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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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und Zweigen. Hier bringen Sie zudem Gartenabfälle nutzbringend unter. Die dicksten Äste legen Sie zuunterst, nach oben hin legen Sie stets dichter immer feinere Zweige. Darauf kommt eine Schicht weicherer und feinerer Gartenabfälle wie Unkraut, Blätter, Rasenschnitt oder Gemüseabfäl- le. Die oberen 30 Zentimeter bestehen aus einer Schicht guter Blu- menerde oder im Idealfall aus reifem Kompost. Die unteren Schich- ten im Hochbeet kompostieren langsam und wärmen die obere Erdschicht immer leicht, so dass die Pflanzen im Frühjahr früher wachsen und im Herbst etwas länger leben. Durch die Astschicht un- ten entsteht auch kein Nässestau. Die Schädlinge aus dem Erdreich kommen nur sehr bedingt oben in das Beet hinein, Schnecken kön- nen Sie unten auf dem Boden durch geeignete Maßnahmen (siehe oben) leicht am Hochkriechen hindern. Durch entsprechend höhere Eckpfosten können Sie auch leicht ein Netz gegen fliegende Schädlin- ge darüberspannen. Und Sie arbeiten nicht anstrengend in gebückter Haltung auf dem Boden. Unkrautsamen findet auch nicht so schnell dort hinein, Sie sparen sich somit das Unkrautzupfen.

    Eine Schicht Heu oder Stroh, Pflanzenabfälle und Rasenschnitt auf dem Boden zwischen den Gemüsepflanzen verhindert Unkraut- wuchs, zu starke Wasserverdunstung, fördert das gesunde Bodenle- ben und düngt durch Verrottung. Nur schimmeln darf die Schicht möglichst nicht. Daher immer wieder umdrehen und lüften. Der na- türliche Weg zu einer prachtvollen Ernte und gesundem Gemüse ist möglich. Allerdings erfordert er Wissen und Erfahrung.
    Man kann dieses Wissen im deutschsprachigen Raum noch über- all finden. Denn die Bundesrepublik ist wie auch viele andere Staaten Mittel-, Ost- und Nordeuropas ein ausgesprochenes Gärtnerland. Es gibt in Deutschland etwa 20 Millionen Gärten, die meisten davon sind Hausgärten. 45,3 Millionen Menschen bewirtschaften hierzu- lande einen Garten, Tendenz steigend. Neben den Hausgärten gibt es die sogenannten Kleingärten. Eine Million Kleingärtner bewirtschaf ten in Deutschland zusammen 15.000 Gärten, die zu Kolonien zu- sammengefasst in 19 Landesverbänden organisiert sind. Ein bundes- deutscher Koloniegarten hat laut Bundesverband der deutschen Gartenfreunde in der Regel etwa vier Nutzer. Das würde bedeuten, dass etwa vier Millionen Bundesbürger Nutznießer eines Schreber- gartens wären. Im Gegensatz zu den Eigenheimbesitzern sind die Kleingärtner gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens ein Drittel der Fläche ihres Gartens für den Obst- oder Gemüseanbau zu verwen- den. Andernfalls verlieren sie ihre Vergünstigungen wie insbesonde- re die geringe Jahrespacht, die erheblich unter den ortsüblichen Grundstückspachten liegt.

    Einige Tipps für alle, die keine geeignete Grünfläche in ihrer unmit- telbaren Umgebung haben: Auch auf kleinstem Raum kann man mit Hilfe von mobilen Kompostbeeten Salat und Gemüse anpflanzen. Man nimmt dazu alte Bäckerkisten (aus Hartplastik), befüllt diese mit einem Gemisch aus Erde und Kompost und hat eine mobile Ackerfläche. In Berlin-Kreuzberg wurden die kompletten Prinzessin- nengärten am Moritzplatz nur mit alten Bäckerkisten zu einem Urba- nen Gemüseparadies. Angebaut werden dort Petersilie, Möhren, Kürbis, Zucchini, Basilikum, Tomaten, Schnittsalat, Mais, Sommer- blumen, Rucola, Bohnen, Zwiebeln, Kartoffeln, Porree, Rote Bete, Fenchel, Kohlrabi, Mangold, Dill, Spinat und Zuckererbsen. Den Guerilla-Gärtnern dienen zudem alte Plastiksäcke, die sie anstelle von teuren Blumenkübeln mit Erde befüllt haben, als Pflanzgefäße beispielsweise für Minze und Kamille.
       Aus dem Ruhrgebiet kommt die Idee, in großen, alten Mörtelkü- beln Kartoffeln zu pflanzen. Immer mehr Einwohner in Ballungsge- bieten stellen sich die Mörtelkübel nun einfach auf die Garage. Sie mischen Kuhdung oder Pferdeäpfel mit Erde und ernten Mais, Rü- ben, Kohl oder Kartoffeln. Wenn Sie Ihre Kartoffeln im Frühling in einem solchen Kübel anbauen, dann können Sie schon im Frühsom- mer die ersten Knollen ernten. Für den Anbau brauchen Sie einen möglichst hohen, dunkelwandigen Kunststoffkübel (wie den be- schriebenen Mörtelkübel), damit sich die Erde bei Sonneneinstrah- lung gut erwärmt. Es reicht aber auch ein einfacher (möglichst schwarzer) Kunststoffsack. Bohren Sie mehrere Abzugslöcher in den Boden, damit Regen- und Gießwasser nicht zu Staunässe fuhren. Be- füllen Sie den Kübel zunächst mit einer etwa zehn

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