Was nicht passt, wird kuessend gemacht
einander wieder, ihre Zungen neckten und umspielten einander. Sie streichelte seinen Rücken. Ihre Brüste schmerzten, sehnten sich nach seiner Aufmerksamkeit. Und zwischen ihren Beinen verspürte sie das erste sehnsüchtige Ziehen, das nach Erlösung verlangte.
Irgendwo in der Ferne wurde ein Auto gestartet. Grillen zirpten. Die Geräusche machten Nevada bewusst, dass sie auf ihrer Veranda stand und den Mann küsste, für den sie arbeitete.
Ihn hereinzubitten wäre die einfachste Lösung, dachte sie. Sie sah die Lust in seinen Augen. Dieses Mal würde er sie wählen und nicht einfach nehmen, was ihm angeboten wurde. Aber mit Tucker zu schlafen, um sich etwas zu beweisen, wäre falsch. Und sie war es leid, Dinge zu tun, die sie später bereute.
„Ich mag meine Arbeit sehr“, sagte sie leise und räusperte sich dann. „Ich will das nicht vermasseln, indem ich mit meinem Chef schlafe.“
Tucker nickte, dann stieß er einen unterdrückten Fluch aus. Sie spürte seinen Frust und sagte sich, dass sie mit ihren Gefühlen wenigstens nicht allein dastand.
„Nevada …“, setzte er an.
Kopfschüttelnd unterbrach sie ihn. „Letztes Mal war nicht alleine deine Schuld. Ich wusste, dass du in Cat verliebt warst. Sie hat mir gesagt, dass es vorbei ist, und ich wollte ihr glauben. Aber ich wusste, dass du lange brauchen würdest, um über sie hinwegzukommen.“
„Nicht. Hör auf. Es war nicht dein Fehler. Cat liebte es, Menschen zu manipulieren. Gegen sie hatten wir keine Chance.“
Sie fragte sich, ob das stimmte. „Sie war so schön.“
„Sie war eine Droge“, erklärte er ausdruckslos. „Und ich war ihr Trottel. Ich dachte, sie zu verlieren würde mich umbringen, aber es war das Beste, das mir je passiert ist.“
Nevada wusste nicht, wie die Sache mit Cat wirklich geendet hatte, und beschloss, auch nicht danach zu fragen.
„Was heute angeht …“, fing sie an.
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Ich verstehe das. Wir arbeiten zusammen, und zwar noch für eine ganze Weile. Ich bin nur für ein Jahr hier. Also werden wir tun, als wäre es nie passiert.“ Er verzog den Mund zu einem verschmitzten Lächeln. „Bis ich gehe. Das wird ein wahnsinniges Abschiedswochenende.“
Seine Worte ließen sie innerlich dahinschmelzen. „Du gehst davon aus, dass ich dann immer noch interessiert bin.“
„Oh ja, das wirst du sein“, sagte er selbstbewusst. Dann gab er ihr einen leichten Kuss, ließ die Hände sinken und trat zurück.
„Und wenn ich meine Meinung ändere?“
„Dann werde ich dich wieder vom Gegenteil überzeugen.“
Wenigstens etwas, worauf ich mich freuen kann, dachte sie und winkte ihm zu. In Gedanken immer noch bei dem Kuss und der Vergangenheit, ging sie ins Haus. Tucker macht mein Leben kompliziert, dachte sie. Aber damit kann ich umgehen. Jetzt, wo sie klare Regeln aufgestellt hatten, würde es bei der Arbeit einfacher werden, und sie, Nevada, würde nicht mehr die ganze Zeit an ihn denken müssen.
Langsam stieg sie die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, schloss die Tür auf und öffnete sie. Wie immer griff sie nach rechts und schaltete das Licht ein.
Doch anstatt ihres vertrauten Wohnzimmers sah sie einen anderen Ort vor sich, fühlte sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Cat stand in der Tür zu ihrem Zimmer im Wohnheim.
„Es ist vorbei“, hatte die andere Frau gesagt, und ihre dunklen Augen hatten unheilvoll gefunkelt. „Tucker und ich. Es ist aus. Ich weiß, dass du in ihn verliebt bist. Er braucht dich heute Nacht, Nevada. Du solltest zu ihm gehen.“
In Cats Nähe zu sein war, wie direkt in die Sonne zu schauen. Es war schwer, etwas anderes klar zu erkennen. Der Rest der Welt verschwamm einfach.
Nevada brauchte ein paar Sekunden, um zu verdauen, was Cat gerade gesagt hatte. Scham überfiel sie, als sie hektisch fragte, wer noch alles von ihrem Geheimnis gewusst hatte. Ahnte Tucker etwas? Bemitleidete er sie? Denn das wäre mit Abstand das Schlimmste.
„Ich verstehe nicht“, flüsterte sie.
Cat packte sie an den Armen und schüttelte sie. „Er braucht dich. Geh zu ihm. Er ist im Moment zu Hause.“
„Ich …“
Bevor sie noch etwas sagen konnte, war Cat gegangen und ließ nur einen Hauch exotischen Parfums zurück.
Nevada verbrachte die nächsten zwanzig Minuten damit, herauszufinden, was sie tun sollte. Zu Tucker gehen? Könnte sie das? Er liebte Cat. Er sah nichts oder niemanden sonst. Aber wenn sie Schluss gemacht hatten, war er wieder frei. Und verletzt.
Am
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