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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Baumwolle, in der ein kleines Kind lag, das ungeachtet des Lärms und Tumults der noch immer zu ihren Sitzplätzen strömenden Menge selig schlummerte.
    Das muss ihr kleines Mädchen sein
, dachte Trip, und es kostete ihn einige Mühe, ein extrem unvulkanisches Lächeln zu unterdrücken, als das junge Paar und ihr Kind auf dem Weg zu ihren Plätzen direkt an ihm vorüberging, ohne ihn überhaupt zu beachten. Trip musste an Guitierrez’ Schwangerschaft während der Xindi-Jagd der
Enterprise
im Jahr ’53 denken. Sowohl sie als auch Kemper waren deswegen schließlich aus dem Dienst ausgeschieden. Ihr kleines Mädchen – er war sich nicht sicher, aber er glaubte, gehört zu haben, dass sie sie entweder Ellen oder Elena getauft hatten – musste mittlerweile beinahe ein Jahr alt sein.
    Obwohl die Kemper-Familie rasch wieder aus seinem Blickfeld verschwand und mit der Menge verschmolz, hatte Trip das Kind lange genug gesehen, um schmerzliche Erinnerungen wachzurufen. Er musste daran denken, wie T’Pol und er gemeinsam in der ausgedörrten, roten Wüste Vulkans gestanden hatten, um Klein-Elizabeth zu begraben. Einen Moment später kehrten all die tragischen Was-wäre-wenns, denen er sich entweder gestellt oder von denen er sich abgewandt hatte, mit Macht in sein Bewusstsein zurück und drohten ihn in einem emotionalen Erdrutsch unter sich zu begraben. Er kämpfte den aufkeimenden Schmerz so gut es ging nieder, denn er wollte nicht, dass irgendjemand einen Vulkanier weinen sah.
    Er ging auf einen der Eingänge zu, auf denen NUR FÜR PERSONAL stand, dankbar dafür, dass die Liste der Fertigkeiten eines kompetenten Spions nicht unwesentliche Gemeinsamkeiten mit der eines dekorierten Sternenflottenchefingenieurs hatte. Sein Weg führte ihn direkt an einer der VIP-Stadionlogen vorbei, in der er weitere vertraute Gesichter sitzen sah, ein Anblick, der die Trauer in ihm nur noch anfachte. T’Pol war nicht unter ihnen, ein Umstand, der ihn sowohl enttäuschte als auch erleichterte. Doch Malcolm saß dort, der die Wahrheit über seinen »Tod« kannte, gemeinsam mit Hoshi und Travis, die das nicht taten. Wie sehr auch immer sie über sein Dahinscheiden getrauert haben mochten, im Augenblick überwog offensichtlich die Neugierde auf Captain Archers kommende Rede.
    Keiner von ihnen blickte in seine Richtung, und wenn sie es getan hätten, wäre alles, was ihnen aufgefallen wäre, nur ein weiterer vulkanischer Gast gewesen.
Nur ein weiteres fremdes Gesicht in einem Ozean aus fremden Gesichtern.
    Trip ging weiter, entschlossener denn je, das zu tun, weswegen er hergekommen war. Seine Eltern mochten nicht hinreichend darin ausgebildet sein, Geheimnisse zu bewahren, als dass er es hätte wagen können, sich ihnen heute zu zeigen. Aber T’Pol war etwas anderes.
    Von allen Leuten, die ihm etwas bedeuteten – und die er wegen der Romulaner und Sektion 31 so grausam hatte täuschen müssen –, war
sie
mit Sicherheit diejenige, die imstande sein würde, mit der ganzen Wahrheit umzugehen.
    »
Da
sind sie«, sagte Albert Edward Tucker und deutete mit dem linken Zeigefinger in Richtung der VIP-Logen, die neben derjenigen lagen, in der er saß.
    »Was?«, fragte Miguel Cristiano Salazar, der neben Albert saß. Er reckte sich, um zu schauen, auf wen oder was sein Partner seine Aufmerksamkeit hatte lenken wollen.
    Es war nicht zu übersehen, dass der Verlust seines jüngeren Bruders Bert noch immer innerlich auffraß. Im Laufe der letzten Woche, während das Datum der Koalitionschartafeierlichkeiten immer näher gerückt war, hatte sich diese Trauer langsam in einen beinahe weißglühenden Zorn verwandelt.
    »
Enterprise
-Offiziere, da bin ich mir sicher«, sagte Albert und deutete erneut mit dem Finger auf sie.
    »Wo?«
    »
Dort
.« Bert klang ungeduldig, gereizt, aber Miguel wusste, dass da nur der Schmerz aus ihm sprach. Dennoch war es mitunter anstrengend zu ertragen. »Dort, in der Loge, die dieser Vulkanier in der Robe gerade passiert hat.«
    »Oh«, sagte Miguel, der die drei dunkelblauen Uniformen endlich in der sich niederlassenden Menge ausmachte. »Jetzt sehe ich sie auch. Hör auf, mit dem
Finger
zu deuten, Bert. Das ist kein Weltcupspiel.«
    Bert ließ die Hand sinken, aber seine Stimmung besserte sich kein bisschen. »Wenn sie in einer der VIP-Logen sitzen, müssen sie Trip ziemlich gut gekannt haben.«
    »Hätten Offiziere der
Enterprise
nicht bessere Plätze als die dort?«, fragte Miguel.
    Bert antwortete mit einem

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