Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)
Richtige getan zu haben. Er war wieder in San Francisco, trug einen teuren Anzug und starrte auf den Monitor seines Computers. Eigentlich müsste seine Welt jetzt wieder in Ordnung sein.
„Was?“, fragte Dante und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er wirkte beinahe ein wenig verletzt. „Das sind die besten Bedingungen aller Zeiten. Ich habe mir dafür den Hintern abgearbeitet.“
„Tut mir leid, was?“ Rafe schaute auf die Akte, die vor ihm lag. „Oh. Stimmt ja. Gute Arbeit.“
Dramatisch griff sich sein Freund an die Brust. „Warte. Das war emotional so bedeutungsvoll, dass ich, glaube ich, ein Taschentuch brauche.“
Rafe stand auf und trat an das vom Boden bis zur Decke reichende Fenster, das einen spektakulären Ausblick auf die Bucht bot. Es war einer dieser perfekten Tage mit klarem Himmel und einer Sonne, deren Strahlen auf dem Wasser tanzten. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite.
„Es liegt nicht an dir“, murmelte er.
Dante lachte leise. „Wir sind kein Paar, Rafe. Es wird nie an mir liegen. Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders.“
Rafe drehte sich zu ihm um. „Was bin ich?“
„Du bist in deinen Gedanken sonst wo. Vielleicht noch in Fool‘s Gold. Auf jeden Fall kann ich dich so nicht gebrauchen.“
„Mir geht es gut.“
„Du bist abgelenkt. Du bist sauer, weil sie dich überrumpelt hat. So was gefällt dir gar nicht.“
„Sie betrügt.“
„Sie beschreitet ungewöhnliche Wege. Das solltest du bewundern.“
„Ich dachte, sie vertraut mir. Ich dachte, wir wären …“ Rafe verstummte.
Fragend schaute Dante ihn an. „Zusammen?“ Er fluchte. „Sag mir nicht, dass du mit ihr geschlafen hast.“
„So ist das nicht.“
„Doch, ich glaube schon.“
Noch immer war Rafe sich nicht sicher, was genau nicht mit ihm stimmte. Er war genervt - ja. Weil er einfach nicht verstand, warum Heidi zu diesem Trick gegriffen hatte. Und warum ihn das so sehr störte.
„Ich gehe zurück“, sagte er und nahm sein Jackett, das über der Rückenlehne seines Stuhls hing.
„Warum überrascht mich das nicht?“ Dante grinste wissend.
„Ich rufe dich an.“
„Das sagen sie alle und tun es dann doch nicht.“
Rafe machte sich gar nicht erst die Mühe, sich umzuziehen. Er stieg einfach in sein Auto und fuhr Richtung Osten. Als er endlich auf der Ranch ankam, stand dort ein weiterer neuer Truck. Nur gehörte dieser nicht irgendeiner Fernsehanstalt, und das, was da rückwärts aus dem Anhänger geführt wurde, ließ ihn mit offenem Mund innehalten.
„Was zum …“
„Du siehst es also auch.“ Heidi kam auf ihn zu und stellte sich neben ihn. „Ich dachte, mein Gehirn hätte während der Grippe doch Schaden genommen.“
Er drehte sich um und starrte sie an. Sah ihre grünen Augen, den vollen Mund, die Haare, die wieder zu zwei Ziegenmädchenzöpfen geflochten waren. Lust wallte in ihm auf. Lust und Sehnsucht. Er wollte sie packen und küssen und dann ein wenig schütteln.
„Erzählst du mir, was hier vor sich geht?“, fragte er.
„Ich weiß es auch nicht.“
Erneut richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Elefanten, der rückwärts aus dem Anhänger kam.
„Irgendeine Chance, dass er nur geliehen ist?“, fragte er.
Seine Mutter kam aus dem Haus gelaufen. „Sie ist da. Seht sie euch an. Ist sie nicht wunderschön?“ Lächelnd blieb sie neben ihnen stehen.
Rafe sah zu, wie das unglaublich große Tier neben dem Stall zum Stehen kam.
„Das ist ein Elefant, Mom.“
„Ich weiß. So einen wollte ich schon immer.“
Heidi schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich beeindruckend, May. Ich glaube, Dr. McKenzie wird sich auch noch in das Thema Elefanten einlesen müssen.“
„Unser Tierarzt ist ein kluger Mann. Er kommt damit schon zurecht.“
Rafe fragte sich, ob der Tierarzt seine Mutter wohl von einem Psychologen untersuchen lassen würde.
„Weißt du schon, wo sie hinsoll?“, erkundigte er sich.
„Natürlich. Während du weg warst, habe ich ihr einen Unterstand bauen lassen.“
Er nickte und fühlte sich, als versuche er, das Meer mit einem Teelöffel leer zu schöpfen.
„Ich schätze, Elefanten sind ziemlich teuer.“
„Ja, das sind sie. Selbst wenn sie schon alt sind.“
„Also gab es vermutlich irgendwelche Papiere, die ich unterschrieben habe.“
Seine Mutter lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. „Die gab es.“
„Mom?“
„Ja, mein Lieber?“
„Woher hast du das ganze Geld für diese Sachen?“
„Ich habe meine Wohnung
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