Was Menschen gutes tun
meditieren und dann weitermachen. Teufel, nach dem, was wir gerade zusammen auf Vulkan durchgemacht haben, scheint es mir, als hätte sie bereits damit begonnen, weiterzumachen.«
»Wie wirst du es anstellen?«, fragte Archer.
»Das ist eine weitere Sache, bei der ich noch deine Hilfe gebrauchen könnte, und auch die von Malcolm und Phlox. Es muss bald geschehen. Und es soll kein Selbstmord sein.« Er gluckste freudlos. »Witzig, wenn man darüber nachdenkt, dass ich mir noch gestern ernsthafte Sorgen gemacht habe, ob ich vor Admiral Gardner meiner Karriere den Todesstoß versetzt habe.«
Trips tapferer Versuch, einer Situation Humor abzugewinnen, die so ganz und gar nicht komisch war, veranlasste Archer zu einem sanften Lächeln. »Soll ich Phlox und Malcolm gleich rufen?«
Trip schloss die Augen und ließ erneut geräuschvoll den Atem entweichen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Dann öffneten sie sich wieder, ebenso seine Augen. Er blickte Archer an und nickte kaum merklich.
Archer erhob sich von seinem Stuhl und berührte einen Knopf an der neben ihm an der Wand hängenden Bordsprechanlage. »Archer an Lieutenant Reed und Doktor Phlox. Bitte kommen Sie unverzüglich zu mir in die Messe des Captains.«
Nachdem beide Männer die Aufforderung bestätigt hatten, blickte Archer zu Trip hinüber, der von seinem Platz aufstand. Er war sich immer noch nicht sicher, ob sein Ingenieur das Richtige tat. Aber wäre er in seiner Lage gewesen, hätte er womöglich ganz genauso gehandelt.
»Danke, Captain«, sagte Trip. Seine Augen schimmerten feucht. »Für alles.«
Auf der Brücke der
Enterprise
saß T’Pol auf dem Kommandosessel. Auf ihrem Schoß lag ein Padd mit einem Bericht, den sie bis gerade eben gelesen hatte. Doch nun hielt sie inne, und ihr Blick wanderte zum Turbolift hinter ihr.
Seit dem Morgen befand sich Captain Archer nun schon in irgendeiner vertraulichen Besprechung in seiner Privatmesse, während sie den Befehl über die Alpha-Schicht übernommen hatte. Das machte ihr im Grunde nichts aus – schließlich gehörte es zu ihren Pflichten als Erster Offizier –, aber es kam ihr eigenartig vor, dass Archer sich entschieden hatte, sie nicht hinzuzuziehen. Gestern hatte er sie doch auch an den Beratungen teilhaben lassen, die sich mit den gekidnappten Aenar und der Möglichkeit eines drohenden romulanischen Militärschlags beschäftigt hatten.
Sie wünschte, sie könnte Ensign Sato fragen, wer sich bei Archer in der Messe aufhielt, aber natürlich wollte sie nicht neugierig wirken. Stattdessen begab sie sich zu ihrer eigenen Station hinüber. Rasch glitten ihre Hände über die Kontrollen, während sie sich ihre Antworten beim Schiffscomputer holte.
Was sie entdeckte, überraschte sie. Archer befand sich gegenwärtig in Gesellschaft von Commander Tucker, Lieutenant Reed und Doktor Phlox. Sie hatte erwartet, dass er sich mit Shran und vielleicht einem oder zweien der anderen beraten würde. Doch der Andorianer hielt sich im Augenblick in der Mannschaftsmesse des Schiffs auf, ebenso der Aenar-Telepath Theras.
Worüber sprechen sie nur?
T’Pol nahm an, dass sie es schon bald erfahren würde. Es war ohne Zweifel unlogisch, dass Archer Geheimnisse vor ihr hatte.
»Commander«, meldete sich Mayweather zu Wort und unterbrach damit ihre Gedanken. »Wir haben ein Orioner-Schiff ausgemacht, dessen Warpsignatur dem Profil entspricht, das Shran uns gegeben hat.«
T’Pol kehrte zum Kommandosessel zurück. »Sehr gut, Ensign Mayweather. Beschleunigen Sie und setzen Sie einen Verfolgungskurs, aber sorgen Sie dafür, dass wir außerhalb ihrer Sensorreichweite bleiben.«
Jetzt hatte sie einen guten Grund, mit Archer zu sprechen, aber sie widerstand dem Bedürfnis, dafür die Brücke zu verlassen und ihn persönlich aufzusuchen. Stattdessen berührte sie die Kommunikationskonsole auf der Armlehne des Kommandosessels. »T’Pol an Captain Archer. Wir haben die Orioner gefunden.«
ZWÖLF
Freitag, 14. Februar 2155 Enterprise NX-01
Vier Tage war es nun her, seit sie sich in der Messe des Captains getroffen hatten. Das Gespräch, das sie an jenem Tag geführt hatten, war ungleich emotionaler gewesen, als das, zu dem sie heute zusammengekommen waren.
Alles, was Trip heute wollte, war etwas Zeit in der Gesellschaft des Mannes zu verbringen, den er in den letzten zwei Jahrzehnten als seinen Freund angesehen hatte.
Ein letzter Drink noch, bevor ich die Reise in die Finsternis antrete
, dachte er in dem Versuch,
Weitere Kostenlose Bücher