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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Sektion 31?«
    Phuong sah ihn verständnislos an. »Sektion 31?«
    Von einer Sekunde zur anderen war es Trip, als hätte sich eine eisige Klaue um seinen Magen gelegt. War er irgendwie hintergangen und von jemand anders als Harris’ Spionageorganisation entführt worden?
    Doch schon im nächsten Moment nickte der andere Mann. »Ach so, Sie meinen die
Behörde
. Schon begriffen, Artikel vierzehn, Sektion einunddreißig der Sternenflottencharta. Sehr schmissiger Name.«
    Trip entspannte sich ein wenig. »Behörde wofür?« Von einer Behörde hatte Malcolm ihm nichts gesagt.
    »Für
nichts
. Obwohl wir durch die Sternenflottencharta autorisiert sind, zu operieren, gibt es uns nicht – zumindest nicht offiziell. Daher heißt es einfach nur ‚die Behörde‘.«
    Trip blickte hinunter in die dunklen Tiefen seines Kaffees. Die tiefgreifenden Veränderungen seiner bisherigen Lebensumstände machten ihm zu schaffen. Obwohl das Leben an Bord der
Enterprise
stets auch von Gefahren begleitet gewesen war, schien das interstellare Spionagegeschäft im Vergleich dazu noch um einiges riskanter zu sein. Er hatte nie vergessen, wie es Malcolm im letzten Jahr ergangen war, als die Klingonen Phlox entführt hatten. Auf Befehl von Sektion 31 hatte Malcolm die
Enterprise
sabotiert, um Captain Archers Rettungsbemühungen zu verlangsamen. Der Zwischenfall wäre wohl das Ende für Malcolms Karriere gewesen, hätte Archer nicht entschieden, seinen Sicherheitsoffizier zu schützen, statt ihn vors Militärgericht zu schleifen.
    Nun begann Trip zu befürchten, dass ihn diese Mantel-und-Degen-Behörde ebenso erfolgreich verschwinden lassen würde wie Phuong. Schließlich arbeitete Phuong allem Anschein nach schon seit drei Jahren undercover. Der Gedanke, womöglich auch so lange als tot zu gelten, gefiel Trip überhaupt nicht.
    »Verspüren Sie Zweifel?«, fragte Phuong, während er zu ihm herüberblickte. »Geht jedem so.«
    »Mm«, grunzte Trip unverbindlich.
    Phuong stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich verstehe das. In einem anderen Leben war ich Diplomat. Keiner an der Spitze, sodass Sie mich nie bei weltenverändernden, interstellaren Ereignissen gesehen haben, aber nahe genug dran, um all die Spieler auf dem Parkett zu kennen. Ich nehme an, deshalb wurde ich damals rekrutiert.«
    Trip warf dem Mann im Pilotensessel einen Seitenblick zu. »Für mich ist es der erste … Auftrag.«
    Der andere Mann lächelte erneut. »Oh, ich weiß. Ich habe Ihre Akte gelesen. Ich weiß vermutlich mehr über Sie als einige Ihrer Freunde.« Er griff nach einem Padd, das links neben seinen Instrumenten lag. »Lesen Sie das, dann sind wir quitt. Es handelt sich um die ganze langweilige Geschichte meines Lebens bis zum Tag meines Verschwindens, inklusive der Dinge, die ich in den letzten drei Jahren getrieben habe.«
    Ich frage mich, wie viel davon wahr ist
, dachte Trip. Er war sich nicht sicher, ob er Phuong trauen konnte, auch wenn der Mann entwaffnend ehrlich zu sein schien.
Eine seltsame Eigenschaft für einen Spion.
    »Bevor Sie sich zu sehr in die Lektüre vertiefen, möchte ich noch sagen, dass ich Ihre Berichte über den romulanischen Einsatz von Tarntechnologie gelesen habe«, sagte Phuong. »Um ehrlich zu sein, habe ich alle Ihre Berichte über die Romulaner und ihre Technologie gelesen. Ich kann sie Ihnen sogar zitieren, wenn Sie möchten.« Er legte einen Finger an die Schläfe. »Quasi-fotografisches Gedächtnis. Sehr nützlich, wenn die Umstände im Feld einen dazu zwingen, die eigenen Daten zu löschen, damit sie nicht in die falschen Hände fallen. Wie auch immer, ich war beeindruckt. Die Analyse, die Sie über das telepathenbetriebene Drohnenschiffprogramm der Romulaner verfasst haben, war wirklich gute, sorgfältige Arbeit. Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe mich für diese Mission freiwillig gemeldet, weil ich mit
Ihnen
arbeiten wollte.«
    »Danke«, war alles, was Trip dazu einfiel.
    Doch Phuong war mit seiner Lobeshymne offensichtlich noch nicht fertig. »Sie bei dieser Mission dabeizuhaben – einen ausgebildeten Ingenieur, der romulanische Technik bereits aus nächster Nähe gesehen hat –, lässt mich hoffen, dass wir eine echte Chance haben, das romulanische Warp-Sieben-Programm gegen die Wand fahren zu lassen. Oder es vielleicht sogar für die Koalition zu erbeuten.«
    Gegen seinen Willen spürte Trip, wie ein leichtes Lächeln auf seine Lippen trat. Ganz gleich ob Phuongs Worte reine Schmeichelei oder ernst gemeint waren, der

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