Was Menschen gutes tun
Virusinfektion zu kämpfen hatte. Er wusste, dass es die pflichtbewusste Offizierin ärgerte, während dieser Krise ausgefallen zu sein, nicht zuletzt, weil Archer die Brücke in seiner Abwesenheit der weniger erfahrenen Ensign Sato überlassen hatte. Doch auch wenn Archer das nachvollziehen konnte, fragte er sich manchmal, ob sie sich so wie Hoshi hätte zurückhalten können. Vielleicht hätte sie in jenen letzten, kritischen Augenblicken, die der Landetrupp gebraucht hatte, um die Waffen der Terroristen auszuschalten und John Frederick Paxton selbst festzunehmen, auf die Marsfestung von Terra Prime gefeuert.
Hoshi hatte sich aber auch lange Zeit zuvor bereits als unschätzbar wertvolles Mitglied der Besatzung erwiesen, vor allem seit dem Angriff der Xindi auf die Erde. Die Jagd nach den außerirdischen Angreifern war durch ihre Fähigkeit, völlig unbekannte Sprachen zu begreifen, deutlich erleichtert worden.
Vielleicht wäre es endlich Zeit für eine Beförderung
, dachte Archer, auch wenn er der Überzeugung war, dass es den Wert von Beförderungen innerhalb der Besatzung schmälerte, wenn sie wie Geburtstagsgeschenke verteilt wurden.
Aber Hoshi hat es sich verdient. Und was das angeht, einige andere auch.
Er warf einen Blick zu Hoshi hinüber, die konzentriert an ihrer Station arbeitete.
Ja, vielleicht ist es an der Zeit, dass mal etwas Erfreuliches an Bord dieses Schiffes geschieht. Vor allem angesichts all der schrecklichen Dinge, denen wir uns in letzter Zeit gegenübergesehen haben.
Fast wie um seine Worte zu untermauern, stutzte Hoshi plötzlich und blickte dann zu Archer hinüber. Ihre Augen waren geweitet. »Captain, wir empfangen einen Notruf … von Shran.«
Archer erhob sich und ging zu ihr hinüber. »Von wo kommt er?«
An der Steuerkonsole berührte Mayweather einige Kontrollen. »Das Signal stammt von einem kleinen Schiff am Rand der Sensorreichweite«, antwortete er. »Es kommt aus dem andorianischen Raum und bewegt sich in unsere Richtung.«
»Auf den Schirm«, sagte Archer.
Hoshi berührte ihre Konsole, und auf dem vorderen Sichtschirm tauchte das bläuliche Gesicht des andorianischen Exsoldaten der Imperialen Garde auf.
»Das ist aber eine Überraschung«, sagte Archer in Richtung des Schirms. »Ich dachte, dass Jahre vergehen würden, und nicht nur Monate, bevor wir uns wiedersehen.« Der Umstand, dass Shrans linke Antenne noch nicht vollständig nachgewachsen war, erinnerte Archer daran, wie wenig Zeit seit ihrer letzten Begegnung vergangen war.
»Tut mir leid, Pinky-Haut«
, sagte Shran in ernstem Tonfall.
»Aber es war wichtig, dass ich Andor verlasse und Sie um Hilfe bitte.«
»Sie benötigen
meine
Hilfe?«, fragte Archer, während er auf Travis zuging.
»Es ist noch nicht so lange her, und ich erinnere mich, dass Sie mir einen Gefallen schulden.«
Archer seufzte. Shran spielte damit auf den Tag an, an dem er die
Enterprise
vor ihrer Zerstörung bewahrt hatte, nachdem die Vulkanier auf Befehl von V’Las das Feuer auf das Schiff eröffnet hatten. Der Captain war zu diesem Zeitpunkt nicht an Bord gewesen, aber die Schuld bestand dennoch.
»Ich erinnere mich. Aber das ist kein guter Zeitpunkt, Shran. Es sieht so aus, als bräuchte uns das Sternenflottenkommando in den nächsten drei Wochen dringend, um Kindermädchen für interstellare Gesandte zu spielen. Ich nehme an, Sie wissen warum.«
Shran wirkte beinahe gereizt. »Ich bin nicht mehr Mitglied der Imperialen Garde, aber mir ist die beabsichtigte Koalition bekannt.«
»Es ist mehr als eine Absicht«, sagte Archer. »In drei Wochen werden wir auf der Erde Zeugen der offiziellen Unterzeichnung der Koalitionscharta.«
Shran blickte ihn unverwandt an. »Wie Sie selbst sagen, ist die Unterzeichnungszeremonie erst in drei Wochen. Falls sie überhaupt stattfindet. Wenn Sie mir die Hilfe zukommen lassen, die ich brauche, sind Sie viel früher wieder zu Hause.«
Archer lachte leise und wandte sich vom Schirm ab, um an Mayweathers Station vorbei zurück zum Stuhl des Captains zu gehen. »Ich bedaure, ein Umweg steht momentan nicht zur Debatte.«
»Jhamel wurde entführt … gekidnappt.« Shrans Stimme war voller Zorn, sein Gesichtsausdruck hart und seine ungleichen Antennen stachen wie zwei Rapiere in Archers Richtung. »Sie sind mir etwas schuldig.«
Archer drehte sich zum Schirm zurück. Er erinnerte sich an den Mut und die ätherische Schönheit der Aenar-Frau. Ohne ihre telepathische Hilfe hätte der romulanische Admiral
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