Was sich liebt das raecht sich - Roman
ich schon lange furchtbar unglücklich.« Sie zog eine Grimasse. »Was an meiner eigenen Dummheit lag, aber jetzt bin ich ja endlich zur Vernunft gekommen.«
Leo beugte sich zu ihr herab und gab ihr einen sanften Kuss. Er hatte keine Ahnung, woher die Gewissheit kam, doch er spürte instinktiv, dass er endlich der Richtigen begegnet war. Und er war bereit, die Sache langsam und vor allem richtig anzugehen. Denn Kitty war es einfach wert.
»Und wo ist Judd heute Abend? Er will sich hier doch wohl nicht blicken lassen, oder?«
Sie erschauderte. Sie kannte Judd einfach zu gut, um nicht sicher davon auszugehen, dass er irgendeinen grauenhaften Plan geschmiedet hatte. Allerdings blieb ihr nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass dadurch niemand zu Schaden kam.
Mit einem Mal gingen im Zelt die Lichter aus. Dann wurde die Bühne angestrahlt, und Charlie, der an einem eleganten Flügel saß, sprach mit ruhiger Stimme in das Mikrofon. »Guten Abend, Ladys and Gentlemen. Ich möchte Ihnen ein Lied vorsingen, das ich neu geschrieben habe. Es heißt Susannahs Song und hört sich folgendermaßen an.« Er spielte eine romantische Einleitung, suchte mit den Augen seine völlig überraschte Frau und fing zu singen an. Völlig überwältigt, weil er ihr einen Song gewidmet hatte, warf sie ihm Kusshände zu. Die Leute vorne an der Bühne hielten Feuerzeuge über ihre Köpfe, wiegten sich im Rhythmus der Musik und spendeten am Ende tosenden Applaus, der keinen Zweifel daran ließ, dass ihm sein Comeback umfänglich gelungen war.
Er sprang von der Bühne, stürzte auf die schluchzende Susannah zu und schwenkte sie im Kreis. »Ich werde wieder auf Tournee gehen, aber du kommst doch wohl hoffentlich mit?«
»Nach diesem Lied auf jeden Fall. Solange du mir versprichst, dass du nicht wieder irgendwelche Groupies mit aufs Zimmer schleppst.« Sie gab ihm einen Kuss.
»Keine Groupies mehr«, erklärte er und küsste sie zurück. »Und nicht nur, weil sie heutzutage alle Rollatoren und blau gefärbte Haare haben«, führte er grinsend aus, wirbelte sie erneut herum, und sie lachte glücklich auf.
»Gott, wie peinlich«, knurrte Skye. Ihr wurde einfach
übel, wenn sie ihre Eltern knutschen sah. » Susannahs Song … kitschiger geht’s ja wohl nicht mehr.«
»Ich fand es total süß.« Abby rieb sich den Bauch. »Und wenn die beiden wieder zusammen auf Tournee gehen, haben wir das Haus für uns allein.« Sie stöhnte leise auf.
»Was ist nur mit dir los?« Skye sah sich suchend nach Caitie um. Wenn alles nach Plan verliefe, müsste Caitie langsam erste Anzeichen von Schwäche zeigen, dachte sie und schlang sich aufgeregt die Arme um den Bauch. Sie konnte es kaum noch erwarten, dieses blöde Weib endlich von seinem hohen Ross zu holen und dann auch noch die Rolle zu bekommen, für die sie einfach wie geschaffen war.
Abby zuckte leicht zusammen. »Ähm … ich habe was getan, was man nicht machen soll.«
»Was?«
»Ich habe mich kurz in Caities und Elliots Garderobe umgesehen, und dabei fiel mein Blick auf dieses hübsche Törtchen.« Abbys Magen stieß ein lautes Knurren aus. »Es war mit Sahne verziert, hatte obendrauf ein pinkfarbenes J , und mit dem essbaren Blattgold sah es einfach total verlockend aus …« Sie spürte Skyes erbosten Blick. »Guck mich nicht so an! Ich hatte einfach Hunger, okay? Schließlich haben wir das Mittagessen ausgelassen, um in diese blöden Kleider reinzupassen, und ich hatte das Gefühl, als fiele ich jeden Moment um. Und das Törtchen sah so lecker aus, dass ich mich einfach nicht beherrschen konnte und…«
»… darüber hergefallen bin«, beendete Skye den Satz mit Grabesstimme.
»Ja.« Abby drückte wieder eine Hand auf ihren Bauch und wünschte sich, er stieße nicht mehr ständig seltsame Geräusche aus.
Skye boxte ihr gegen die Schulter. »Du bist wirklich dümmer als die Polizei erlaubt! Warum in aller Welt hast du das Ding gegessen?«
»Und warum bist du so gemein?«, fragte Abby sie verletzt zurück. »Mir geht’s auch so schon schlecht genug. Anscheinend war das Törtchen nicht mehr gut, denn ich habe das Gefühl, als würde ich jede Minute explodieren.«
»Was wahrscheinlich an den ganzen Abführmitteln liegt, die in dem Törtchen waren«, klärte Skye die Schwester wütend auf. »In dem Törtchen, das ich extra für Caitie gebacken habe, damit sie es isst und dann den Rest des Abends auf dem Klo verbringt.« Wieder stieß sie Abby an. »Damit ich die gottverdammte Julia
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