Was nicht passt, wird kuessend gemacht
sie zu, doch sie hob die Hand, um ihn aufzuhalten.
„Warte.“
„Nein.“ Er klang nicht nur entschlossen, er sah auch so aus. „Ich gehe nirgendwohin, Jo. So ein Mann bin ich nicht. Ich mag dich. Ich bitte dich nur um eine Chance, mich besser kennenzulernen.“
Er sprach, als meinte er es so, was verdammt unfair war. Wie sollte sie so einem Spruch widerstehen können? Vor allem, wo es gar kein Spruch war, was die ganze Sache noch schlimmer machte. Und erstaunlicher.
„Aber du wirst irgendwohin gehen“, erinnerte sie ihn. „Wenn das Resort fertig ist, ziehst du weiter.“
Er fluchte unterdrückt. „Sicher. Aber das wird noch Jahre dauern. Bis dahin bist du mich sowieso leid. Und wenn nicht, werden wir schon eine Lösung finden. Ich könnte mich zum Croupier ausbilden lassen.“
Diese entspannte Unterhaltung über ihre Zukunft machte sie sprachlos. Wie konnte er so etwas sagen, wie konnte er andeuten, dass es um mehr ging als eine Nacht mit wildem Sex?
Er schaute ihr in die Augen. „Ich bin nicht so ein Mann“, wiederholte er.
Womit er implizierte, dass sie sich Sorgen über „so einen Mann“ machte. Sie fragte sich, was er gehört hatte. Welches der vielen Gerüchte war ihm zu Ohren gekommen? Es gab so viele, und in der Stadt hatte jeder so seinen Favoriten.
Er dachte, sie hätte Angst davor, dass er sie verlassen könnte. Angst davor, sich zu verlieben und im Stich gelassen zu werden. Wenn er nur wüsste. Ihr Problem war nicht, dass er gehen könnte. Ihr Problem reichte viel tiefer.
„Ich bin nicht geschlagen worden“, erklärte sie ihm ausdruckslos. „Falls du das denkst.“
Er verzog den Mund. „Gut zu wissen. Das erspart es mir, den Kerl aufzuspüren und windelweich zu prügeln.“
Sie war sich sicher, dass er das auch so meinte. Er war einer von diesen Männern, die beschützten, was zu ihnen gehörte. Ein guter Mann. Jemand, den sie überhaupt nicht verdient hatte.
„Ich will kein ‚Für immer‘“, sagte sie. „Ich bin nur am Hier und Jetzt interessiert.“
„Okay. Das reicht mir fürs Erste.“
Vielleicht, aber er ist nicht auf der Suche nach einer Affäre, dachte sie mit einer Sicherheit, die sie nicht erklären konnte. Er wollte mehr als eine Nacht. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm das versprechen konnte, und wusste nicht, ob sie seinem Angebot widerstehen könnte.
Sie dachte darüber nach, wie es sich wohl anfühlte, mit ihm zusammen zu sein, von ihm gehalten zu werden. Sehnsucht breitete sich in ihr aus. Sehnsucht nach Sex, nach einer Verbindung, wie sie sie sich seit Jahren nicht gestattet hatte.
„Ich habe eine Katze“, brachte sie mühsam hervor.
„Niemand ist perfekt“, erwiderte er.
Sie lächelte. „Er ist ein ziemlich cooler Kater. Du wirst ihn mögen.“ Sie zog die Schlüssel aus der Hosentasche und reichte sie ihm. Dann erklärte sie ihm, wo sie wohnte. „Ich bin hier in ungefähr einer Stunde fertig.“
Er nahm die Schlüssel, beugte sich vor und gab ihr einen hauchzarten Kuss.
„Du kannst mir vertrauen“, flüsterte er, bevor er sich aufrichtete und durch die Hintertür verschwand.
Dir zu vertrauen ist nicht das Problem, dachte sie, während sie ihm nachschaute. Die entscheidende Frage war vielmehr, ob er ihr vertrauen konnte.
Nevada wollte Tucker am Wochenende aus dem Weg gehen. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm ihre Motive würde erklären können, aber für sie ergab es so Sinn, und das war alles, was zählte. Außerdem machte sie sich sowieso unnötige Sorgen, denn er ließ sich nirgendwo blicken. Was sie irgendwie ärgerte. Hätte er nicht nach ihr sehen müssen? Immerhin hatten sie Sex im Büro gehabt. Der normale Menschenverstand verlangte danach eine Unterhaltung, ein Treffen, irgendetwas. Und sollte es ihn nicht auch interessieren, wie ihr Abend mit Cat verlaufen war?
Oder war er gerade bei ihr? Bei Cat, in ihrem Bett, um seine obsessive Beziehung zu ihr wieder aufzunehmen?
Obwohl sie sich die beiden nicht zusammen vorstellen wollte, machte diese Vorstellung Nevada regelrecht krank. Sie versuchte, ihre Energie umzulenken, indem sie ihre Wohnung putzte und einen langen Spaziergang in die Stadt unternahm. Doch am Sonntagnachmittag stand sie kurz davor, aus der Haut zu fahren.
Sie wollte gerade joggen gehen – eine wirklich verzweifelte Maßnahme, wenn man bedachte, dass sie nur selten Sport trieb und eigentlich niemals lief –, als es an ihrer Tür klopfte.
Tucker, dachte sie erleichtert. Nachdem sie ihn angeschrien hatte,
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