Was nicht passt, wird kuessend gemacht
Montana an. „Außer du und Simon habt es endlich auch offiziell gemacht. Nur ein kleiner Tipp – wir wissen alle, dass ihr verliebt seid und vorhabt, zu heiraten, also wieso ziert der Junge sich so, den Ring rauszurücken?“
Montana lachte und streckte die linke Hand aus. Ein riesiger Brillant funkelte in der Sonne.
Nevada stieß einen Schrei aus und packte die Hand. „Eins muss man ihm lassen, der Mann hat Geschmack.“
Die drei Schwestern umarmten sich.
Als sie wieder weitergingen, holte Dakota hörbar tief Luft.
„Wir haben darüber gesprochen …“ Sie verstummte.
Nevada runzelte die Stirn. Dakota wusste immer, was sie sagen wollte. „Was?“, hakte sie nach.
„Wir fanden, eine Doppelhochzeit wäre wirklich sehr schön, aber dann dachten wir, dass du dich doof fühlen würdest, also haben wir die Idee wieder verworfen, obwohl es finanziell durchaus Sinn ergeben würde. Aber wenn es dich verletzt oder du es nicht willst, werden wir es nicht tun.“
„Wir lieben dich“, fügte Montana hinzu.
„Das weiß ich.“ Nevada war überrascht. Eine Doppelhochzeit. Klar. Sie waren beide verlobt und Schwestern, und Dakota war obendrein schwanger, also ergab es Sinn, dass sie heiraten wollten. Und als Drillinge hatten sie beinahe jedes große Ereignis in ihrem Leben gemeinsam erlebt, warum dann nicht auch eine Hochzeit?
Nur dass sie, Nevada, außen vor bleiben würde. Sie hatte ja noch nicht mal einen Freund, ganz zu schweigen von einem möglichen zukünftigen Ehemann.
„Ich finde die Idee toll.“ Sie lächelte und hoffte, einigermaßen enthusiastisch und glücklich zu klingen. „Habt ihr euch schon für einen Tag entschieden?“
„Wir haben an das Thanksgiving-Wochenende gedacht“, erklärte Dakota. „Mom glaubt, dass Ford über die Feiertage nach Hause kommt.“
Ford war der jüngste ihrer Brüder, allerdings trotzdem älter als sie. Er war in der Navy und derzeit in Übersee stationiert.
„Logisch, Ford sollte dabei sein“, sagte sie entschlossen. „Ich denke, das Thanksgiving-Wochenende ist eine hervorragende Wahl.“
Die beiden musterten sie so eindringlich, als wenn sie nach der Wahrheit suchten. Nevada unterdrückte ein Seufzen. Was sollte sie sagen? Dass sie sich einsam und verlassen fühlte? Dass sie, sosehr sie sich über das Glück ihrer Schwestern freute, das Gleiche auch für sich haben wollte? Aber es zu wollen allein reichte nicht, um es auch geschehen zu lassen, und auf keinen Fall würde sie ihren Schwestern im Weg stehen.
„Ihr solltet euch besser recht schnell entscheiden“, sagte sie. „Es gibt nicht viele Lokalitäten, die unsere ganze Familie und die halbe Stadt aufnehmen können.“ Sie lächelte die beiden an. „Ich bin mir sicher, dass ihr das Richtige tut.“
„Danke“, flüsterte Dakota.
„Ich bin der überlegene Drilling“, sagte Nevada. „Ich weiß nicht, warum ihr euch Sorgen gemacht habt. Und jetzt zieht ab und plant eure Hochzeit. Ich werde mir irgendwas suchen, was zu gleichen Teilen aus Zucker und Fett besteht, um den Kopf wieder klarzukriegen.“
Sie ließ ihre Schwestern zurück, damit sie sich über das unterhalten konnten, worüber sich zukünftige Bräute eben so unterhielten, und eilte zum nächsten Starbucks. Dort bestellte sie sich einen Mocha Frappuccino mit Schlagsahne und redete sich ein, wie toll es war, dass ihre Schwestern heirateten. Sie hatten es verdient, glücklich und verliebt zu sein. Dass sie es ebenso verdient hatte, war ein Thema, mit dem sie sich ein andermal auseinandersetzen würde.
Am Samstagnachmittag war Nevada immer noch etwas verstört von den Eskapaden ihrer Mutter und ein wenig verstimmt wegen der Pläne ihrer Schwestern. Da sie nichts vorhatte und nichts mit sich anzufangen wusste, ging sie zu Fuß zu Jo‘s Bar, in der Hoffnung, dort ein paar ihrer Freundinnen anzutreffen. Heidi, Charlie und Annabelle saßen an einem Tisch in der Mitte und winkten sie zu sich.
„Wir entfliehen den Freuden des Herbstfestivals“, verkündete Charlie und schob Nevada eine Schüssel mit Chips hin. „Ich liebe die Feste, aber diese ganzen Kinder …“ Sie schüttelte sich.
Heidi lachte. „Magst du keine Kinder?“
„Ach, einzeln gesehen sind sie ganz drollig, aber als Gruppe? Nein, danke. Hast du Herr der Fliegen gelesen?“
Annabelle neigte den Kopf. „Da geht es nicht um Kinder„, sagte sie. „Es handelt sich um ein Gleichnis für …“
Charlie stöhnte. „Du bist wirklich eine Buchhalterin.“
„Weil ich das ja
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