Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
Vom Netzwerk:
Gesellschaft darauf ankommt, „mitzukommen“. Natürlich will ich unser Kind keinem allzu großen Druck aussetzen, andererseits kommt man vermutlich ohne Druck auch nicht weiter.
    Wie sehr dürfen wir
    unser Kind fordern?
    Jedes Kind ist einmalig und hat seine besondere Begabung. Es muss nicht immer die intellektuelle Begabung sein. Wenn Ihr Kind den Übertritt ins Gymnasium nicht schafft, ist das kein Beinbruch. Es hat vermutlich andere Begabungen, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Sie sollten auch die eigenen Erwartungen nicht in das Kind hinein projizieren. Viel hilfreicher ist es, sich in das Kind hinein zu meditieren. Was hat es für Stärken? Wo blüht es auf? Was möchte in ihm fließen? Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind seinen Weg für sich finden wird, auf dem das Leben gelingt. Das Gelingen muss aber nicht immer so aussehen, wie wir uns dasvorstellen. Manchmal gibt es auch Spätzünder, die erst später aufwachen und dann auf das Gymnasium gehen oder andere Kurse belegen, auf denen sie sich weiterbilden. Es gibt viele Wege zum gelingenden Leben. Vertrauen Sie dem Kind und vertrauen Sie, dass Gott seine gute Hand über es hält und dass sein Engel es begleitet und es auf den Weg führt, auf dem es in seine Einmaligkeit und Einzigartigkeit hinein wächst.
    Entscheidend ist,
    dass wir uns fragen, was das Kind braucht, damit es seine Begabungen auch entwickelt.
    Sie sprechen von dem Druck, ohne den wir nicht weiter kommen. Natürlich kann sich Ihr Kind nicht einfach seinen Launen überlassen. Es braucht die Herausforderung. Und es braucht Grenzen, an denen es sich reibt. Ohne Herausforderung und ohne Grenzen wird das Kind nicht wachsen. Aber es ist für die Eltern immer eine Gratwanderung: Wie eng setze ich die Grenzen und wie viel ist von den Kindern zu fordern? Entscheidend ist, dass wir nicht unsere Erwartungen in das Kind hinein legen, sondern uns fragen, was das Kind braucht, damit es seine Begabungen auch entwickelt. Es gibt leider auch Kinder, die ihre schwächere Begabung als Ausrede benutzen und sich einfach nur hängen lassen. Das tut ihnen jedoch nicht gut. Fordern Sie das Kind also heraus, aber so, dass das, was in ihm steckt, wachsen kann. Und glauben Sie an Ihr Kind. Der Glaube lässt es wachsen. Und Sie brauchen die Hoffnung auf das, was Sie noch nicht sehen. Hoffen meint nicht, bestimmte Erwartungen an das Kind zu haben. Ich hoffe vielmehr für das Kind und auf das Kind, dass es das, was noch verborgen in ihm ist, auch entfalten wird. Ihre Hoffnung ist der beste Dünger für den verborgenen Samen, der im Kind aufblühen möchte.
    Ich habe in meiner Jugend, vor allem was Sexualität angeht, eine ziemlich rigide und mit vielen Verboten belastete Erziehung „genossen“ und leide noch heute darunter. Meinen Kindern möchte ich eine solche angst- und drohungsbesetzte Erziehung ersparen. Sie würden das auch nicht akzeptieren. Und andererseits will ich doch nicht in bloße Beliebigkeit verfallen, die ich allenthalben in unserer Umgebung bemerke.
    Wo sollte ich
    Grenzen setzen?
    Gerade in unserer Welt,
    in der alles erlaubt scheint, sehnen sich Kinder nach Klarheit .
    Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, was sie über Sexualität denken. Und dann erzählen Sie von Ihrer Erfahrung mit der Sexualität, natürlich auch von der rigiden Erziehung, aber auch von den Maßstäben, die Sie beim Erleben der Sexualität selber als stimmig erlebt haben. Wenn Sie sich einig sind über den Sinn der Sexualität, dann können Sie auch Grenzen setzen. Die Grenzen sind nicht willkürlich. Sie erinnern mit den Grenzen Ihre Kinder nur an den wahren Sinn der Sexualität, auf den Sie sich im Gespräch geeinigt haben. Wenn Sie im Gespräch keine Einigung erzielt haben, dann trauen Sie Ihrem Gefühl. Wenn die Kinder noch zu jung sind, um verantwortliche Entscheidungen bezüglich der Sexualität zu treffen, dann können Sie sich einfach auf Ihr Gefühl verlassen. Sie können denKindern durchaus zumuten, dass Sie es nicht erlauben können, dass die Freundin, die noch keine 16 Jahre alt ist, mit Ihrem Sohn in einem Zimmer übernachtet. Es kann sein, dass Ihre Kinder Sie als eng und altmodisch bezeichnen. Wenn Sie von etwas überzeugt sind, dürfen Sie sich von solchen Vorwürfen nicht verunsichern lassen. Das ist der Versuch, Sie zu drängen, Ihre Entscheidungen rückgängig zu machen. Aber eigentlich sehnen sich Kinder nach klaren Grenzen. Auch wenn sie darüber schimpfen, werden die Kinder Sie achten und sich

Weitere Kostenlose Bücher