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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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gleichzeitig an den Grenzen reiben. Natürlich kann es nicht darum gehen, Grenzen willkürlich zu setzen. Dazu bedarf es reiflicher Überlegung. Gerade in unserer Welt, in der alles erlaubt zu sein scheint, sehnen sich Kinder nach Klarheit. Aber sie sehnen sich auch nach Verstandenwerden. Sie möchten ernst genommen werden. Fragen Sie daher Ihre Kinder, wie sie selbst die Sexualität sehen und was sie sich von ihr erhoffen. Viele Jugendliche haben durchaus ein gesundes Gespür für das Wesen der Sexualität, die nur dort als beglückend erlebt werden kann, wo ich Sicherheit, Bindung, Akzeptanz und Treue erfahre.
    Wir haben drei Kinder. Wie kann es uns gelingen, unsere Kinder zu wertbewussten, dankbaren, hilfsbereiten und religiös sensiblen Menschen zu erziehen – wenn das doch Werte sind, die im praktischen Leben unserer „Gesellschaft der Sieger und der Ellenbogentypen“ kaum mehr eine Rolle spielen?
    Was ist das Wichtigste
    in der Kindererziehung?
    Wer Werte schätzt,
    der ist auch
    selber wertvoll.
    Das spüren auch
    Kinder.
    Wichtig ist, dass Sie Ihren Kindern vermitteln, dass sie wertvoll und einmalig sind. Das lässt sich nicht mit Worten zeigen. Das müssen die Kinder durch Ihre Art, wie Sie mit ihnen umgehen, spüren. Werte machen das Leben wertvoll. Werte zeigen uns unsere eigene Würde. Dankbarkeit kann man nicht befehlen. Aber man kann den Kindern die Dankbarkeit vermitteln, indem Sie etwa selber beim Tischgebet für die Gaben danken oder indem Sie am Abend mit Ihren Kindern für alles danken, was Sie heute von Gott empfangen haben. Und die Hilfsbereitschaft lernen Kinder gerade im konkreten Tun in der Familie, indem sie an greifbaren Diensten in der Familie teilhaben, am Geschirrspülen, Einkaufen und Saubermachen. Sie dürfen darauf vertrauen, dass das soziale Verhalten, das Kinder in der Familie lernen, auch weiter gehen wird. Mit moralischen Appellen kann man keine Hilfsbereitschaft erzwingen. Aber das konkrete Erlebenprägt sich in die Herzen der Kinder ein. Selbst wenn es manchmal verloren geht, wird es doch im Herzen bleiben und immer wieder auftauchen. Manchmal ist es natürlich hilfreich, mit den Kindern darüber zu sprechen, was einen Menschen wertvoll macht. Nicht was er an Kleidung trägt, welche Marken er benutzt oder welches Auto er fährt, macht ihn wertvoll, sondern sein eigener innerer Wert. Wer Werte schätzt, der ist auch selber wertvoll. Dessen Wert wird von anderen geachtet. Das spüren auch Kinder, und das macht sie auch innerlich stark.
    W enn doch alle Welt unter dem Einfluss der Medien steht und Kinder bei ihren Freunden nicht mehr mitreden können, wenn sie nicht auch das neueste Handy haben oder die Sendungen im Fernsehen gesehen haben, über die auch ihre Klassenkameraden reden – wie können wir als Eltern reagieren?
    Können wir unsere Kinder
    noch vor der Medienwelt
    schützen?
    Es braucht auf Seiten
    der Eltern beides:
    Mut und zugleich liebende Zuwendung .
    Sie können Ihre Kinder nicht völlig vor den Medien schützen. Sie können keine heile Welt aufbauen, in der diese Medien nicht existieren. Aber Sie können Ihre Kinder zu einem maßvollen Gebrauch der Medien erziehen. Statt ständig passiv fernzusehen, wäre es besser, wenn Kinder miteinander oder auch mit den Eltern spielen. Fernsehen ist ja oft Ersatz für mangelnde Zuwendung. Wenn die Kinder die Nähe ihrer Eltern spüren, dann werden sie nicht fernsehsüchtig. Im Vergleich mit andern Kindern wäre es wichtig, den Kindern Selbstwert zu vermitteln. Wer genügend Selbstwert besitzt, der hat es nicht nötig, mit andern zu konkurrieren mit dem neuesten Handy oder mit den Fernsehsendungen. Die Kinder sollen vielmehr voller Stolz verkünden, dass sie es nicht nötig haben, diese oder jene Sendung unbedingt sehen zu müssen. Der Soziologe HelmutSchelsky meinte einmal, die Eliten hätten sich immer schon durch Askese, also den bewussten Verzicht auf Genuss oder Konsum, ausgezeichnet. Wer seine Kinder zu selbstbewussten Menschen erziehen will, der muss Grenzen setzen, nicht weil er etwas verbietet, sondern weil er den Kindern die Chance gibt, wirklich zu wachsen. Wer ständig vor dem Fernseher oder dem PC sitzt, der wächst innerlich nicht weiter. Es braucht aber auch auf Seiten der Eltern genügend Selbstbewusstsein, wenn die Kinder ihnen vorwerfen, die andern würden Markenkleidung tragen, sie hätten das neueste Handy und dürften alles fernsehen. Mit solchen Vorwürfen wollen Kinder ihren Eltern ein schlechtes

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