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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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ec k en bzw. R h e inhes s en (Rhe inla nd- P f a lz)
    • Gäubo d e n bzw. Dunga u ( Ni eder ba ye r n)

    Kalkboden ist für den Ackerbau ungeeignet, weil er zu trocken ist und kaum Humusanteile hat. Er erfordert ständige Bewässerung und kann nur durch die Mischung mit Ton zumindest teilweise für den Ackerbau genutzt werden.
       Humusboden ist nur aus der Sicht eines Städters der ideale Acker- boden. Er hat zwar einen hohen Nährstoffgehalt, aber nur wenig mi- neralische Bestandteile. Humusboden ist häufig für den Ackerbau viel zu feucht.
       Boden und Acker dürfen nicht dauerhaft stehendes Wasser auf- weisen. Die Dränage der Flächen ist wichtig, um mooriges Versump- fen zu vermeiden. Ackerflächen sollten auch nicht längere Zeit brach dem Wetter ausgeliefert sein. Jede Form von Bewuchs kann dem Aus- laugen (und Ausschwämmen von Stickstoff) entgegenwirken.
       Fruchtbare Böden sind reich an Nährstoffen. Diese sind wichtige Komponenten, die für Stoffwechsel und Wachstum der Pflanzen eine entscheidende Rolle spielen. Die angebauten Pflanzen nehmen die benötigten Nährstoffe aus dem Boden auf, was eine Auslaugung der Böden zur Folge haben kann, wenn die Nährstoffe nicht wieder er- setzt werden. Ausgelaugte Böden verringern die Ernteerträge und gefährden damit letztlich die Existenz des landwirtschaftlichen Be- triebes. Traditionell wurde durch Fruchtwechsel, regelmäßige Bra- chezeiten sowie durch das Ausbringen von Tierdung ein Teil der Fruchtbarkeit wiedergewonnen. Heutzutage ist die Verwendung von Mineraldüngemitteln eine verbreitete Methode, um den Böden wie- der Nährstoffe zuzuführen und die Ernteerträge zu erhöhen. Der Stickstoff in Handelsdünger ist besonders leicht löslich, um die Auf nahme durch die Pflanzen zu erleichtern. Die problemlose Lagerung und Handhabung ermöglichen eine einfache Ausbringung zu den Zeiten, in denen die Pflanzen den Dünger am meisten benötigen. In den EU-Mitgliedsstaaten sind Mineraldüngemittel inzwischen die Hauptquelle für die den Böden zugeführten Nährstoffe, obwohl auch das Ausbringen von Dung weiterhin wichtig ist, insbesondere in Re- gionen mit hohem Tierbestand. Die übermäßige Zufuhr von Nähr- stoffen kann jedoch die Umwelt und in Extremfällen auch die Frucht- barkeit des Bodens selbst gefährden.
       Eine kleine Hand Ackerboden enthält Milliarden von Lebewesen: Bakterien, Pilze, Amöben, Geißel- und Wimperntierchen, Faden- würmer, Collembolen (millimeterkleine sogenannte Springschwän- ze), Regenwürmer und viele andere Organismen verarbeiten die or- ganische Substanz, sie mineralisieren die Nährelemente für die im Boden wurzelnden Pflanzen, gestalten und festigen das Bodengefüge. Und sie bieten selbst die Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel und Säuger.

    Das sich unauffällig im Verborgenen abspielende Bodenleben ist die Basis für all die sichtbare Vielfalt des Lebens. Genau dieses in der Erde Verborgene ist auch wichtig, wenn Sie Agrarland bewirtschaften wollen. Dem flüchtigen Betrachter des Agrarbodens erschließen sich meist nur die größeren Organismen wie Käfer und Spinnen, Regen- würmer, Maulwürfe und Wühlmäuse. Doch es gibt auch Pilze, Bakte- rien und Mikroorganismen. Das summierte Gewicht aller auf einem einzigen Hektar Agrarland lebenden Regenwürmer, Insekten, Coll- embolen und anderen kleinen Bodentiere kann unter günstigen Um- ständen mehr als eine Tonne betragen - oder auch nur zehn Kilo- gramm. Es hängt vom Boden ab.
       Beeindruckend ist auch die Zahl der Bodenmikroben. In der obe- ren Schicht (30 Zentimeter) eines fruchtbaren Agrarbodens leben pro Quadratmeter etwa eine Billiarde Bakterien. Aneinander gereiht zu einer langen Kette könnte man diese 25 Mal um den Erdball legen. Eine Vielzahl von Nahrungsketten greift im Agrarboden reibungslos ineinander. Bereits am Abbau von Stroh und anderen Ernterückstän- den sind unzählige Organismen beteiligt. Regenwürmer, Tausendfüß- ler, Insektenlarven, Asseln und Springschwänze fressen die Pflanzen- reste, zerkleinern sie mechanisch und bieten so weiteren Tieren und Pilzen Angriffspunkte. Andere Organismen haben sich auf den noch immer nährstoffreichen Kot von »Primärzersetzern« spezialisiert und bauen ihn weiter ab; ihre Hinterlassenschaft wiederum bietet Bakte- rien die Lebensgrundlage, die daraus mineralische Pflanzennährstoffe formen. Bakterien stellen ihrerseits die Nahrung von Einzellern dar, diese wiederum werden von

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