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Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Titel: Was nicht passt, wird kuessend gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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„Du warst sehr einnehmend. Es ist schwer für mich, Menschen zu vertrauen, aber dir habe ich gleich von Anfang an vertraut. Du warst eine gute Freundin, und das werde ich dir nie vergessen.“
    Nevada war von ihren Worten unerwartet berührt, obwohl sie sich nicht sicher war, dass sie sie auch glaubte. Wer war die echte Caterina Stoicasescu? Die stolze, narzisstische Künstlerin, die ihr Bestes gab, um den ganzen Sauerstoff aus dem Raum zu saugen? Oder die wunderschöne, leicht tragische Figur, die ihr Leben mehr oder weniger allein verbrachte?

11. KAPITEL
    Die Tür zur Bar öffnete sich, und zwei Pärchen traten ein. Jo schaute sie finster an. Konnten die nicht woandershin gehen? Es war so schon viel zu voll.
    Sie schüttelte den Kopf und wusste, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckte, wenn sie sich schon darüber beschwerte, zu viele Kunden zu haben. Ganz offensichtlich hatte sie ein Problem, und das galt es, schnellstmöglich zu lösen. Die Einzelheiten waren ihr zwar noch nicht ganz klar, aber sie wusste, auf wen es zurückzuführen war. Natürlich auf einen Mann.
    Alle gaben Eva die Schuld daran, dass sie aus dem Paradies vertrieben worden waren, aber Jo zog es vor, Adam eine Mitschuld zu geben. Der Mann hätte schließlich Nein sagen können. Aber darüber sprach nie jemand. Wenn seine Freunde gesagt hätten, spring von einer Klippe, hätte er das dann auch gemacht? Obwohl, gemäß der Bibel waren Adam und Eva die beiden ersten Menschen gewesen, da hatte Adam vermutlich keine Freunde gehabt.
    Eine schöne mentale Ablenkung, dachte sie und gab Eis in den Shaker. Sie steckte den Deckel auf und schüttelte den Martini, bis er keine Gegenwehr mehr leistete. Aber das löste ihr Problem auch nicht, das Will hieß.
    Die Sache war die, dass sie sich nicht entscheiden konnte. Sie wusste, was sie tun sollte . Das war leicht. Ihm aus dem Weg gehen und Nein sagen, wann immer sie konnte. Diese Philosophie hatte ihr jahrelang gute Dienste geleistet. Doch wenn sie in Wills Nähe war, ertappte sie sich immer wieder bei dem Gedanken, was passieren würde, wenn sie einfach nachgäbe. Nur ein einziges Mal. Wobei es nicht bei einem Mal bleiben würde, das wusste sie, und dann steckte sie in noch viel schlimmeren Schwierigkeiten.
    Sie wusste, dass Männer schlecht für sie waren. Oder sie schlecht für Männer. Oder beides. Es war klüger, allein zu bleiben. Sie liebte ihr Leben in Fool‘s Gold – wollte sie wirklich riskieren, das alles zu verlieren?
    In ihre trüben Gedanken versunken, mixte sie Cocktails, nahm Bestellungen auf und dirigierte ihre Mitarbeiter. Gegen elf Uhr öffnete sich die Eingangstür erneut. Jo fühlte es eher, als dass sie es hörte. Und ohne sich umdrehen zu müssen, wusste sie es.
    Will war da.
    Sie redete sich ein, dass er vermutlich nur vorbeigekommen war, um ihr zu sagen, dass er keine Lust mehr auf ihre Spielchen hatte. Dass sie ihre Chance gehabt und vertan hatte. Dass er fertig mit ihr war. Obwohl sie das traurig machen würde, wäre es besser so. Sie atmete tief ein und wandte sich um.
    Will stand am anderen Ende der Bar. Ihre Blicke trafen sich. Er sieht gut aus, dachte sie und befahl ihrem Herz, nicht so schnell zu schlagen. Sehr gut.
    Sie fest im Blick behaltend, übertrat er die Grenze, die kein Gast je zu überschreiten wagte, und kam hinter den Tresen. Zielgerichtet ging er auf Jo zu, Entschlossenheit funkelte in seinen dunklen Augen.
    „Das ist totaler Blödsinn“, sagte er, packte sie an den Oberarmen, zog sie daran an sich und küsste sie.
    Jo erschauerte. Nervenenden, die viel zu lange im Tiefschlaf gelegen hatten, erwachten zu neuem Leben. Jos Lungen schienen augenblicklich die Arbeit niederzulegen, genau wie ihr Gehirn. Es gab nur das warme, sinnliche Gefühl von Wills Lippen auf ihrem Mund.
    Insgeheim war sie sich der Tatsache bewusst, dass sich ein tiefes Schweigen über die Bar gelegt hatte. In all den Jahren, die Jo in Fool‘s Gold lebte, hatte niemand sie je mit einem Mann gesehen. Und das aus gutem Grund – sie hatte keine einzige Verabredung gehabt, geschweige denn einen Mann geküsst.
    Plötzlich zog Will sich zurück. „Los, mach schon“, sagte er. „Schrei mich an.“
    Eine Sekunde später wurden die Gespräche um sie herum wieder aufgenommen.
    „Ich schreie nicht“, beschied sie ihm und ging zum Lagerraum.
    Er folgte ihr.
    Als sie drinnen waren, schaltete sie das Licht an und schloss die Tür, um ihnen ein wenig mehr Privatsphäre zu geben. Er kam auf

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