick auf die Pilotenkonsole. Der Sensorkontakt, der Valdores hartnäckiges Verfolgerschiff darstellte, war ihnen mittlerweile bedrohlich nahe.
    »In dem Fall sollten wir uns besser beeilen«, sagte er. Dann erhob er sich von seinem Stuhl und hastete, so schnell es ihm sein klobiger Raumanzug erlaubte, los, um einen der Werkzeugkästen zu holen, die er zuvor im Heck gesehen hatte.

EINUND-VIERZIG

Freitag, 21. Februar 2155 Enterprise NX-01
    Mit einem überwältigenden Gefühl der Vertrautheit stand Shran am Fuß des Biobetts und beobachtete die schlafende Jhamel. Überall in der Krankenstation lagen andere Aenar, während sich wieder andere in den behelfsmäßigen Lazaretten erholten, die in den beiden Fährenhangars der
Enterprise
sowie hastig umgeräumten Mannschaftskabinen eingerichtet worden waren. Die Gästequartiere waren nach dem Hüllenbruch, den das Schiff während des jüngsten Kampfs erlitten hatte, noch immer unbewohnbar.
    Da die
Enterprise
im Augenblick mit Höchstgeschwindigkeit zur Erde zurückeilte, mussten sowohl Reparaturen als auch die Rückkehr der Aenar nach Andor warten. Offenbar hatte Archer sein Kommando bereits dadurch riskiert, dass er sich zur Rettung der Aenar aufgemacht hatte. Aber Shran war zuversichtlich, dass die mitfühlenden Anführer der Menschen ihm vergeben würden.
    Er musterte das Gesicht der wunderschönen
zhen
, die auf dem Biobett lag. Es freute ihn zu sehen, dass sich ihr Zustand bereits in den letzten sechs Stunden sichtlich verbessert hatte. Dank der Nährstoffe und Medikamente, die Jhamel und die übrigen Aenar seit ihrer Ankunft auf der
Enterprise
bekamen, fingen sie bereits wieder an, ihre Farbe zu verlieren. Abgesehen von den vollkommen normalen bläulichen Schatten waren die einzigen Verfärbungen, die man auf Jhamels Haut sehen konnte, die rosafarbenen Ringe der Erschöpfung um ihre Augen.
    Er ließ den Blick über die Nachbarbetten gleiten, in denen Shenar und Vishri schlummerten. Doktor Phlox hatte ihnen Beruhigungsmittel und Traumsuppressiva gegeben, um einen ungestörten Schlaf zu ermöglichen.
    Ob die drei überlebenden Bündnispartner von Jhamels
Shelthreth
-Gruppe in Zukunft wohl klarkamen? Ohne Theras, den
thaan
der Gruppe, konnten sie sich nicht fortpflanzen. Angesichts der schwindenden Bevölkerungszahl auf Andor und der sogar noch stärkeren Abnahme an Angehörigen des Aenar-Volks war der Verlust jedes Mitglieds eines potenziell fruchtbaren
Shelthreth
-Quartetts ebenso schrecklich wie tragisch.
    Aufgrund dieser Tragödie war es Shran

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