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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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der entspannt im Pilotensitz saß, bedachte Trip mit einem Grinsen. »Das liegt vermutlich daran, dass die Adigeoner ungern viel Aufmerksamkeit auf sich lenken. Sie sind Geschäftsleute.«
    Trip rutschte auf dem Kopilotensitz umher und versuchte erfolglos, es sich bequem zu machen, während er sich Phuong zuwandte. »Müssen Geschäftsleute nicht Werbung für sich machen?«
    »Nicht, wenn ihr Geschäft dermaßen auf … Diskretion beruht«, gab Phuong zurück.
    Trip nickte verstehend. »Sie sind Kriminelle.«
    »Das ist etwas zu einfach ausgedrückt, Commander«, sagte Phuong kopfschüttelnd. »Lassen Sie uns lieber sagen, sie agieren häufig als Mittelsleute für verschiedene interstellare Unternehmen, die ihre Privatsphäre schätzen. Dazu zählen auch die Romulaner, die geradezu notorisch verschwiegen in Bezug auf ihr Militär und auch ihre zivilen Angelegenheiten sind, von ihren Stärken und Schwächen ganz zu schweigen. Man könnte die Adigeoner als eine Art kulturelle und nachrichtendienstliche Membran zwischen den Romulanern und anderen Zivilisationen beschreiben, mit denen sie gelegentlich Geschäfte tätigen. Ein wenig wie die Schweizer Banken früher auf der Erde.«
    »Unser Plan sieht also vor, uns dieser Handelsagenten auf Adigeon Prime zu bedienen, um die Romulaner zu infiltrieren«, sagte Trip. »Schätze, die Diskretion der Adigeoner hat ihren Preis, und die Behörde war imstande, ihn zu bezahlen.«
    Phuong bedachte Trip mit einem schiefen Grinsen. »Sehr scharfsinnig, Commander. Die Adigeoner besitzen darüber hinaus Talente, die wir benötigen.«
    »Ah. Unsere romulanische Tarnung.«
    Phuong nickte. »Die Adigeoner bieten eine ganze Reihe medizinischer Prozeduren an, von einfacher plastischer Chirurgie bis hin zu genetischer Manipulation, wie sie seit dem Ende der Eugenischen Kriege auf der Erde nicht mehr verfügbar ist.«
    »Bis heute hat noch kein Mensch je einen Romulaner zu Gesicht bekommen«, sagte Trip. »Ich verstehe das also richtig, dass die Adigeoner deutlich mehr über diese Burschen wissen als wir?«
    »Das ist korrekt. Außerdem wurden die Adigeoner sehr gut dafür bezahlt, solche Geheimnisse für sich zu behalten. Doch dank eines erfreulich bestechlichen plastischen Chirurgen werden Sie und ich schon bald unters Messer kommen. Wir werden nicht nur alle nötigen kosmetischen Veränderungen erhalten, sondern auch mit ins Ohr implantierten Übersetzern ausgestattet, die uns dabei helfen, mit Romulanern, denen wir begegnen, zu kommunizieren. Morgen um diese Zeit werden uns vermutlich unsere eigenen Mütter nicht mehr wiedererkennen.«
    Der Gedanke an seine trauernde Mutter ließ Trip beinahe zusammenzucken. Doch das Bild erinnerte ihn auch daran, dass er umso früher wieder nach Hause zurückzukehren konnte, um sie persönlich zu trösten, je eher er die Mission beendete.
    »Ist diese Behandlung umkehrbar?«, fragte Trip.
    »So wurde es mir versprochen.«
    Trip wünschte sich, Phuong hätte diesbezüglich ein wenig überzeugter geklungen, aber er beschloss, diese spezielle Frage einstweilen hintenanzustellen. »Und was geschieht, sobald wir in Tarnung sind, Tinh?«
    »Wir werden mit Mitgliedern einer romulanischen Dissidentengruppe namens
Ejhoi Ormiin
zusammentreffen.«
    Trip versuchte, das Wort über die Lippen zu bringen, aber scheiterte kläglich. »Wie war das?«
    »
Ejhoi Ormiin
. Meinen Geheimdienstquellen zufolge kann man die Phrase aus der romulanischen
Rihannsu
-Sprache etwa mit ‚endgültig die beste aus mehreren Möglichkeiten auswählen‘ übersetzen. Es handelt sich dabei um den Namen einer Gruppe, die sich der gegenwärtig im Romulanischen Sternenimperium vorherrschenden Ethik der Ausdehnung und Eroberung entgegenstellt.«
    Hoffnung und Misstrauen regten sich in gleichem Maße in Trips Eingeweiden. »Und Sie vertrauen ihnen?«
    »Irgendjemandem müssen wir vertrauen, Commander, sonst kommen wir nirgendwohin. Wie dem auch sei, die
Ejhoi Ormiin
weiß bereits, dass wir unterwegs sind, um sie zu treffen. Sie hat im Augenblick einen wichtigen romulanischen Warpfeldwissenschaftler in ihrer Gewalt, einen Mann namens Ehrehin.«
    »
Wie
wichtig?«
    Phuongs Miene nahm einen ernsten Ausdruck an. »Wie wichtig war Henry Archer? Oder Zefram Cochrane?«
    Ein Schauer lief Trip über den Rücken.
So wichtig also
, dachte er.
    »Dieser Doktor Ehrehin«, fuhr Phuong in zunehmend grimmigem Tonfall fort, »könnte durchaus den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage im kommenden Konflikt

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