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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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erschien eine Frau mittleren Alters, die sich einen Morgenmantel um die Schultern zog, neben Charlie auf dem Schirm.
    »Meine Güte, du hast dich kein bisschen verändert!«
, sagte Elaine lächelnd.
»Da ist doch irgendein außerirdisches Gebräu am Werk, das dich jung hält.«
    Angesichts der herzlichen Begrüßung musste Archer darum kämpfen, Haltung zu bewahren. Ganz abgesehen davon erkannte er eine höfliche Lüge, wenn er eine hörte, genauso wie er sehr wohl wusste, wie er wirklich im Spiegel aussah. »Danke, Gracie. Sie sehen auch so bezaubernd aus wie immer.«
    Charlie Tucker neigte den Kopf von einer Seite zur anderen und blickte Archer an – oder vielmehr an ihm vorbei.
»Wo ist unser Junge? Ist er nicht auch da?«
    Archer schluckte und blinzelte. »Mr. und Mrs. Tucker … Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll, aber heute vor ein paar Stunden ist Trip …«
    Elaine Tucker stieß einen Schrei aus, und ihr fröhlicher Gesichtsausdruck entgleiste.
»Nein! Sag mir nicht …«
    Charlie legte den Arm um die Schultern seiner Frau, zog sie an sich und murmelte etwas, das das Mikrofon der Tuckers nicht deutlich genug auffing.
    »Es tut mir so leid, Ihnen das mitteilen zu müssen«, sagte Archer mit gedämpfter Stimme.
    Charlie sah ihn vom Monitor aus an. Seine Unterlippe zitterte.
»Ist er tot oder nur verletzt?«
    Archer spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. »Er ist … tot, Sir.«
    Mit zusammengepressten Lippen blickte Charlie zur Seite.
»Hat er etwas bewirkt?«
    »Ja, das hat er«, sagte Archer. »Er hat mich gerettet und das Schiff. Und vielleicht noch viel mehr als das.« Dieser letzte Satz fühlte sich etwas weniger an wie eine Lüge als der Rest, aber der Captain der
Enterprise
spürte dennoch, wie sich sein Magen zu einem harten Knoten zusammenzog. Er hasste es, die Tuckers so täuschen zu müssen.
    Elaine schluchzte heftig auf, dann schrie sie irgendetwas Unverständliches. Charlie zog sie noch enger an sich, bevor er wieder auf den Bildschirm schaute.
»In Ordnung, Jonny«
, sagte er mit zitternder Stimme.
»Wir … wir, äh … wir brauchen jetzt etwas Zeit, um das alles zu verarbeiten. Bitte … äh … sende uns die Einzelheiten und wir melden uns dann wieder.«
    »Das verstehe ich und werde ich«, sagte Archer. »Und ich möchte, dass Sie wissen, dass er der tapferste und beste Freund war, den ich …«
    Der Schirm wurde dunkel, bevor er den Satz beendete. Obwohl Archer seinen Vater verloren hatte, als er noch ein Junge gewesen war, und als Captain der
Enterprise
sowohl Besatzungsmitglieder als auch MACOs hatte sterben sehen, konnte er sich die Trauer kaum vorstellen, der sich die Tuckers jetzt ausgesetzt sahen. Erst war ihre Tochter Elizabeth vor zwei Jahren bei dem Xindi-Angriff auf die Erde ums Leben gekommen, und dann war vor ein paar Wochen ihr einziges Enkelkind – Trips und T’Pols Tochter, die ebenfalls den Namen Elizabeth getragen hatte – gestorben.
    Und nun müssen sie glauben, dass auch Trip tot ist. Doch diesmal ist ihr Schmerz eine Lüge … eine Lüge, die durch andere Unwahrheiten und Geheimnisse und Täuschungen nötig geworden ist
. Er hasste die Romulaner dafür, dass sie ihn dazu gezwungen hatten. Er hasste sie mehr als alles andere, mehr als die Xindi. Er hasste diese gesichtslosen Geschöpfe von der anderen Seite des Weltraums.
    Archer versuchte, sich wieder zu fangen und seine Gefühle beiseitezuschieben. Er musste noch Trips Bruder Albert anrufen. Er erinnerte sich daran, dass Albert und sein Ehemann Miguel ebenfalls in Alabama lebten, nicht weit von Charlie und Elaine entfernt. Er hoffe, dass sie imstande sein würden, den Tuckers zu helfen, mit diesem jüngsten Trauerfall fertigzuwerden.
    Einem Trauerfall, der auf der Lüge von Trips Tod beruht, den wir so sorgfältig geplant und durchgeführt haben
. Archer fragte sich, was Trip wohl tun würde, wenn er wieder die Möglichkeit bekam, in sein altes Leben zurückzukehren – sofern das überhaupt jemals geschah. Es war ihnen allen so leichtgefallen, durch die Täuschungen von Sektion 31 eine emotionale Mauer um Trip zu errichten. Würde es ihm ebenso leichtfallen, sie wieder einzureißen?
    T’Pol griff nach dem kleinen gerahmten Bild auf Trips Regalbrett. Es zeigte ihn beim Tauchen in der Karibik auf der Erde. Unter ihm glitt ein Mantarochen dahin. Die flache Gestalt ließ nicht die Gefahr erahnen, die von dem giftgetränkten Schwanz ausging.
    Sie studierte das Bild einen Moment lang und erinnerte sich

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