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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Braendli
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Sexualität.
    Die Sexualität ist wie ein Muskel
    Aus Studien mit älteren Paaren weiss man, dass diejenigen Paare ein befriedigendes Sexualleben bis ins hohe Alter haben, die während ihrer Partnerschaft regelmässig Sex hatten (spezielle Phasen wie beispielsweise die Zeit nach einer Geburt selbstverständlich ausgeklammert). Denn die Sexualität ist wie ein Muskel: Wenn man ihn nicht benutzt, dann verkümmert er. Der Körper verlernt schnell, die für erfüllenden Sex notwendigen Systeme «in Schwung» zu halten.
    Heute Sex zu haben, ist der beste Weg, auch morgen und nächste Woche und im nächsten Jahr Sex zu haben.
    Und so schläft mit der Zeit nicht nur die Lust auf Sex ein. Auf körperlicher Ebene sind beispielsweise auch Erektionsstörungen oder ein ungenügendes Feuchtwerden der Scheide die Folge.
    Selbstverständlich müssen Sie sich nicht verpflichtet fühlen, jeden Tag Sex zu haben, wenn Sie das nicht möchten. Sie und Ihr Partner entscheiden, welche Häufikgeit für Sie stimmt (mehr zum Thema Häufigkeit auf Seite 188). Es geht einzig darum, dass Sie Ihre Sexualität nicht aufs Abstellgleis rollen lassen, weil Sie sie von dort nur mit viel Kraft und Anstrengung wieder wegbringen. Um es ein bisschen salopp auszudrücken: Je mehr der Wagen rollt, desto leichter fährt es sich.
    Planen Sie Sex bewusst ein
    Sie möchten verhindern, dass Sex klammheimlich aus Ihrer Beziehung verschwindet? Dann gibts nur eins: Planen Sie ihn ein. Vielleicht gibt es bestimmte Wochentage, die sich anbieten. Oder Sie vereinbaren mit Ihrem Partner ganz einfach einen Termin, den Sie sich (der Privatsphäre zuliebe vielleicht mit einem Geheimcode) in die Agenda schreiben.
    Vielen Paaren behagt die Idee von «Sex nach Stundenplan» nicht, da sie dabei die Spontaneität vermissen. Doch Spontaneität bezieht sich nicht nur auf den Augenblick, in dem Sie Sex haben, sondern auch darauf, wie Sie Sex haben – hier können Sie Ihrer Kreativität nach wie vor freien Lauf lassen. Und eingeplanter Sex hat entscheidende Vorteile:
    >   Geplanter Sex findet statt!
    >   Geplanter Sex braucht weniger «Aktivierungsenergie», weil man sich keine Gedanken um das Drumherum zu machen braucht.
    >   Für geplanten Sex nimmt man sich bewusst Zeit.
    >   Geplanter Sex lässt Raum für Vorfreude.
    Das Beste daran: Neben dem geplanten Sex hat es noch beliebig viel Raum für freie, spontane erotische Begegnungen. Und geplanter Sex ist nicht gleichbedeutend mit Sex nach Rezept: Ihnen stehen weiterhin alle Freiheiten der Gestaltung offen.
    Der Appetit kommt mit dem Essen
    Viele Paare reagieren mit Unverständnis oder gar mit Widerwillen auf den Vorschlag, für sexuelle Intimitäten bewusst Raum im Alltag zu schaffen. Der häufigste Einwand: Man könne schliesslich nicht wissen, ob man im entsprechenden Moment auch Lust haben werde. Doch mit dem Sex ist es ein bisschen wie mit dem Essen: So, wie sich der Appetit häufig erst beim Anblick von Speisen einstellt, so kommt auch die Lust vielleicht erst beim Sex. Wie man regelmässige Mahlzeiten einnimmt, kann man auch regelmässigen Sex planen. Der Unterschied zwischen Hunger und Lust ist nämlich gar nicht so gross.
    Das Beispiel zeigt, dass viele Stolpersteine in unseren Gewohnheiten und Einstellungen liegen. Wir sind es gewohnt oder denken, dass Sex spontan sein müsse. Das ist er ja auch häufig, doch wenn dies eben nicht mehr der Fall ist, dann lässt sich mit Planung leicht nachhelfen und das System wieder ankurbeln.
    Auf die Lust zählen reicht nicht
    Sex zu haben, obwohl man sich nicht schon im Voraus nach dem Partner verzehrt, ist konträr zu unserer Idealvorstellung von spontanem, heissem Sex. Doch nur wenige Paare können sich nach Jahren oder gar Jahrzehnten der Beziehung auf pure Lust verlassen, um ihre Sexualität wachzuhalten. So attraktiv die Partner füreinander auch sein mögen, die sexuelle Anziehung erodiert mit der Zeit und reduziert die Empfänglichkeit für den Sex-Appeal des anderen. Man gewöhnt sich aneinander – und damit nimmt die spontane Lust ab. Auch wenn man den Anblick des Partners weiterhin als schön empfindet, löst sein nackter Körper nach Jahren nicht mehr das gleiche elektrisierende Gefühl aus.
    Doch das ist auch nicht nötig, um guten Sex zu haben. Sie stürzen sich zu den Essenszeiten in der Regel auch nicht gierig auf Ihre Mahlzeit, sondern geniessen sie und lassen es sich munden. Machen Sie es mit dem Sex genauso. Denn Sex zusammen geniessen kann man über Jahre

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