Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking

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werde, dass ihr etwas passiert « , flüsterte Daniel, » aber wir können da nicht einfach so reinplatzen. Sie haben einen erwachsenen Mann zerfetzt. Wir müssen uns eine Waffe suchen. «
    Harper nickte widerstrebend. Zwar wäre sie am liebsten noch in dieser Sekunde durch die Vordertür gestürmt und hätte Gemma geholt, aber mittlerweile wusste sie, wozu diese Mädchen fähig waren. Sie mussten besonnen vorgehen, sonst würden nicht nur Gemma, sondern auch Daniel, Alex und sie selbst getötet.
    Neben Bernies Hütte stand ein großer Schuppen, der nicht verschlossen war. Daniel öffnete die Tür, tastete in der Dunkelheit nach etwas, das er als Waffe verwenden konnte, und erstach sich dabei fast selbst mit einer Heugabel.
    Er reichte sie Harper und suchte dann eine Waffe für sich. In dem Moment begann Gemma zu schreien und Harper konnte nicht länger warten. Sie raste zur Vordertür, Daniel eilte hinterher.

ACHTUNDZWANZIG

    Der Pakt
    A ls Penn von Gemma zurücktrat und ihr den Rücken zudrehte, atmete diese erleichtert auf. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums lag Alex bewusstlos am Boden.
    » Lass ihn in Ruhe! « Gemma rappelte sich auf.
    Sie griff Penn an, doch die öffnete einfach einen Flügel und traf Gemma mit einer solchen Wucht, dass sie krachend gegen eine Wand geschleudert wurde. Penn war zu stark, als dass Gemma gegen sie kämpfen könnte, zumindest nicht als Mensch.
    Gemma versuchte verzweifelt, sich irgendwie dazu zu zwingen, sich in das gleiche Vogelmonster zu verwandeln wie Penn, aber sie schaffte es nicht. Egal, wie sehr sie die Fäuste ballte und sich konzentrierte, ihre Gestalt änderte sich nicht.
    » Dein sterbliches Leben ist nun vorbei « , krächzte Penn und drehte sich erneut zu ihr, den Kopf zur Seite geneigt. In ihrem offenen Schnabel blitzten ihre spitzen Reißzähne.
    » Macht mit mir, was ihr wollt « , sagte Gemma. » Aber tut ihm nicht weh. «
    » Genau das gehört aber dazu. Es ist Teil dessen, eine Sirene zu sein. « Penn deutete mit einer ihrer langen Krallen auf Alex. » Und da du dich weigerst, ihn aufzugeben, können wir dir an ihm sehr schön demonstrieren, was es bedeutet, eine Sirene zu sein – indem wir ihn fressen. «
    » Es ist wirklich nicht so übel « , warf Lexi ein. Sie stand mit Thea an einer Seite des Raums, immer noch in ihrer normalen menschlichen Gestalt. » Zuerst mag es ein wenig eklig scheinen, aber es ist wirklich unglaublich, sobald du das Fleisch einmal gekostet hast. «
    » Es geht nicht darum, ob es eklig ist. Er ist ein Mensch « , sagte Gemma und bemühte sich, ruhig zu bleiben. » Ihr könnt ihn nicht einfach töten. «
    » Oh doch, das können wir « , widersprach Thea trocken. » Wir müssen es sogar. «
    » Ich weiß ja, ich weiß. « Lexi zog ein trauriges Gesicht, als würde sie Gemma wegen eines schlechten Haarschnitts bedauern, anstatt darüber zu diskutieren, ob Mord moralisch verwerflich war. » Doch Menschen sterben andauernd. Sie sind so zerbrechlich, dass wir ihnen eigentlich einen Gefallen tun. Wenn wir sie töten, leiden sie wenigstens nicht. Sie begrüßen den Tod. Und Penn hat recht. Die meisten Typen sind Arschlöcher und betteln geradezu darum. «
    » Alex bettelt nicht darum! Er hat niemandem was getan! « Gemma kämpfte ihre Tränen zurück. Es war sinnlos, mit ihnen zu diskutieren. Sie seufzte. » Gut, ihr gewinnt! «
    Penn wechselte einen Blick mit Thea und schaute dann mit neugierigen Vogelaugen auf Gemma. » Wir haben schon längst gewonnen « , sagte sie.
    » Du hast recht. « Gemma trat auf sie zu und schaute ihr geradewegs in ihre Vogelfratze. » Ich weiß nicht, wie ich mich umbringen soll. Oder euch. Noch nicht. Aber wenn du ihm etwas antust, wenn du ihn auch nur mit einer Kralle berührst, werde ich es zu meiner Lebensaufgabe machen, uns alle zu zerstören. «
    Penn knurrte heiser.
    » Aber wenn ihr ihn in Ruhe lasst, komme ich freiwillig mit euch « , versprach Gemma. » Ich tue alles, was ihr wollt, bis ans Ende aller Zeit. Ich werde mich euch anschließen und eure Sklavin sein. Aber bitte lasst ihn in Ruhe. «
    Penn überlegte kurz und schaute dann Thea und Lexi an.
    » Es könnte nett sein, eine Sklavin zu haben « , meinte Thea achselzuckend. » Und wir haben vorhin erst gefressen, ich bin also nicht besonders hungrig. «
    Penn stieß einen langen Atemzug aus und schloss die Augen. » Na gut. «
    » Heilige Scheiße! « , schrie Harper. Als Gemma sich umdrehte, stand ihre Schwester in der Tür.
    Sie hielt