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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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schlanke, jugendlich wirkende Frau mit glattem braunem Haar, die er sofort als Gannet Brooks, Ensign Mayweathers frühere Freundin, erkannte. Ein rascher Blick über die Schulter verriet ihm, dass auch sein junger Steuermann sie in der Menge bemerkt hatte. Mayweather schien nicht sonderlich begeistert von der Aussicht, ihr erneut über den Weg zu laufen. Es hatte sich nämlich gerade erst herausgestellt, dass ihre journalistische Karriere nur eine Tarnung für ihre wirkliche Tätigkeit als Agentin des Geheimdiensts der Sternenflotte während der jüngst ausgestandenen Terra-Prime-Krise gewesen war. Archer war ein wenig enttäuscht, wenn auch keineswegs überrascht, dass der Geheimdienst der Sternenflotte es offenbar für nötig befunden hatte, einen seiner Agenten an den heutigen Geschehnissen teilhaben zu lassen. Glücklicherweise machten Hoshis neuste Modifikationen an den Universalübersetzern die vernetzten Kommunikationsgeräte der Diplomaten abhörsicherer denn je. Ms. Brooks würde rasch merken, dass es heute hier nicht viel für sie zu tun gab.
    Archer wandte seine Aufmerksamkeit erneut dem Ring der Beobachter zu. Die Luft war erfüllt vom leisen Gemurmel ihrer erwartungsvollen Stimmen. Durch das große, kreisförmige Oberlicht, das in die hohe, gewölbte Decke des Raums eingelassen war, fiel der Sonnenschein des frühen Nachmittags ins Innere und tauchte auch die Bereiche des Raums in helles Licht, die nicht durch die Deckenstrahler erhellt wurden.
    Ein eigenartiges Gefühl von Déjà-vu ergriff von Archer Besitz, als er auf das Treiben blickte, das sich zu seinen und den Füßen seiner Besatzungsmitglieder abspielte. Er drehte sich zu Phlox um. »Haben wir das alles nicht schon vor zwei Tagen durchgemacht?«, fragte er leise.
    Phlox schenkte ihm ein weises Lächeln. »Ich muss Sie sicher nicht daran erinnern, Captain, dass die Angriffe von Terra Prime die Beziehungen zwischen vielen Gründungsmitgliedern der Koalition der Planeten etwas strapaziert haben«, antwortete er mit ebenfalls gesenkter Stimme.
    Archer erwiderte das Lächeln des Doktors mit einem reumütigen Grinsen. »Sie haben recht, Phlox. Manche Dinge werden nicht so leicht vergessen.«
Geschweige denn vergeben
, fügte er stumm hinzu. Es war das erklärte Ziel von Terra Prime gewesen, jeden Außerirdischen von der Erde zu vertreiben. Die weitere Vision dieser Organisation hatte einen Vorstoß ins All vorgesehen, der nicht auf eine Kooperation unter den Völkern, sondern auf eine Doktrin menschlicher Gewalt baute. Sie verdiente es, vergessen zu werden. Sie gehörte in den Abfalleimer der Geschichte. Doch tief in seinem Herzen wusste Archer, dass man sich der fatalen Terrorgruppierung erinnern
musste
, um eine Wiederholung derartiger Kurzsichtigkeit und Gewaltbereitschaft zu verhindern.
    Die Erde und ihre Alliierten mussten nach Vergebung streben, nicht nach Vergessen. Die Menschheit durfte sich nicht der kollektiven Amnesie hingeben.
    Archer hatte die Agenda von Terra Prime aus nächster Nähe erlebt. Er hatte ein Mitglied seiner Mannschaft an die fanatische Einstellung »Die Erde den Menschen« verloren, und war auf dem Mars beinahe erstickt, als er den radikalen Gründer der Bewegung, John Frederick Paxton, dingfest gemacht hatte. Solch nacktem Hass und grenzenloser Xenophobie unmittelbar ins Gesicht zu blicken, war eine der erschütterndsten Erfahrungen in Archers Sternenflottenlaufbahn gewesen. Und er wusste sehr gut, dass sein Freund Phlox ebenfalls ein Opfer der Fremdenfeindlichkeit geworden war. Es war während des Landurlaubs auf der Erde passiert, den die Mannschaft direkt im Anschluss an das Ende der Xindi-Krise genommen hatte, die den ganzen Planeten beinahe ein Jahr lang in Atem gehalten hatte.
    »Ich nehme an, dass die Abgesandten der Koalition das starke Bedürfnis verspüren, all das, worauf sie sich bereits geeinigt haben, noch einmal zu bestärken, bevor sie sich den kniffligeren Punkten der Koalitionscharta zuwenden«, fuhr Phlox fort. »In meinen Augen ist das ein erfreulicher Beleg für den guten Willen, mit dem alle beteiligten Parteien hier antreten. Natürlich möchte ich damit nicht die Überzeugungskraft der Rede schmälern, die Sie vor den Delegierten zum Besten gegeben haben, als wir das letzte Mal in diesem Raum standen.«
    »Ich habe nie behauptet, dass öffentliche Ansprachen meine besondere Stärke seien«, sagte Archer. »Ihnen ist ohne Zweifel aufgefallen, dass der Zwischenfall mit Terra Prime die rigelianische

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