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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Hochwasserschutzkonzeptes gebaut. Die Bürger der umliegenden Gemeinden gingen seit Jahren auf die Barrikaden, hatten aber schlussendlich vor Gericht den Kürzeren gezogen. Gemeint war wohl: Gemeinwohl geht vor Gemeindewohl.

3. Ein teures Angebot
    Wir verabschiedeten uns von Herrn Mangold und gingen, verschmutzt und durchnässt, wie wir waren, zurück zum Auto. Als wir die Kreisstraße erreicht hatten, sahen wir jede Menge Rettungsfahrzeuge, Streifenwagen und sogar einen Wasserwerfer parken. Als ob es hier nicht genügend Wasser gäbe. Entlang der Straße zum Marx’schen Weiher war alle 50 Meter ein Polizeibeamter postiert, der Zustand der Straße wurde anscheinend ständig beobachtet. In angemessenem Tempo fuhren wir zur Dienststelle zurück.
     
    Jutta fand ich in ihrem Büro. Sie wirkte immer noch so frisch, als käme sie gerade aus der Dusche.
    »Ich habe mich etwas zurückgezogen«, erklärte sie mir, nachdem sie einen skeptischen Blick auf meine Kleidung geworfen hatte. »Oben im Sozialraum geht es hoch her. Seit die Funkanlagen installiert sind, ist der Geräuschpegel explodiert. Im Moment scheint alles unter Kontrolle. Ein paar Camper machten Ärger und mussten in die Waldfesthalle zwangsumgesiedelt werden. Die Helden haben Versteckspielen geübt, doch unsere Hunde haben gewonnen.« Sie lächelte. »Wie ist es euch ergangen?«
    Bevor ich antworten konnte, kam Gerhard zur Tür herein. Freudestrahlend hielt er eine Kanne Kaffee in der Hand. »Ich habe uns mal schnell einen kleinen Koffeinschocker gebraut. Als Ersatz für die Weihnachtsfeier. Äh, Reiner, sei bitte etwas vorsichtig, er ist mir unter Umständen ein klein wenig stark geraten.«
    Ups, diese ungewohnten Worte aus dem Mund meines Kollegen? Da war es vor dem Hintergrund meiner erhofften Lebenserwartung bestimmt sicherer, den Sekundentod dankend abzulehnen. Jutta schenkte sich und Gerhard ein und beide tranken das zähflüssige Schwarz mit Genuss. Ich überlegte, ob ich mir an unserem Kaltgetränkeautomaten eine Cola ziehen sollte. Doch wie ich mein Glück kannte, würde aus dem von Kollegen manipulierten Automaten bestimmt wieder eine dieser eklig schmeckenden Diätlimonaden poltern.
    »Die Lage am Deichbruch ist sehr brisant«, erklärte ich Jutta und beschrieb ihr das gerade Erlebte.
    Sie nickte eifrig. »Den Sprengstoffspürhund hat dieser Mangold bereits angefordert. Wir werden sehen, was dabei herauskommt. Die Evakuierung wird wahrscheinlich in dieser Nacht abgeschlossen sein. Was dann passiert, sehen wir morgen früh. Eventuell muss das überflutete Gebiet abgeriegelt werden, um Plünderer abzuhalten. Aber das soll nicht unser Problem sein. Dazu reicht die Schutzpolizei. Theoretisch könntet ihr zwei somit ins Wochenende gehen. Praktisch würde ich mir wünschen, dass ihr morgen früh nochmals reinkommt. Man weiß ja nie, was heute Nacht alles passiert.«
    »Du willst uns jetzt heimschicken?«
    »Ihr könnt auch gerne dableiben und den Funkverkehr mit anhören. Ob euch das etwas bringt? Zu Hause freuen sich eure Partner auf euch. Na los, auf was wartet ihr noch?«
    »Was macht eigentlich KPD? Ist der wieder aufgetaucht?«, wollte ich zum Schluss noch wissen.
    »Ja, der war kurz hier. Ich habe gesehen, wie er ein paar Gitterboxen voll Esswaren in sein Büro geschleppt hat. Morgen früh will er zusammen mit dem Landrat eine Pressekonferenz abhalten. Dabei weiß er am wenigsten von allen.«
    Wir verabschiedeten uns von Jutta, und Gerhard fuhr mich heim.
     
    *
     
    Stefanie öffnete auf mein Klingeln die Tür. Ich hatte ihr vor meinem abendlichen Einsatz meinen Schlüssel gegeben. Entsetzt starrte sie mich an.
    »Um Himmels willen! Wie siehst du denn aus? Ist mit dir alles in Ordnung?«
    Ich nickte und versuchte krampfhaft zu lächeln.
    »Ziehe deine Klamotten am besten gleich hier im Flur aus, dann versaust du nicht die Wohnung. Und hinterher gehst du sofort unter die Dusche. Wo hast du übrigens deine Krawatte?«
    Ich zog den langen und zerknäulten Stofflappen aus meiner Jackentasche und gab ihn meiner Frau.
    Sie unterließ jeden Kommentar, anscheinend war sie froh, dass ich heil heimgekommen war. Während ich duschte, machte sie mir ein paar Käsebrote. Ja, es war Vollkornbrot und verklebte meinen Gaumen. Ich erzählte ihr von dem Deichbruch und dass Gerhard und ich Doktor Metzger getroffen haben.
    Nach dem Essen freute ich mich auf mein Bett. Doch das musste warten. Stefanie winkte mit einer Flasche Massageöl. Ich tat meine Pflicht als

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