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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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stoßen, möchte ich keine Streitereien. Das würde unser Vorankommen nur verlangsamen. In diesem Fall müssten wir die Richtung wechseln oder hoffen, dass der Maulwurf kehrtmacht und davonrennt.«
    Sie buddelten sich in einen Hügel hinein und fanden den Eingang zum Maulwurfnetzwerk. Sylber ging als Erster, dicht gefolgt von Waldschratt, der die magische Nadel trug. Lukas hatte jedoch Recht gehabt, dort unten war es so dunkel wie im Inneren eines Baumes. Tunnel verliefen in alle Richtungen. Es war wirklich ein Labyrinth aus Gängen und Wegen, gelegentlich unterbrochen von einer großen Kammer.
    Außerdem war es heiß und stickig im Untergrund. Sylber tastete sich durch einen langen Tunnel, in der Hoffnung, nicht gegen einen Maulwurf oder vielleicht sogar einen Dachs zu prallen, deren Gänge sich möglicherweise mit denen der Maulwürfe kreuzten. Genauer gesagt mochten sie jedem Geschöpf begegnen, das in dieser Dunkelheit unter der Oberfläche der Welt sein Dasein fristete.
    Und schließlich geschah es: Als Sylber um eine Ecke bog, spürte er sofort einen Maulwurf vor sich. Er blieb jäh stehen, woraufhin Waldschratt von hinten auf ihn prallte und Achsl auf Waldschratt und so weiter bis zum Ende der Reihe. Aber niemand sagte ein Wort. Jeder wusste instinktiv, dass Sylber aus gutem Grund angehalten hatte. Es war am besten, wenn sie sich still verhielten, bis sie den Grund kannten.
    Sie alle hörten das träge Schmatzen eines Maulwurfs, der etwas verzehrte, das sich nach einem saftigen Wurm anhörte.
    Sylber beschloss, es mit Frechheit zu versuchen. »Aus dem Weg, Maulwurf«, rief er. »Unerschrockene Wiesel kommen durch den Tunnel.«
    Das Schmatzen hörte auf, dann hörte man ein Rascheln und bald war der Geruch des Maulwurfs nur noch eine nachhaltige Duftnote im Tunnel vor ihnen, der jetzt frei war.
    »Huch, das war ziemlich leicht«, bemerkte Sylber nach hinten. »Es sieht so aus, als würden uns die Maulwürfe keine Schwierigkeiten bereiten – zumindest wenn sie alle so sind wie dieser eine.«
    Und es stellte sich heraus, dass er mit dieser Einschätzung Recht hatte. Anscheinend handelte es sich hier um eine friedvolle Kolonie. Die Maulwürfe huschten vor der Gruppe davon, da sie offenbar keine Lust auf eine Begegnung mit Wieseln hatten, deren Geruch jetzt die Tunnel erfüllte, die ihr angestammter Lebensraum waren. Es gab Maulwürfe, Räuber und Diebe, die ziemlich wilde Geschöpfe sein konnten. Solche Banden traf man hauptsächlich im Osten an. Hier jedoch suchte man offenbar keinen Streit, sondern vermied ihn, wo es nur ging.
    Immer wieder kam die Gruppe zu einem Luftschacht, durch den genügend Licht drang. An solchen Stellen prüfte Waldschratt seine Magnetnadel, um herauszufinden, welche Richtung Norden war, und wenn sich die Gänge dann gabelten, konnten sie den am ehesten nach Osten führenden Weg einschlagen.
    Sylber ging voller Zuversicht durch einen Tunnel, weil bisher alles bestens verlaufen war, als er sich plötzlich zwei unheilvoll aussehenden Augen gegenübersah, die ihm aus geringer Entfernung direkt ins Gesicht starrten. »Aus dem Weg, Maulwurf«, befahl er drohend. »Die Wiesel aus dem Halbmondwald dulden keinen Aufschub bei ihrer Reise.«
    Die gelben Augen mit schmalen schwarzen Pupillen bewegten sich nicht. Sie starrten Sylber weiterhin mit brennender Feindseligkeit an. Wenn er es sich recht überlegte, sahen sie eigentlich überhaupt nicht wie Maulwurfaugen aus. Und ganz gewiss gehörten sie nicht zu einem Kaninchen. Kein Kaninchen hatte einen derart finsteren Blick, und kein Kaninchen wäre kühn genug, dem Blick eines Wiesels so unverwandt standzuhalten. Er versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, wie Dachsaugen aussahen, doch da er nie viel mit diesen ungeselligen Wesen zu tun gehabt hatte, konnte er sich nicht erinnern.
    Sylber wandte sich zu den anderen Wieseln um, die in einer Reihe nervös hinter ihm warteten, und fragte: »Welche anderen Tiere kommen mit größerer Wahrscheinlichkeit noch unter der Erde vor?«
    »Wildkatzen?«, schlug Kunicht hilfreich vor. »Wölfe? Wilde Hunde?«
    »Sei nicht albern«, schalt Birnoria ihn. »Deine Phantasie geht mit dir durch. Es kann unmöglich einer dieser großen Fleischfresser sein. Wahrscheinlich ist es nur ein Fuchs.«
    »Ein Fuchs!«, schrie Lukas. »Wenn das ein Fuchs ist, dann sind wir geliefert! Es könnte der gefürchtete Magellan sein.«
    »Ich rieche keinen Fuchs, ihr vielleicht?«, sagte Sylber. »Eigentlich riecht es überhaupt nach

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