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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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sah, wie sich T’Pol bei den Worten leicht versteifte, aber ansonsten ließ sein Erster Offizier mit keinem Wimpernzucken erkennen, dass Shrans Worte eine Saite in ihr zum Klingen gebracht hatten.
    Trips Reaktion war nicht ganz so kontrolliert. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte mit verkniffener Miene zur Seite.
Selbst unser blinder Freund Theras dürfte bemerken, dass Shran Trip gerade an seiner verwundbarsten Stelle getroffen hat
, dachte Archer.
Und dafür braucht er nicht mal seine telepathischen Fähigkeiten.
    Archer beugte sich nach vorne und versuchte, das Thema zu wechseln, bevor die Anspannung im Raum noch unangenehmer werden konnte, als sie schon war. »Ich glaube, wir verstehen, was Sie meinen, Shran. Jetzt erzählen Sie uns etwas mehr über diesen Orioner-Angriff.«
    Während der Andorianer die Geschichte der unterbrochenen
Shelthreth
-Zeremonie in der Stadt der Aenar wiedergab, beobachtete Archer seine Offiziere. Trip schien noch immer abwesend zu sein, T’Pol wirkte stoisch. Allein Malcolm lauschte augenscheinlich – kaum verwunderlich – voller Eifer und Erwartung.
    Nach ein paar Minuten lehnte sich Shran schließlich auf seinem Stuhl zurück. »Aufgrund meines … Verlusts der
Kumari
hat sich die Imperiale Garde in dieser Angelegenheit leider kaum hilfreich gezeigt. Sie hätten mir nicht mal einen Müllfrachter und seine Besatzung überlassen, geschweige denn ein anderes Militärschiff.«
    »Wir nehmen überdies an, dass diejenigen, an die wir uns wenden mussten, Shran die Zeit übel genommen haben, die er unter den Aenar verbracht hat«, warf Theras ein.
    »Die meisten Offiziere der Garde halten, Urlaub unter Pazifisten‘ für nicht gerade erstrebenswert«, bemerkte Shran ironisch. »Also haben wir das Schiff genommen, das ich jetzt habe. Es ist nicht sehr schnell und besitzt keine nennenswerte Bewaffnung, aber es kann immerhin einer Spur folgen. Wir haben die Sklavenhändler jetzt sechs Tage lang verfolgt. Ihr Schiff besitzt eine einzigartige Warpsignatur.«
    »Was ich nicht verstehe, ist, warum die Orioner so dreist gehandelt haben«, sagte Malcolm und machte mit den Händen eine Geste, als wären sie Klauen, die auf Beute niederstießen. »Das Militär von Andor ist nicht gerade für seine Nachlässigkeit bekannt. Warum sollten die Orioner einen direkten Angriff auf eine Stadt unternehmen und eine Gefangennahme riskieren … oder Schlimmeres?«
    Theras wandte sich in Reeds Richtung. »Die Beziehungen zwischen dem Volk der Aenar und der Mehrheit der Andorianer sind im Wesentlichen von Misstrauen geprägt. Wenn man weiterhin den zwangsläufigen Konflikt zwischen unserem Glauben an den Pazifismus und die allgemeine Kriegslust der Imperialen Garde bedenkt, ist es nicht sehr schwierig, sich auszumalen, weshalb sich das Militär nicht sonderlich viel Mühe gibt, uns zu helfen. Im Laufe der Konflikte mit den Vulkaniern und den Tellariten in den letzten paar Jahren hat die Imperiale Garde den Schutz der Aenar praktisch vollständig aufgegeben. Angesichts ihrer Vorlieben ist es sehr wahrscheinlich, dass die Orioner darüber Bescheid wussten und uns daher als leichte Beute sahen.«
    »Darüber hinaus scheinen die Orioner eine lokale Eigenheit in Andors Magnetfeldlinien genutzt zu haben«, fügte Shran hinzu. »Der Effekt ist am stärksten an den Polen, wo das Feld am schwächsten ist. An einigen Stellen lässt es sogar die Sonnenwinde bis zur Oberfläche durch. Der Einfall der aufgeladenen Partikel stört die planetaren Sicherheitssensoren Andors und hat den Sklavenhändlern womöglich erlaubt, ein kleines Schiff in den Nördlichen Wüsten zu landen, ohne dass die Imperiale Garde auch nur das Geringste davon mitbekommen hat.«
    »Nun wissen wir also,
wie
sie es getan haben«, sagte Archer. »Aber wir wissen immer noch nicht,
warum
die Orioner Aenar kidnappen.« Für sich hatte er bereits eine Antwort auf diese Frage gefunden, aber er wollte hören, was die anderen darüber dachten, bevor er sie laut aussprach.
    T’Pol neigte den Kopf und betrachtete ihn einen Augenblick lang wie eine Mutter ihr begriffsstutziges Kind. »Angesichts ihres mangelnden Sehvermögens ist es nur logisch anzunehmen, dass die Aenar nicht entführt wurden, um körperliche Arbeit zu verrichten. Allerdings …«
    »Allerdings dürften sie aufgrund ihrer telepathischen Fähigkeiten für die Sklavenhändler und ihre Kunden sicher in einer ganzen Reihe anderer Einsatzgebiete von

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