Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)
schätzen. Und ich empfehle dich gerne weiter, wenn du möchtest. Aber im Moment habe ich kein Interesse daran, weitere Frauen kennenzulernen.“
„Gibt es eine andere?“
„Nein“, sagte er schnell und fragte sich dann, ob das nicht gelogen war.
„Sag mir, was bei der Verabredung schiefgelaufen ist. Denn die Frau hat gesagt, es war einfach fabelhaft gewesen.“
Er unterdrückte ein Stöhnen. Er wollte ihr nicht sagen, was nicht gestimmt hatte. Denn die Frau war in Ordnung gewesen. Es hatte an ihm gelegen. Nein, es lag nicht an ihm, verdammt. Es lag an Heidi. Er wollte nicht mit jemand anderem ausgehen. Er wollte nicht über Musik oder Politik oder britische Schlösser reden. Viel lieber würde er sich über Ziegen und Käse und den neuesten Klatsch aus der Stadt unterhalten. Er wollte in Heidis grüne Augen schauen, wollte ihr Lächeln sehen und ihr Lachen hören. Er wollte sie in seinem Bett haben. Die eine Nacht mit ihr hatte seinen Hunger noch lange nicht gestillt.
„Ich lege jetzt auf, Nina. Wir können diese Unterhaltung weiterführen, wenn ich wieder in San Francisco bin.“
„Und wann wird das sein?“
„Ich habe keine Ahnung.“
Damit legte er auf und steckte das Handy zurück in seine Hemdtasche.
Ms Jennings und Dante warteten auch auf seinen Rückruf, doch sie würden sich noch eine Weile gedulden müssen. Er brauchte jetzt erst einmal einen schönen langen Ausritt auf Mason, um den Kopf freizukriegen. Danach könnte er vielleicht wieder normal denken.
Entschlossen durchquerte er das Wohnzimmer und öffnete die Haustür. Als er die Verandatreppe zur Hälfte hinuntergelaufen war, sah er einen weißen Van mit einer Satellitenschüssel auf dem Dach auf den Hof einbiegen. Das Kürzel des Fernsehsenders sagte ihm nichts, genauso wenig kannte er die Moderatorin, deren Bild auf der Seite des Wagens prangte. Sekunden später folgte ein zweiter Lieferwagen, dieser mit dem Logo eines Fernsehsenders aus San Francisco.
Die Türen der Wagen öffneten sich, und mehrere Leute stiegen aus. Männer machten sich an der Ausrüstung zu schaffen, während eine perfekt geschminkte Frau und ein Mann, der ebenfalls Make-up trug, auf ihn zukamen.
„Wir suchen die Besitzerin dieser Ranch“, erklärte die Frau. Sie warf einen Blick auf ihr Smartphone. „Eine Heidi Simpson.“
„Das bin ich.“
Rafe schaute über die Schulter und sah, dass Heidi aus dem Haus gekommen war. Er starrte sie an und versuchte, darauf zu kommen, was anders war. Irgendwie war sie besser angezogen als sonst. Zu Jeans und Stiefeln trug sie eine Bluse statt eines T-Shirts, und sie war geschminkt - nicht so stark wie die Fernsehleute, aber mehr als üblich. Ihr Haar fiel ihr lose und wellig über den Rücken. Er schaute genauer hin. Sie trug Ohrringe. Das tat sie sonst nie.
„Was ist hier los?“, wollte er wissen. „Was machen diese Leute hier?“
Die Reporterin ging an ihm vorbei. „Stimmt es?“, fragte sie. „Es gibt noch einen weiteren Fund?“
„Das stimmt“, erwiderte Heidi und lächelte einladend. „Ich war auf der Suche nach weiteren Höhlen für meinen Käse. Ich stelle Ziegenkäse her und lasse ihn in den Höhlen reifen. Ich bin ein wenig tiefer hineingegangen und habe mich verlaufen. Da habe ich es dann gesehen.“
Rafe fühlte sich, als wäre er mitten in einem Film gelandet, ohne eine Ahnung vom Drehbuch zu haben. „Was hast du da gesehen?“
Heidi schaute ihn an. „Wandmalereien. Sie sind unglaublich. Ich dachte, dass sie vielleicht von den Máa-zib stammen.“ Mit großen Augen wandte sie sich wieder der Reporterin zu. „Das war ein Stamm von Maya-Frauen, die sich auf ihrer Reise hier niedergelassen und Hunderte von Jahren hier gelebt haben. Letztes Jahr hat man einen Goldschatz gefunden, der ihnen zugeschrieben wird. Ich habe eine Freundin, die die Frauen der Máa-zib studiert hat, und sie meint, die Höhlen könnten für heilige Rituale genutzt worden sein. Das könnte bedeuten, dass es sich hier um einen bedeutungsvollen Fund handelt.“
Die Reporterin nickte. „Ich habe letztes Jahr über den Goldschatz berichtet. Die Zuschauer haben die Geschichte geliebt - vor allem die Frauen. Darf ich mir die Höhlenmalereien anschauen?“ Sie sah zu ihrem Truck. „Ich würde gerne einen der Jungs mitnehmen. Er kann besser beurteilen, welches Equipment wir nachher zum Drehen brauchen. Das richtige Licht ist wichtig. Geht das überhaupt? Können wir Scheinwerfer aufstellen, ohne die Malereien zu
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