Was nicht passt, wird kuessend gemacht
auch bisher immer verheimlicht habe …“
Alle lachten.
Das erste Mal seit Tagen entspannte sich Nevada. Hier konnte sie den Komplikationen ihres Lebens entfliehen und einfach nur sie selbst sein. Verbrachten Männer deshalb so viel Zeit in Kneipen?
Sie musterte die drei Frauen am Tisch. Heidi war lässig gekleidet in Jeans und T-Shirt, ganz wie es zu ihr als Ziegenmädchen passte. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten. Sie war auf eine frische, saubere Art hübsch. Annabelle hingegen war eine kleine Rothaarige, die klein gemusterte Kleider mit Puffärmeln vorzog. Ein wenig zu verspielt für Nevadas Geschmack, aber es passte zu ihr. Charlie hingegen stand ganz am anderen Ende des Spektrums. Nevada hatte sich immer als ziemlich lässig eingestuft, aber im Vergleich zu Charlie lief sie quasi in Designerklamotten herum. Charlies Freizeitkleidung bestand immer aus einer Cargohose und einem weiten, offenen Hemd über einem Tanktop. Ihr kurz geschnittenes Haar sah aus, als hätte sie es selbst geschnitten, weil das bequemer war, als zum Friseur zu gehen.
Jo kam an den Tisch. „Was darf‘s heute sein?“, fragte sie Nevada.
„Eine Cola light.“ Sie schaute ihre Freundinnen an. „Wollen wir uns eine Portion Nachos teilen? Diese Chips haben mich auf den Geschmack gebracht.“
Annabelle stöhnte. „Ich liebe Nachos. Und die lieben meine Oberschenkel. Aber egal, ich bin dabei.“
Heidi und Charlie nickten ebenfalls.
Jo schaute Heidi an. „Soll ich dafür etwas von dem Käse nehmen, den du mitgebracht hast?“
„Ja, gerne.“ Heidi lächelte. „Ich verteile gerade Proben an die Läden in der Stadt. Irgendwie muss ich das Geschäft ja ankurbeln. Eine große Ranch verursacht auch eine Menge Kosten.“
„Ich bin mir nicht sicher, dass ich wissen will, was die Reinigung mit Ziegenkäse anstellt“, murmelte Charlie.
„Du bringst doch sowieso nie etwas in die Reinigung“, sagte Nevada.
Charlie grinste. „Stimmt, und darauf bin ich sehr stolz.“
Jo schaute Nevada an. „Stimmt es? Hast du deine Mom wirklich mit Max Thurman auf dem Küchentisch erwischt?“
Nevada verzog das Gesicht. „Welche meiner Schwestern hat es euch erzählt?“
„Beide.“
Das war so typisch. In dieser Stadt konnte niemand ein Geheimnis für sich behalten.
„Ich muss sagen“, erklärte Jo, „ich habe deine Mom schon immer gemocht, aber jetzt habe ich auch noch den größten Respekt vor ihr. Sie hat sechs Kinder großgezogen, den Tod ihres Ehemanns überstanden … und jetzt das. Ich hoffe nur, dass ich in ihrem Alter genauso bin.“ Sie blinzelte. „Du hast einen tollen Genpool, für den du hoffentlich dankbar bist.“
„Ja, aber ich bin auch zutiefst traumatisiert von dem Anblick meiner Mutter beim Sex.“
Jo lachte und kehrte an den Tresen zurück.
„Hast du Denise wirklich so gesehen?“, wollte Charlie wissen. Sie klang eher zustimmend als schockiert.
„Warum stellen sich alle auf ihre Seite?“
„Weil ich es mir nicht vorstellen kann, Sex auf dem Küchentisch zu haben“, gab Heidi zu. „Ist das nicht kalt und unbequem?“
„Kommt auf die Oberfläche an“, schaltete Annabelle sich ein. „Glas wäre sicher eiskalt, aber Holz ist es nicht …“ Sie räusperte sich. „Natürlich rein theoretisch gesprochen.“
Charlie hob die Augenbrauen. „Ah, eine Frau mit Vergangenheit …“
Jo brachte die Cola und kehrte direkt zum Tresen zurück.
„Wie läuft es auf der Ranch?“, wechselte Nevada das Thema.
„Gut. Wir sind fast mit den Reparaturarbeiten am Stall fertig. Die Ziegen sind toll. Die Käseherstellung braucht eine Weile, also ist der Käse, den ich im Moment verkaufe, noch von vor unserem Umzug. Aber im nächsten Jahr wird das mit dem Käse schon viel besser laufen. Bis dahin ist es finanziell ein wenig eng. Wir überlegen, ein paar Boxen für Pferde zu vermieten. Meinst du, dafür gibt es hier Bedarf?“
„Ich suche nach einem Stall für mein Pferd“, sagte Charlie.
„Du hast ein Pferd?“ Nevada versuchte, sich Charlie reitend vorzustellen.
„Na klar. Ich liebe Pferde. Und ich liebe es, draußen in der Natur zu sein.“
„Ich habe dich noch nie auf einem Pferd gesehen.“
„Es steht ungefähr dreißig Meilen von hier in einem Stall, und ich hätte es gerne mehr in der Nähe, und da bin ich nicht die Einzige. Morgan hat ihrer Enkelin gerade ein Pony gekauft, das in dem gleichen Stall steht wie mein Pferd.“
Heidi grinste. „Danke für die Info. Der Stall
Weitere Kostenlose Bücher