Was tun, wenn es brennt?
läuft der Mitarbeiter mit beruflicher Leidenschaft zur Hochform auf und geht dann oft über seine Belastungsgrenzen.
Verführer Nr. 3: Lust auf Karriere
Gerade junge Mitarbeiter, die frisch von der Uni in ihre erste Anstellung kommen, haben eine hohe Motivation, beruflich voranzukommen. Sie wissen nicht wirklich, was es braucht, um Karriere zu machen. Ihre Idee ist, mit extrem hohem Engagement, Flexibilitätund Leistungsfähigkeit aufzufallen und zu zeigen, dass sie Potenzial für höherwertige Aufgaben haben. Sie versuchen, den Erwartungen ihres Chefs zu genügen bzw. diese zu übertrumpfen. Werden ihnen schwierige Aufgaben übertragen, so sehen sie es als Chance, sich zu beweisen. Sie stellen ihr Privatleben hinten an, beißen die Zähne zusammen, verzichten auf Privatvergnügungen und geben ihr Bestes in der Hoffnung, dass sich ihr Einsatz mittelfristig lohnt.
Erschöpfung droht, wenn die Firma dem Mitarbeiter zwar stets mehr Aufgaben und Verantwortung überträgt, jedoch die Beförderung mit neuem Titel und mehr Gehalt auf sich warten lässt. Der Mitarbeiter kommt auf Dauer an seine körperlichen und nervlichen Grenzen. Er kämpft zunehmend verbissen um die wohlverdiente »Ernte« seines Einsatzes und ist am Ende frustriert. Er zieht daraus die Erkenntnis, dass sich in dieser Firma Leistung nicht lohnt, und geht in die innere Kündigung.
»Verführerische« Worte des Chefs:
»Ich erwarte, dass ein Mitarbeiter erst einmal in Vorleistung geht, bevor ich ihn befördere.«
»In diesem Unternehmen zahlt sich Leistung aus.«
»Wenn du beruflich vorwärtskommen möchtest, zeige mir, was in dir steckt.«
»Nur die Besten kommen bei uns voran.«
Mit diesen »verführerischen« Worten läuft der Mitarbeiter mit Lust auf Karriere zur Hochform auf und geht dann oft über seine Belastungsgrenzen.
Verführer Nr. 4: Hohes Verantwortungsbewusstsein
Viele Menschen haben ein hohes Verantwortungsbewusstsein und können sich nicht abgrenzen. Sie übernehmen auch Verantwortung an Stellen, an denen sie nicht zuständig sind. Das bringt sie in schwierige Situationen, denn immer dort, wo der eigentliche Verantwortliche loslässt und seiner Aufgabe nicht gerecht wird, müssen sie die Konsequenzen auffangen. Sie erkennen den Schaden, der entstehenwürde, und retten die Situation, indem sie einspringen. Das Problem daran ist, dass sie zwar die Aufgabe übernehmen können, aber nachdem sie nicht über die Entscheidungskompetenz verfügen, können sie Missstände nicht abstellen. Das kann unbefriedigend und ermüdend sein. Der Mitarbeiter baut zunehmend Ärger und Frust auf.
Erschöpfung droht, wenn der Mitarbeiter zunehmend Kraft verliert. Er leidet unter seinem Verantwortungsgefühl, weil er merkt, dass er daran Schaden nimmt. Dennoch kann er nicht davon ablassen, die Missstände um ihn herum abzufedern. Er ist wie der Hamster im Rad und fühlt sich voll den Geschicken des Unternehmens ausgeliefert. Irgendwann wird er krank und macht anschließend Dienst nach Vorschrift, um sich zu schützen.
»Verführerische« Worte des Chefs:
»Es geht jetzt leider nicht anders, da müssen wir alle durch.«
»Wir arbeiten bereits an einer Verbesserung.«
»Ich bin so froh, dass ich mich wenigstens auf dich verlassen kann.«
»Danke für deinen Einsatz.«
Mit diesen »verführerischen« Worten läuft der Mitarbeiter mit hohem Verantwortungsgefühl zur Hochform auf und geht dann oft über seine Belastungsgrenzen.
Verführer Nr. 5: Kollegialität und Hilfsbereitschaft
Für viele Mitarbeiter ist Kollegialität ein sehr hoher Wert. Sie mögen ihre Kollegen, pflegen nahezu freundschaftliche Beziehungen zu ihnen und fühlen sich als Solidargemeinschaft. Es ist für sie Ehrensache, dass sie einen Kollegen nicht im Stich lassen. Einer für alle, alle für einen ist ihr Motto. Sie wissen, welche Mehrarbeit ihre Kollegen bewältigen müssen, und kennen den Druck, den das mit sich bringt, wenn sie in Urlaub gehen oder krank sind. Sie möchten ihre Kollegen nicht dieser schwierigen und belastenden Situation aussetzen. Sie halten zusammen und schleppen sich krank in die Firma.
Erschöpfung droht, wenn Stellen schleichend abgebaut werden und die personelle Ausstattung zu gering wird. Immer weniger Mitarbeiter stehen dann vor der Situation, immer mehr Aufgaben unter immer chaotischeren Umständen bewältigen zu müssen. Sie stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinter den Bedürfnissen des Teams an.
»Verführerische« Worte des Chefs:
»Ihr seid
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