Was Menschen gutes tun
sich mit etwas Galgenhumor auf das vorzubereiten, was vor ihm lag.
Er hob sein Glas mit Whiskey aus Jonathan Archers persönlichem Bestand. »Und? Meinst du, die Allianz wird halten?«
Nachdenklich blickte Archer auf sein eigenes Glas. »Hoffen wir es. Mit Tausenden Planeten in Reichweite … Irgendwo muss man anfangen.«
»Wer hätte das gedacht: Vulkanier und Andorianer im selben Bett.« Trip stellte sein Glas auf die Tischplatte.
Archer nickte versonnen. »Die Tellariten waren auch nie große Fans der Andorianer«, sagte er.
Schweigend saßen sie beide einen Moment da. Obwohl er diesen seltenen Moment der Entspannung genoss, war ein kleiner Teil von Trip der Ansicht, sie sollten seine »Lage« noch weiter besprechen. Dabei überging er die Tatsache, dass sie, jeder für sich, bereits den größten Teil des Tages mit dem Schmieden von Strategien und dem Ausknobeln von Ausweichplänen verbracht hatten. Trip konnte sich gut vorstellen, dass sich der Rest der Mannschaft bereits zu fragen begann, was genau zwischen ihm und dem Captain vorging.
Sie müssten alle blinder als Theras sein, wenn niemand bis jetzt all diese privaten Treffen bemerkt hat
, dachte er.
Und wahrscheinlich war niemand an Bord der
Enterprise
aufmerksamer als T’Pol.
»Das ist ’ne ganz besondere Flasche Whiskey«, sagte Archer schließlich und beendete damit die Stille zwischen ihnen. Er hob die Flasche erneut und füllte die unteren zwei Fingerbreit von Trips Glas. »Zefram Cochrane hat sie meinem Vater an dem Tag gegeben, als sie den Durchbruch beim Warp-Fünf-Komplex hatten.« Er schenkte sich selbst ebenfalls ein.
»Und hier sitzen wir«, sagte Trip und hob sein Glas, »und stoßen auf die Zukunft an.«
Archer nahm das seine ebenfalls hoch. »Möge sie uns Sicherheit vor den Romulanern, die Rettung der Aenar, die Entschlüsselung des Warp-Sieben-Geheimnisses, den erfolgreichen Beginn der Koalition der Planeten … und deine rasche Wiederbelebung bringen.«
Sie stießen an und nippten an der bernsteinfarbenen Flüssigkeit.
»Hast du deine Rede für die Koalitionschartazeremonie fertig?«, fragte Trip, als er sein Glas auf die silberne Tischplatte zurückstellte. »Ich hörte, dass das Sternenflottenkommando entschieden hat, dich am Anfang der Show auftreten zu lassen.«
Archer nickte stirnrunzelnd. »Das war Admiral Gardners Idee. Ich nehme an, es beweist, dass er
doch
so etwas wie Humor hat.«
»Oder vielleicht will er auch nur verhindern, dass du all den Glanz und die Glorie verpasst«, sagte Trip und grinste. »Womöglich hat er immer noch Angst, du könntest hier draußen durch die Jagd nach den orionischen Sklavenhändlern abgelenkt werden.«
»Ich denke, wir haben immer noch eine Menge Zeit, um sie zu erwischen, Trip. Wir folgen ihrer Spur erst seit fünf Tagen.«
»Du wirst es schaffen. Also … was ist mit deiner Rede?«
»Ich habe
immer
erst kurz vor Prüfungen gebüffelt«, sagte Archer und erwiderte Trips Grinsen. »Das weißt du. Außerdem bleiben mir noch beinahe drei Wochen.«
Trips Grinsen wurde zu einem Feixen. »Manche Dinge ändern sich nie. Es ist der größte Tag deines Lebens, und du wirst bis zum Abend davor warten.«
»Es ist der größte Tag in unser
aller
Leben«, erwiderte Archer eindringlich.
»Nun, ich bezweifle, dass ich dort sein werde, um ihn mitzuerleben«, sagte Trip. »Du musst dafür sorgen, dass ich eine Vid-Aufzeichnung bekomme, damit ich es mir später ansehen kann. Und ich bin mir sicher, sie wird beweisen, dass du der Mann bist, wegen dem sie alle in Wirklichkeit gekommen sind.«
Archer wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ein lautes Donnern durch das Schiff hallte und das Deck unter ihren Stühlen erbebte. Archer kippte leicht mit seinem Stuhl zurück. Seine Hand schoss vor, um das Glas zu packen, damit es nicht vom Tisch rutschte.
Im nächsten Moment war er auf den Beinen und eilte zur Bordsprechanlage an der Wand hinüber. Trip ergriff derweil ein Padd, das vor ihm auf dem Tisch gelegen hatte, und studierte rasch die Anzeigen auf dem Display. Am früheren Nachmittag hatte Reed vorsichtig einige Frequenzen an Hoshis Station blockiert, und das Padd gehörte nun zu den wenigen Geräten an Bord, die imstande waren, ein bestimmtes, abgesprochenes Signalmuster zu empfangen.
»Archer an Brücke. Was ist los?«
T’Pols Stimme drang aus dem Lautsprecher.
»Wir werden angegriffen. Ein kleines Schiff.«
Archer blickte zu Trip hinüber, und der Ingenieur hielt mit einem Nicken das
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