Was Menschen gutes tun
einfach: Zeig’s ihnen! Ich werde zusehen.«
Mit diesen Worten drehte sich Trip um und verschwand durch dieselbe Tür, durch die Archer eben hereingekommen war. Noch immer das Padd in der Hand, steckte Archer die Notiz in seine Jacke, dann folgte er Trip hinaus in den Korridor.
Er war nicht im Geringsten erstaunt, keine Spur von seinem Freund zu finden.
Während er den Korridor hinunterging, hob Archer das Padd, um die gefühlt tausendste Revision seiner Rede vorzunehmen. Kurz darauf betrat er einen Vorraum, von dem aus eine Treppe hinauf zu dem erhöhten Podest führte, das im Zentrum der großen Bühne des Auditoriums stand.
Als er von seinem Padd aufblickte, sah er T’Pol und Phlox, die ihn bereits erwarteten. Letzterer schenkte ihm ein breites Lächeln, während Erstere ein missbilligendes Stirnrunzeln zur Schau stellte. Erneut kam T’Pol auf ihn zu und begann seinen Kragen zu richten. Er kam sich vor wie ein kleines Kind, das dabei erwischt worden war, sich zum Spielplatz wegschleichen zu wollen, während es noch immer seine Sonntagskleider trug. »Bitte, stehen Sie still«, sagte sie ernst.
Mit einem unwillkürlichen Augenrollen kam Archer der Aufforderung nach, auch wenn er gleichzeitig versuchte, nach dem Text auf seinem Padd zu schielen.
Doch T’Pol war offensichtlich noch nicht fertig mit ihm. »Hätten Sie nicht bis zur letzten Minute gewartet, wäre Ihnen genügend Zeit geblieben, die Rede auswendig zu lernen.«
»Sie hören sich wie ein Oberlehrer an«, murmelte er, den Blick unverwandt auf den vorbeirollenden Text gerichtet.
Archer schaute auf und sah, dass Phlox ebenfalls ein Padd studierte. Der Doktor schien von dem, was er las, sehr beeindruckt zu sein.
»Es sind Würdenträger aus
achtzehn
verschiedenen Welten hier«, sagte Phlox in seinem wie immer förmlich, aber auch euphorisch klingenden Tonfall. »Ein gutes Zeichen. Ich wäre nicht überrascht, wenn sich diese Allianz erweitern würde, bevor wir uns versehen.« Er hielt inne, und seine azurblauen Augen richteten sich auf Archer. »Sie sollten stolz auf sich sein, Captain.«
Archer wedelte mit dem Padd in der Luft herum, bevor er wieder dazu überging, den Text darauf zu studieren. »Das werde ich sein, wenn ich diese Rede ohne Versprecher hinkriege.«
Phlox schüttelte in gutmütigem Tadel den Kopf. »Das habe ich aber nicht gemeint.«
Archer ließ die Hand, die das Padd hielt, für einen Augenblick sinken und begegnete Phlox’ mildem Blick. »Ich weiß, was Sie meinten, Phlox. Und das weiß ich zu schätzen. Aber es geht nicht um mich.«
»Warum weigern sich so viele Menschen, sich etwas als Verdienst anzurechnen, wenn Sie es verdienen?« T’Pol wirkte leicht verärgert, zumindest für einen Vulkanier. »Es gibt Zeiten, in denen Bescheidenheit und Demut vollkommen unlogisch sind.«
Aus dem Augenwinkel bemerkte Archer eine Bewegung. Er wandte sich zu den Stufen um, die zu dem Podest führten, und sah einen jungen, glatzköpfigen Sternenflottenensign, der entschlossenen Schrittes die Treppe herunter auf ihn zukam. »Wir wären so weit, Sir«, sagte der Ensign, nachdem er Haltung angenommen hatte.
Archer nickte dem Ensign zu und entließ ihn damit. Sofort verschwand der junge Mann wieder die Stufen hinauf. Zweifellos würde er sich der Abteilung anschließen, die damit beauftragt worden war, die verschiedenen Würdenträger und Sprecher zu schützen, die hier den ganzen Tag über durchkommen würden, während die formelle Zeremonie zur Unterzeichnung der Koalitionscharta nahte. Archer hörte, wie jenseits des Vorraums das Murmeln der Massen leiser wurde. Sie warteten auf ihn. Seine Begegnung mit dem Schicksal war gekommen.
»Auf mich warten drei Ehefrauen«, sagte Phlox. »Ich werde mich zu ihnen gesellen.« Er trat auf Archer zu und legte ihm väterlich eine Hand auf die Schulter. »Ich wünsche Ihnen viel Glück Captain, aber davon hatten Sie immer einen enormen Vorrat.« Phlox’ warmherziges Lächeln verzog sich zu unmöglicher Breite.
»Danke, Doktor«, sagte Archer, dann sah er zu, wie sich der Denobulaner aus dem Vorraum zurückzog. Er wandte sich T’Pol zu und bedachte die Vulkanierin mit einem schiefen Grinsen. »Sie gehen jetzt besser auch. Sie wollen doch nicht versäumen, wie ich das vermassele.«
T’Pol wirkte ungewöhnlich unbehaglich. »Ich werde hier unten bleiben, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
»Sie mochten noch nie solche Massen, hm?«, sagte Archer lächelnd. Er nickte verstehend.
Mit dem Padd in
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