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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Tier veranlassen, im tiefsten Wald aufs Geratewohl auf irgendetwas Vorbeikommendes zu warten?
    Sylber gratulierte sich selbst. Der Fuchs hatte offenbar sein Nahen nicht bemerkt, sonst hätte er ihn längst angegriffen. So war es ihm gelungen, sich hinter Magellan zu schleichen, und er hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite. Der Fuchs beobachtete anscheinend den Pfad, einen Pfeil schussbereit im Bogen, der nur noch abgefeuert werden musste. Magellan stand zwar vollkommen reglos und still da und seine Umrisse verschwammen mit dem Flackern des Sonnenlichts, das zwischen den Tannen hindurchfiel, doch Sylber war sich sicher, dass er seinen Feind in eine unvorteilhafte Position gebracht hatte.
    Was für ein Glück, dachte er im Stillen. Entweder das, oder meine Fähigkeiten als Jäger sind den seinen überlegen.
    Mit unendlicher Geduld entwirrte Sylber seine Steinschleuder, jeweils einen Zentimeter nach dem anderen bewegend. Als der Kieselstein in der Schleuder lag, war er bereit. Er hoffte, es möge ihm gelingen, den Fuchs an der Schläfe zu treffen und ihn lange genug außer Gefecht zu setzen, um ihn fesseln zu können. Dann könnte er zurückgehen und die anderen beiden holen und sie könnten Magellan in den Halbmondwald schleppen und dort entscheiden, wie sie mit dem Söldner verfahren würden.
    Die Entfernung war jedoch ein bisschen zu groß. Sylber musste näher an ihn herankommen, wenn er mit seiner Schleuder erfolgreich sein wollte. Ein Anschleichen war jetzt nicht mehr ratsam. Magellan würde ihn auf jeden Fall kommen sehen. Er musste sich den Überraschungseffekt zu Nutze machen, einen schnellen Vorstoß wagen und dann den Stein schleudern, bevor Magellan begriff, was geschah. Sylber machte sich bereit, dann begann er seinen schnellen Angriff.
    Er hatte noch keine zehn Schritte zurückgelegt, als er plötzlich von den Füßen gerissen wurde. Er flog in die Luft und kam mit einem Knall am Boden auf. Die Steinschleuder wurde ihm aus den Pfoten gerissen. Um seinen Hals herum breitete sich ein sengender Schmerz aus. Seine Augen traten in Todespein aus den Höhlen. Er hatte Mühe zu atmen, und die Luft strömte pfeifend in seine Kehle und wieder heraus. Alle Kraft war aus ihm gewichen.
    Er zappelte schwach mit den Vorderbeinen, um sich den unangenehmen Kragen vom Hals zu reißen, doch der Draht hatte sich zu tief eingefressen. Dann traten seine Hinterbeine gegen den Eisenpfosten, an den er angebunden war. Es gelang ihm, die Fessel ein wenig zu lockern, jedoch nicht genug. Mit jeder Sekunde wurde er schwächer, und seine Aussichten, der Falle zu entkommen, schwanden immer mehr. Schließlich lag er nur noch reglos da, sein Ausbruch fieberhafter Energie war verpufft.
    Er konnte nichts mehr tun.
    Magellan kam mit beschwingten Schritten aus seinem Versteck. Sylber sah das selbstgefällige Gesicht des Fuchses durch den roten Dunst, der sich vor seinen Augen bildete. Magellan triumphierte. »Ich habe dich schon lange gesehen«, sagte der Fuchs. »Ich selbst habe die Fallen aufgestellt, und diese hier hat hervorragend funktioniert.«
    Sylber lag keuchend am Boden, unfähig zu antworten; jedes Jota seiner Kraft war verbraucht. »Eine Schlinge!«, rief Magellan aus. »Findest du nicht, das war ein hervorragender Streich meinerseits? Menschen haben Schlingen sehr wirkungsvoll eingesetzt. Einige von ihnen hielten sie für etwas Grausames, aber ich finde, es gibt keine bessere Falle. Man sieht sie nicht, hört sie, riecht sie nicht… und dann – Schwupp – legt sie sich dem Opfer um den Hals und das wertvolle Leben wird nach und nach aus ihm herausgewürgt.«
    Sylber schloss die Augen. Allmählich versickerte das Licht um ihn herum. Er hörte Magellans Stimme, als ob sie aus einem Albtraum tönte.
    »…so ein kluger Plan«, prahlte der Fuchs. »Letzte Nacht ist mir das eingefallen. Das Problem bei dir, Sylber, ist, dass du bloß ein Wiesel bist. Du hast nur ein kleines Gehirn. Füchse sind bekannt für ihre Schläue und Gerissenheit, und der Grund dafür sind ihre überlegenen Gehirne. Wir sind klug und mit mehr List begabt als die durchschnittlichen Geschöpfe, die man auf Welkin antrifft; deshalb bin ich auch so erfolgreich bei der Jagd auf euch Rebellen, euch Gesetzlose, Euch Abschaum der Wildnis von Welkin.
    Jetzt«, erklärte Magellan dem sterbenden Sylber, »habe ich nicht genügend Zeit, um abzuwarten, bis du deinen Geist aufgibst. Ich werde dich schnell töten. Findest du nicht, dass du Glück hast? Ich muss

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