Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust
bedrückt.
Hana, 11 Jahre
Eltern aus Albanien
Findet es blöd, wenn ihre Eltern ihr das Fernsehen verbieten
Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Himmel und die Straße, Bäume, Autos, Häuser und ganz viele Menschen.
Wo ist dein Lieblingsplatz? In meinem Zimmer in unserem Ferienhaus in Mazedonien. Das ist zwar noch nicht ganz fertig, aber ich kann mir schon vorstellen, wie es wird, und weiß auch jetzt schon, dass dort mein Lieblingsplatz ist.
Was möchtest du in den Ferien am liebsten machen? Nach Mazedonien fahren, weil da meine ganze Familie und mein Vater lebt.
Welche Sprachen sprichst du? Alba nisch mit meinen Eltern und deutsch mit meinen Geschwistern und sonst auch.
Was würdest du gerne an dir ändern? Dass ich nicht so klein bin. Ich bin jetzt in der sechsten Klasse und die anderen sind fast alle größer als ich.
Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Englisch und Mathe, weil das meine schwierigsten Fächer sind.
Was machst du, wenn keiner mit dir spielt? Dann bin ich traurig und versuche, alleine zu spielen, zum Beispiel schreibe ich auf dem Buddelplatz mit einem Stock in den Sand.
Was würdest du gerne erfinden? Eine Maschine, die meine Hausaufgaben macht.
In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In einen ganz berühmten Star. Ich möchte wissen, wie es sich lebt als Star.
|87| Was haben dir deine Eltern aus der Zeit erzählt, als du ein Baby warst? Dass ich keine Windeln haben wollte. Da bin ich immer weggerannt.
Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meiner Freundin Julia über eine Matheaufgabe, aber es war nicht schlimm. Meine Lösung war die richtige.
Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, welche wäre das? Warum es Kriege gibt auf der Welt.
Was stört dich am meisten? Dass ich nicht so viel fernsehen darf.
Fernsehen – wieso ist das so spannend?
Beim Fernsehen öffnen sich auf Knopfdruck fremde, fantastische und abenteuerliche Welten. Viele Jungen schauen gerne Zeichentrickfilme, Mädchen gerne Serien und fast alle gucken gerne Musikvideos. Die meisten Serien sind so gemacht, dass man unbedingt wissen will, wie es in der nächsten Folge weitergeht. Auch Kinderwissenssendungen sind beliebt, weil man lernen kann, warum der Himmel blau ist, wie die Löcher in den Käse kommen und warum der Siebenschläfer Siebenschläfer heißt.
Auf jeden Fall steht Fernsehen bei Kindern höher im Kurs als Bücherlesen und Radiohören und ist sogar noch beliebter als Computer und Internet. Aber was genau passiert eigentlich, wenn wir fernsehen? Was ist so faszinierend, dass die meisten Kinder am liebsten stundenlang vor der Mattscheibe sitzen würden? Es gibt viele Umfragen und Untersuchungen, die zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Wahrscheinlich liegt es vor allem daran, dass das Fernsehen sehr stark unsere Neugier anspricht. Das Fernsehen macht Unmögliches möglich, es erzählt unglaubliche, spannende und abenteuerliche Geschichten. Dazu kommen bunte, ständig wechselnde Bilder, Geräusche und Musik – alles Dinge, auf die unser Gehirn leicht reagiert.
Fernsehen kann toll sein. Doch genauso, wie einem von zu viel Gummibärchen oder Schokolade schlecht wird, macht auch zu viel Fernsehen nicht glücklich. Das wird jeder feststellen können, der schon einmal längere Zeit vor dem Fernseher gesessen hat. Woran liegt das? Möglicherweise hat es etwas damit zu tun, dass das Fernsehen zwar unser Gehirn reizt – aber nur einen Teil davon. Unser Gehirn besteht nämlich aus zwei Hälften, die unterschiedliche Aufgaben haben und sich gegenseitig ergänzen. Beim Fernsehen ist vor allem die rechte unserer beiden Gehirnhälften aktiv. Die linke wird dagegen |88| nicht wirklich gebraucht, sie ist also unterfordert und schaltet sich praktisch ab. Diese Hälfte brauchen wir aber, um das Gesehene nicht nur schön oder spannend zu finden, sondern zum Beispiel darüber nachzudenken, ob eine Geschichte wahr oder falsch ist, ob eine Person lügt oder nicht.
Wenn wir lange fernsehen, neigen wir dazu, zu glauben, was wir sehen, und gar nicht mehr zu überlegen, warum wir überhaupt fernsehen und ob wir das, was wir eingeschaltet haben, auch wirklich sehen wollen. Mit der Zeit fällt es uns immer schwerer, uns wieder aufzuraffen, den Fernseher auszuschalten und stattdessen vielleicht Freunde zu treffen oder sonst etwas zu unternehmen. Noch blöder ist, wenn wir beim Fernsehen gar kein bestimmtes Ziel haben,
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