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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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ihr zurück, um sie endlich von dem Krankenhaushemd zu befreien.
    Er nahm sich vor, die Sache so schnell und sachlich hinter sich zu bringen wie ein Arzt oder ein Krankenpfleger. Sie anzuziehen war schließlich eine rein praktische Aufgabe, solange er sie dabei nicht lüstern anstarrte. Doch als sie schließlich nackt vor ihm lag, traf ihn ihr Anblick wie ein Blitzschlag. Er hielt das T-Shirt bereits in der Hand, aber er zögerte eine Sekunde und ließ den Blick über ihren Körper wandern.
    Genau in diesem Moment klingelte das Telefon, rüttelte ihn auf und belebte seine Skrupel neu. Er holte tief Luft, zog ihr T-Shirt und Boxershorts an und achtete sorgsam darauf, sie nirgendwo zu berühren, wo es nicht absolut nötig war.
    Als sie endlich angezogen war, hatte der Anrufer längst aufgelegt, trotzdem war Cain für die Unterbrechung dankbar. Er benutzte Sex schon lange nicht mehr als Waffe gegen sich und andere, aber drei Jahre Abstinenz waren auch nicht spurlos an ihm vorübergegangen.
    Seufzend stand er auf und erwiderte den Anruf, den er gerade verpasst hatte. Beth Slater bat ihn, sich am nächsten Morgen ihren Hund einmal anzusehen.
    Doch die Ablenkung hielt nicht lange vor. Noch lange Zeit nachdem er wieder aufgelegt hatte, sah er Sheridans nackten Körper vor sich. Sie war zum Greifen nah gewesen.
    Als Sheridan aufwachte, war es Morgen. Aber welcher Tag? Sie versuchte nachzurechnen. Waren seit dem Überfall zehn Tage vergangen? Aber sie hatte zu lange geschlafen, um zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen.
    Auf dem Hof konnte sie Cain hören. Sie schnappte die Worte „bakterielle Infektion“ auf sowie die Anweisung, welche Medikamente ein Hund bekommen sollte.
    Dann fiel ihr wieder ein, was am Tag zuvor geschehen war, und Sheridan stöhnte auf. Sie hatte erfahren, dass Owen im Wohnmobil gewesen war. Ihr war schlecht geworden, und sie hatte sich in Cains Beisein übergeben. Sie war beim Teich gewesen und hatte sich ganz schwerelos gefühlt. Nur seine Hände hatten sie gehalten.
    Sie versuchte sich daran zu erinnern, was nach ihrem Bad geschehen war, aber es gelang ihr nicht. Allerdings trug sie nicht länger das Krankenhausnachthemd.
    „Fühlst du dich besser?“
    Cain kam in dem Moment herein, als sie die Decke zur Seite stieß, um zu sehen, was sie anhatte. Vor dem Haus fuhr ein Auto davon.
    „Das ist deine Unterwäsche“, sagte sie und sprach das Offensichtliche aus.
    Er schien ihr nur widerwillig in die Augen blicken zu wollen, und eine Ahnung beschlich sie. „Ich wollte dein Gepäck nicht durchwühlen, also habe ich dir etwas von mir angezogen“, erklärte er, während er auf einen Stuhl kletterte, um den Deckenventilator einzustellen.
    „Du fandest es zu aufdringlich, in meinem Koffer nachzuschauen, aber damit, mich auszuziehen, hattest du kein Problem?“
    „Du warst bewusstlos. Was hätte ich sonst tun sollen?“
    Darauf wusste Sheridan keine Antwort. Aber sie musste sich vergewissern, dass er die Gelegenheit nicht ausgenutzt hatte. „Könntest du meinem Gedächtnis ein bisschen auf die Sprünge helfen?“
    Er stieg vom Stuhl und öffnete die Jalousien. „Wir könnten es auch einfach vergessen.“
    „Ich kann es nicht vergessen. Ich möchte genau wissen, wie ich in diese Sachen hier gekommen bin.“
    „Ich habe dir etwas Trockenes angezogen. Das ist alles.“ Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Nachttisch und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich dich mit nassen Klamotten ins Bett gelegt hätte?“
    „Nein. Ich … es fühlt sich nur so merkwürdig an, dass ich mich nicht daran erinnern kann.“
    „Du hast nichts verpasst.“
    „Außer diesen einen Teil.“
    „Welchen Teil?“
    „Den Teil, als du mich ausgezogen hast.“
    „Du machst eine Mücke aus einem Elefanten.“
    „Sag mir nur eines.“ Sie wartete darauf, dass er ihr in die Augen schaute. „Hast du mich angefasst?“ Sie machte eine Pause. „Du weißt, was ich meine.“
    Er runzelte die Stirn, als hätte sie ihn beleidigt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Verbrechen wäre.“
    „Du hast mich also nicht angerührt.“
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus, streckte die Beine aus und schlug sie an den Knöcheln übereinander. „Natürlich nicht!“
    „Aber du hast mich nackt gesehen.“
    Er ignorierte die Bemerkung, stand auf und zog das Bettlaken gerade. „Möchtest du etwas essen?“
    „Ich bin halb verhungert, aber zuerst will ich deine Antwort hören.“
    Er stemmte

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