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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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liege und mit nichts Bösem rechne.«
    »Ja, morgen«, murmelte Kunicht der Zweifler im Schlaf. »Gute Nacht, Sylber, gute Nacht.«
    Gute Nacht, dachte Sylber, oder vielleicht lebe wohl.



Siebenunddreißigstes Kapitel
    Nachdem die Schnitzerei Kunichts Obhut anvertraut worden war, setzten die drei Wiesel ihren Rückweg über den Deich fort. Ihre Reise durch das Rattengebiet war so gefährlich wie auf dem Herweg, doch mit der inneren Kraft, die Wiesel aufzubringen vermögen, gelang es ihnen, an Flaggatis’ Sumpfpalast ohne Zwischenfall vorbeizuhuschen. Sie schlichen um die Rattenlager herum, wo die Ratten müßig und träge den Tag verbrachten, und gelangten schließlich zum Fluss Bronn.
    Als sie sich seinen Ufern näherten, wurden sie jedoch von der Rattenpatrouille erspäht, und ein Alarmschrei ertönte.
    » Frumdi , Frumdi!«, schrien die Ratten und machten sich an die Verfolgung des Trios.
    Kunicht, Grind und Sylber rannten um ihr Leben zu der Stelle, wo sie das Schilffloß versteckt hatten. In den gesamten namenlosen Marschen wimmelte es von Bewaffneten, Ratten brüllten einander zu, dass »Fremde« in der Gegend seien. Die Nager schwärmten in Richtung Fluss, jeder Einzelne von ihnen bestens bewaffnet mit gekreuzten Patronengurten voller Wurfpfeile. Die Luft war ebenso erfüllt von Geschossen wie das abendliche Sumpfgebiet von Moskitos. In der Luft war ein Summen und Zischen von Pfeilen, die rings um die flüchtenden Wiesel mit hässlichen Plop-Lauten im Wasser und Schlamm landeten.
    »Schnell, schnell!«, schrie Kunicht. »Wir müssen über den Fluss kommen – sonst braten uns die Ratten über einem Lagerfeuer.«
    »Nicht bevor sie euch mit einem stumpfen Küchenmesser gehäutet haben«, fügte ein atemloser Grind fröhlich hinzu.
    Diese Vorstellung wirkte sich in Form einer beträchtlichen Beschleunigung von Kunichts ohnehin schon schnellem Rückzug aus.
    Während sie sich ihrem Versteck näherten, war die Luft erfüllt von den Lauten schreiender Ratten, die es allesamt nach dem Blut der Fremden dürstete. Einmal schaute Kunicht sich um und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als er die wilden Fratzen ihrer Verfolger erblickte.
    Die Ratten hatten sich die Gesichter mit Farbe bemalt – schwarze Ränder um die Augen, Streifen über Nase und Wangen –, sodass ihre Münder mit den scharfen Zähnen noch bedrohlicher aussahen als sonst. Sie trillerten mit den Zungen und vollführten einen solchen Höllenspektakel um die Wiesel herum, dass er ausgereicht hätte, um einen Bären in Angst und Schrecken zu versetzen. Dem Anschein nach waren Tausende, Zehntausende von Ratten in den Marschen. Kunicht roch ihr muffiges Fell, hörte, wie sie durch das schale, flache Wasser platschten. Er war überzeugt davon, sterben zu müssen.
    »Hier war es«, rief er aufgeregt, während er sich am Flussufer zu schaffen machte. »Hier haben wir das Floß versteckt. O Gott, es ist nicht mehr da. Sie werden uns umbringen.«
    »Wir können von Glück sagen, wenn es so ist«, japste Grind, der Dungwächter, der solche körperliche Anstrengung nicht gewohnt und daher völlig außer Atem war. »Wahrscheinlicher ist, dass sie uns foltern werden, bis wir sie anflehen, uns umzubringen.«
    »Ins Wasser mit euch!«, befahl Sylber knapp. »Schwimmt um euer Leben. Blickt auf keinen Fall zurück, Kunicht. Immer vorwärts!«
    Die drei Wiesel glitten ins Wasser. Kunicht brüllte irgendetwas über die Gefahren von Hechten, aber die anderen beiden schenkten ihm keine Beachtung. Im Wieselkraulen schafften sie es zum gegenüberliegenden Ufer, während Pfeile wie Regen um sie herum niedergingen. Grind wurde an der Schulter und in den Leib getroffen, aber er zog die Pfeile, die ihm nur Fleischwunden zugefügt hatten, schnell heraus. Sylber erwischte einer am Schwanzansatz, während Kunicht ungeschoren davonkam.
    Mehrere Ratten stürzten sich den Wieseln hinterher ins Wasser, doch als die drei das gegenüberliegende Ufer erreichten, holten sie ihre Steinschleudern hervor. Das Blatt wendete sich jetzt, und das Trio schickte zischende Kiesel übers Wasser, in die Gruppe der schwimmenden Ratten, die sich daraufhin einmütig für eine Umkehr entschieden. Dunkle Körper schwammen mit heftigen Schlägen zum anderen Ufer, wo ihre Kameraden wilde Tänze aufführten und erschreckende Drohungen zu den Wieseln hinüberbrüllten.
    »Das war knapp«, sagte Sylber und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Hast du die Schnitzerei noch, Kunicht?«
    »In meinem Beutel«,

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