Was Menschen gutes tun
halbtransparentes Hologramm, das in der Luft zwischen Terix und ihm schwebte.
»Es gibt Wunden«, sagte Valdore, »und es gibt
Wunden
. Ich habe mich von vielen Verletzungen erholt, die andere für tödlich hielten. In einem Jahrhundert könnten auch die Coridaniten solch eine Heilung erfahren.«
Diese Reaktion schien den Centurion zu verblüffen. »Sie haben mehr als eine halbe Milliarde Einwohner allein beim ersten Angriff verloren, Admiral. Zusammen mit der Hälfte ihrer planetaren Dilithiumreserven.«
»Was ihnen eine verbleibende Bevölkerung von an die zwei Milliarden lässt. Und die andere Hälfte ihrer planetaren Dilithiumreserven.«
»Darf ich darauf hinweisen, Admiral, dass sich Coridan Prime aus der Erdallianz zurückgezogen hat?«, sagte Terix. »Die sogenannte Koalition der Planeten wurde somit deutlich geschwächt – nicht nur durch Coridans Rückzug, sondern auch durch die plötzliche und unerwartete Verminderung des lokal verfügbaren Dilithiums.«
Valdore nickte. »In der Tat. Aber unsere unvollständige Zerstörung von Coridan scheint die Welten, die sich entschlossen haben, in der Allianz zu verbleiben, nur noch in ihrer Erhaltung bestärkt zu haben.«
Das Gesicht des Centurions erblühte in Kupfergrün. »Habe ich Erlaubnis, frei sprechen zu dürfen, Sir?«, fragte er.
»Ich fürchte niemandes Vorstellung von der Wahrheit, Centurion. Sprechen Sie.«
»Vergeben Sie mir, Admiral, aber wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass Sie entschlossen sind, die
Bhath
des Sieges in eine Niederlage zu verwandeln.«
Die Worte ließen Valdore leise lachen. »Ich versuche nur, die wahrscheinlichen Konsequenzen des Angriffs auf Coridan durch die gleiche Linse zu betrachten, durch die die Erste Konsulin T’Leikha sie sehen wird. Und ebenso der Praetor. Sie täten gut daran, solche Übungen als Überlebenstraining anzusehen.« Bei den letzten Worten bleckte er seine ebenmäßigen weißen Zähne auf eine Weise, die niemand als Lächeln missverstehen konnte. Sie erinnerten viel mehr an die gekrümmten, gezackten
Bhath
des in den Bergen lebenden und absolut tödlichen
Hnoiyikar
, auf die sich der Centurion bezogen hatte. Valdore sah, dass der jüngere Mann auf der Stelle verstand, was er meinte.
Terix schluckte hart und schlug dann im traditionellen militärischen Salut den Ellbogen aufs Herz und die Faust an die linke Schulter. »Natürlich Admiral. Ich bitte um Entschuldigung.«
»Wegtreten.«
Der junge Offizier machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Valdore blieb allein in seinem Büro zurück. Schweigend starrte er auf das Bild des verheerten Coridan, das der Centurion vergessen hatte zu deaktivieren.
Ungeachtet der Tatsache, dass das Ganze oberflächlich betrachtet nach einem militärischen Sieg aussah, konnte er sich an dem Anblick nicht erfreuen. Tatsächlich war dieses Himmelfahrtskommando von der Ersten Konsulin T’Leikha und ihrem einstweiligen militärischen Kommandostab geplant worden, die während Valdores wegen der glücklosen Drohnenschiffaffäre verbüßten Kerkerhaft für die Verteidigung und die Kriegsführung des Romulanischen Sternenimperiums verantwortlich gewesen waren.
Im Grunde hatte sich Valdores eigener Part bei der Zerstörung von Coridan darauf beschränkt, den Ausführungsbefehl für den endgültigen Plan zu geben. Valdore hatte keine Alternative gesehen, als den Angriff zu autorisieren, wollte er nicht den Zorn sowohl T’Leikhas als auch des Praetors auf sich ziehen. Denn das hätte ihm entweder eine schnelle Exekution oder einen erneuten Aufenthalt in einer dunklen, feuchten Zelle beschert, wie sie der ehemalige Senator Vrax jetzt bewohnte. Trotzdem war er sich ziemlich sicher, dass er niemals einen solchen Plan entwickelt hätte, wenn alle Entscheidungen ihm überlassen worden wären.
Doch diese Umstände konnten die Schuldgefühle nicht mildern, die Valdore verspürte, während er das Bild des zerstörten Coridan im Schein seiner virtuellen Sonne langsam um die eigene Achse rotieren sah.
War das wirklich eine Mission für einen Krieger?
, dachte er.
Oder wurden nicht einfach nur Frauen, Kinder und alte Leute in ihren Betten abgeschlachtet?
Er war ein viel zu loyaler Soldat, um seinem Unmut offen Ausdruck zu verleihen. Doch der Teil von ihm, der vor Jahrzehnten als Senator an der Seite von Vrax gedient hatte, kam nicht umhin, sich zu fragen, ob es der Angriff auf Coridan wirklich wert war, dass auch nur ein einziger Krieger sein Schwert
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