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Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Titel: Was nicht passt, wird kuessend gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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guttun würde.“
    Das klingt gut, dachte er. „Ich hänge immer noch an dem Gedanken fest, was passiert wäre, wenn wir eine Leiche gefunden hätten.“
    „Geh.“ Sie schob ihn in Richtung Bürocontainer. „Ich kümmere mich hierum.“
    „Okay. Melde dich alle paar Stunden bei mir.“
    „Mach ich.“
    Er zog den Schlüssel aus einer Hosentasche und war beinahe an seinem Truck angekommen, als eine bekannte dunkle Limousine neben dem Wagen der Polizeichefin hielt.
    „Tut mir leid“, flüsterte Nevada, als Bürgermeisterin Marsha ausstieg.
    Tucker ließ den Kopf sinken. Das war heute nicht sein Tag.
    Er wartete auf die unvermeidliche Schelte von der näher kommenden Bürgermeisterin. Eine Frau, die er nicht kannte, stieg auf der Beifahrerseite aus.
    „Annabelle“, brachte Nevada überrascht hervor. „Was machst du denn hier?“
    Annabelle war zierlich und hatte rotes Haar. Unbehaglich schaute sie sich um.
    „Ich habe einen Abschluss in Stammesgeschichte“, sagte sie seufzend. „Außerdem bin ich auf den Máa-zib-Stamm spezialisiert. Irgendwie hat Bürgermeisterin Marsha davon erfahren.“
    Die alte Frau weiß einfach alles, dachte Tucker. Sie muss in der Stadt hervorragend vernetzt sein.
    „Ich will, dass Annabelle ein Auge auf die Archäologen hat“, sagte die Bürgermeisterin schroff. „Mein Büro erhält Anrufe von Museen aus dem ganzen Land und sogar von einigen aus Zentralamerika. Jeder will etwas über den Fund wissen, und manche versuchen tatsächlich, Anspruch darauf zu erheben.“ Sie strich sich ihr Jackett glatt. „Natürlich haben die Máa-zib hier gelebt, also haben wir ein Wörtchen mitzureden, was mit den Artefakten passiert. Das Smithsonian hat angerufen. Ich habe versucht, sie für Ms Stoicasescus gigantische Vagina zu begeistern, aber sie haben dankend abgelehnt.“
    „Die Unterhaltung hätte ich gerne mit angehört“, sagte Tucker ganz leise.
    Nevada stieß ihm den Ellbogen in die Rippen.
    Bürgermeisterin Marsha kniff die Augen zusammen. „Was haben Sie heute vor, Mr Janack?“, fragte sie.
    „Ich werde mich um die Aktivitäten auf der Baustelle kümmern. Nevada koordiniert alles hier oben.“ Er zeigte auf die Menschen, die den Berg bevölkerten.
    Die Bürgermeisterin schüttelte den Kopf. „Ich werde langsam zu alt für das hier“, murmelte sie. „Vielleicht ist es an der Zeit, in Rente zu gehen.“
    „Denk nicht mal daran“, sagte Nevada zu ihr. „Komm, schauen wir mal, ob wir nicht ein Stück leckeren Käse probieren können.“
    Die drei Frauen gingen zu Heidis Stand am Rande des Parkplatzes. Tucker schlich sich zu seinem Truck. Als er ihn erreicht hatte, schaute Nevada sich grinsend zu ihm um.
    Lächelnd stieg er ein und dachte, wie nett es war, jemanden zu haben, der einem den Rücken freihielt. Später würde er sich dafür erkenntlich zeigen.
    Am Ende des Arbeitstages war Tucker verschwitzt und wesentlich besserer Laune als noch zu Beginn. Ihm waren die ganzen Autos genauso egal wie die Archäologen, die jeden Stein einzeln umdrehten, oder die Horden von Sicherheitsleuten, die überall zu sein schienen. Er würde jetzt ins Hotel fahren, dort eine heiße Dusche nehmen, dann zu Nevada fahren und den Abend mit ihr verbringen.
    Er betrat das Baubüro, um noch ein letztes Mal seine E-Mails zu checken, und traf dort auf Will, der ihn bereits suchte. Er hatte seinen Mitarbeiter den ganzen Tag über nicht gesehen, und als er ihn jetzt so anschaute, wusste er auch, warum. Will sah verhärmt aus. Seine Haut war blass, die Augen waren blutunterlaufen. Er hatte offensichtlich nicht geschlafen. Die zusammengesackten Schultern verstärkten den Eindruck, dass etwas Schlimmes vorgefallen war.
    „Was ist los?“, wollte Tucker wissen. „Ist jemand gestorben?“
    „Nein.“ Will schaute ihn an. „Ich möchte zu einem anderen Projekt versetzt werden. Ist mir egal, wo. Ich muss hier weg.“
    Es gibt nur einen Grund, wenn ein Mann so aussieht und sofort die Koffer packen will, dachte Tucker grimmig. Und dieser Grund ist eine Frau.
    „Jo?“
    Will nickte.
    „Willst du darüber reden?“
    „Nein.“ Will seufzte. „Du hattest recht. Liebe macht uns alle zu Idioten. Ich habe an sie geglaubt.“
    Tucker wusste nicht, was er sagen sollte. Auf der einen Seite war Will mit Jo glücklich gewesen. Auf der anderen Seite war das böse Ende unausweichlich.
    „Okay, mal sehen, was ich für dich tun kann.“
    „Danke.“ Will ging in Richtung Tür, drehte sich dann aber noch einmal um.

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